Für das #OERcamp am Wochenende in Bad Wildbad habe ich unter anderem zwei Workshops vorbereitet: einmal zu Open Educational Resources (OER) allgemein, zum anderen zu H5P. Beide Workshops haben gemeinsam, dass sie sich explizit an Einsteiger:innen (und zugleich wahrscheinlich sehr interessierte und motivierte Lernende) richten. Für diesen Fall habe ich bei einigen vorherigen Workshops bereits mit einer ‘QR-Code basierten Workshopgestaltung’ experimentiert – und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, auch die Workshops in Bad Wildbad entsprechend vorzubereiten. Das Konzept sowie die entwickelten und weiternutzbaren Materialien teile ich in diesem Blogbeitrag.
QR-Code basierte Workshopgestaltung: Was ist das?
Bei Fortbildungen zum Lernen unter den Bedingungen der Digitalität gibt es viele sehr anspruchsvolle (oft auch nur implizite) Lernziele: Wie kann ich angesichts eines Überflusses an Angebote entscheiden, was für mich das richtige ist? Wie kann ich mit anderen zusammen arbeiten und von und mit anderen lernen? Wie gelingt mir Transfer von neu Gelerntem auf meine spezifische Bildungssituation? Damit diese – hier nur exemplarisch benannten – Lernziele erreicht werden können, ist es meiner Erfahrung nach gerade bei Einstiegsfortbildungen wichtig, im Rahmen des Workshops zunächst einiges an Strukur und Orientierung vorzugeben.
Anders als bei Fortbildungen, die rein auf digital präsentierten und kollaborativ genutzten Workshopunterlagen beruhen, erhalten Teilnehmende bei der QR-Code basierten Variante deshalb auch ein individuelles und in meinem Fall analoges Material in Form von ‘Arbeits- bzw. Begleitheften’ zur Fortbildung. Enthalten sind hier im wesentlichen die Struktur des Workshops, inhaltliche Basics, Raum für eigene Notizen und passende Verlinkungen via QR-Codes. Zugleich bereite ich die Struktur des Workshops als ‘virtuelle Checkliste’ vor, die dann während der Fortbildung via Beamer präsrentiert und nach und nach abgehakt werden kann. So wissen alle, wo wir uns gerade befinden. Falls viel inhaltlicher Input stattfindet, nutze ich zudem eine Präsentation.
Was spricht für QR-Code basierte Workshopgestaltung?
Wie bereits einleitend dargestellt, halte ich die beschriebene QR-Code basierte Workshopgestaltung insbesondere für Einstiegs-Fortbildungen für geeignet, sowie wenn es um grundlegend und klar abgrenzbare Kompetenzvermittlung zu einem bestimmten Thema geht (im Beispiel der OER Fortbildung sollten TN zum Bespiel am Ende einen Lizenzhinweis gemäß der Tullu-Regel schreiben können, bei H5P sollten alle über die Kompetenz verfügen, einen H5P-Editor zu nutzen bzw. einen bestehenden H5P-Inhalt zu remixen). Für eine QR-Code basierte Workshopgestaltung sehe ich in diesen Fällen insbesondere die folgenden Vorteile:
- Die Kompetenzentwicklung ist in einem relativ kurzen Zeitraum möglich. In Bad Wildbad ist für die Workshops z.B. je eine Stunde vorgesehen.
- Teilnehmemde erhalten eine Basis/ eine Grundlage, mit der sie dann anschließend weiterlernen, erkunden, mit anderen lernen können. Anders ausgedrückt: Sie werden dazu ermächtigt, selbst weiter zu lernen und ihre Kompetenzentwicklung in die Hand zu nehmen.
- Die vorbereiteten Materialien (die in meinem Fall selbstverständlich als OER zur Verfügung gestellt werden) erleichtern anschließend die Weitergabe erlernter Kompetenzen an Kolleginnen und Kollegen, z.B. im Rahmen von Peer-To-Peer Fortbildungen / Mikrofortbildungen.
- Im Rahmen des Workshops entstehen durch den QR-Code Ansatz zahlreiche ‘Mikro-Lerneinheiten’, die anschließend vielfältig und auch in anderen Kontexten weiter genutzt werden können (Für den OER Workshop in Bad Wildbad habe ich z.B. eine OER-Schatzkiste entwickelt.). Damit ist die Workshop-Vorbereitung gut genutzte Zeit.
- Die technischen Voraussetzungen sind nur minimal. In der Regel ist es ausreichend, wenn Teilnehmenmde das eigene Smartphone nutzen. Auf diese Weise kann es sofort losgehen.
- Die Erwartungen und -bedürfnisse der Lernenden werden aufgegriffen und ernst genommen (Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ich gerade zu kurzen Fortbildungen oft deshalb gehe, um etwas ‘vermittelt’ zu bekommen, das ich mir zuvor bewusst ausgewählt habe. Wie ich dann damit weiterlerne und meine Kompetenzentwicklung gestalte, möchte ich selbst entscheiden können – und nicht im Rahmen der Fortbildung vorgegeben bekommen).
- Falls eine Präsentation genutzt wird, kann diese ihren eigentlich Sinn erfüllen, d.h. zum Beispiel die Workshop-Inhalte visualisieren. Nicht nötig ist die Darstellung der Gliederung oder der Inhalte, denn notwendige Texte/ Links finden sich im Handout bzw. in der Checkliste. (Meine Präsentation beim H5P-Einstieg basiert z.B. rein auf Gifs)
Materialien zum Weiternutzen
Für die Materialien der beiden Workshops habe ich Extra-Webseiten auf eBildungslabor.de angelegt, so dass Teilnehmende dort im Überblick alles finden können.
- Die Materialien zum H5P Workshop finden sich hier
- Die Materialien zum OER-Workshop finden sich hier
Wichtig ist mir bei allen Materialien eine möglichst einfache Weiternutzbarkeit. Die ‘Begleithefte’ sind deshalb als einfaches .odt/ .doc Dokument gestaltet (das zum Remix als Google Doc veröffentlicht ist). Für die ‘Checklisten’ nutze ich Glitch.
Fazit: Weiterdenken und Feedback erwünscht!
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