Toolvorstellung: Filegator

Im Rahmen von Fortbildungen werde ich immer wieder nach einer einfachen und datenschutzkonformen Möglichkeit zur Bereitstellung von Dateien gefragt. Im besten Fall sollte das Tool auch durch Lernende genutzt werden können, um ihrerseits Projektergebnisse hochzuladen oder andere Materialien für Mitlernende zur Verfügung zu stellen. Mit dem Tool Filegator habe ich für diese Herausforderung eine aus meiner Sicht gute Lösung gefunden. In diesem Blogbeitrag stelle ich das Tool kurz vor.

Was kann Filegator (und was kann es nicht)?

Filegator ist ein Online-Dateimanager, mit dem mehrere Nutzer:innen Dateien in unterschiedlichen Formaten online teilen können. Die Dateien können öffentlich oder nur für bestimmte Benutzer:innen zur Verfügung gestellt werden.

Software für diesen Zweck gibt es sehr zahlreich. Das Problem ist, dass sie oft entweder zu komplex oder zu simpel sind. In die erste Kategorie fällt z.B. die Nextcloud, die ich grundsätzlich sehr gerne empfehle, weil sie neben Dateiablage auch zig andere Funktionalitäten bietet. Allerdings kann man sie als technisch eher weniger affiner Mensch nicht ‘einfach so’ installieren und dauerhaft warten. Andere Anbieter wiederum sind so simpel, dass es ihnen an einer Nutzer:innen-Verwaltung fehlt, so dass man sie nur selbst zum Upload nutzen kann – aber z.B. nicht Lernende auch Dateien mit anderen in einer Lerngruppe teilen können.

Filegator ist in dieser Situation ein ausgezeichneter Kompromiss:

  • Es ist einfach in der Installation, Wartung und Nutzung.
  • Und es ist trotzdem ausreichend differenziert, dass es für zeitgemäße Lernsettings verwendet werden kann, in dem von aktiven Lernenden und Kollaboration ausgegangen wird.

Wo liegen die Vorteile von Filegator?

  • Filegator ist OpenSource, wird auf dem eigenen Server installiert und ist somit dezentral und datenschutzkonform.
  • Zur Installation (der möglicherweise einzige Haken in Hinblick auf Einfachheit) benötigt man keine besonderen Voraussetzungen (auch z.B. keine Datenbank)
  • Filegator verfügt über ein sehr minimalistisches Design, das schnell Orientierung bietet und keine Einarbeitung erfordert.
  • Die Nutzer:innen-Verwaltung erfolgt über die Zuteilung von Unterordnern und kann flexibel festgelegt werden.
  • Nutzende müssen sich nicht mit Mailadresse registrieren, sondern können Name und Passwort zugeteilt bekommen. Es ist somit auch möglich, für eine ganze Lerngruppe (z.B. Klasse 5c) einen Zugang anzulegen.

Wie funktioniert Filegator?

Die Funktionsweise des Tools zeige ich im folgenden Screencast. Zusätzlich/ alternativ kannst Du auch die Demoversion ausprobieren.

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Wie installiere ich Filegator?

Wie im obigen Screencast erläutert, findet sich die Anleitung zur Installation von Filegator in dieser Dokumentation. Für Menschen, die noch nie etwas auf einen Server hochgeladen und im Netz veröffentlicht haben, mag das kompliziert klingen. Tatsächlich muss man aber wirklich fast nichts tun, als die verlinkten Dateien herunterzuladen, sich bei einem Hosting-Anbieter für wenige Cents im Monat einen Server zu mieten – und dort dann über ein Übertragungsprogramm wie z.B. Filezilla die Dateien hochzuladen. Nach wenigen Minuten ist die eigene Filegator-Installation einsatzbereit.

In meinem Blogbeitrag zur Einrichtung einer eigenen Website habe ich die grundlegenden Schritte für solch eine Installation von Software auf einem Server ausführlich beschrieben. Ich kann Dich bei Fragen dazu auch gerne unterstützen.

Für Profis: Filegator anpassen

Nach der Installation der Software hat Filegator zunächst das Standard-Aussehen. Wer aber z.B. einen anderen Namen oder Logo nutzen oder auch mehr Text dazu schreiben will, kann das in der Datei configuration.php tun, die man in den Datei-Ordnern findet.

Aber auch ohne Anpassungen kann Filegator gut genutzt werden. Ich wünsche viel Erfolg beim Ausprobieren! Und melde Dich gerne bei Unterstützungsbedarf.


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