Mikroinhalte für OER-Workshops

Für einen kollaborativ angelegten Workshop zu OER habe ich mehrere Inhalte, erstellt und Methoden überlegt, die ich hier aufbereitet und zum Teil weiterentwickelt zur Verfügung stelle.

1. Kollaborativer Selbstcheck: Zwei Wahrheiten und eine Lüge

Eine gute Methode für eine kollaborative Selbstüberprüfung z.B. zu den Grundlagen von OER ist „Zwei Wahrheiten und eine Lüge“:

  1. Alle Lernenden schreiben drei Aussagen zu OER auf. Eine davon soll eine Lüge sein; zwei sollen der Wahrheit entsprechen.
  2. Danach suchen alle das Gespräch mit mindestens zwei anderen Lernenden und versuchen gegenseitig, die Lüge in den Aussagen herauszufinden.
  3. Im Anschluss kann im Plenum für alle aufgelöst/ erklärt werden, wenn es bei Wahrheiten/ Lügen zu unterschiedlichen Auffassungen kam, die nicht untereinander geklärt werden konnten.

2. Was sind deine Gründe für OER?

Beschäftigung mit OER kann aus sehr unterschiedlicher Motivation erfolgen. Angefangen bei einem pragmatischen „Ich will Zeit sparen und Material nicht selbst erstellen“ hin zu einem idealistischen „Ich will die Welt durch offene Bildung und offenes Wissen verbessern“.

In OER-Lernangeboten kann man Teilnehmer*innen vor diesem Hintergrund Raum geben, um mögliche Gründe für OER für sich zu priorisieren und darüber auch mit anderen Teilnehmer*innen ins Gespräch zu kommen. Das lässt sich so gestalten, dass jede Person eine Liste zum Nummerieren bekommt. Oder auch, dass die Gründe als ‚Schnipsel‘ zur Verfügung stehen und kollaborativ sortiert werden können.

Hier ist die Liste: (Danke an die Ergänzungen hierfür im Fediverse)

  • OER ermöglichen eine spezifische Anpassung von Bildungsmaterialien an die Bedürfnisse von Lernenden. Das unterstützt individualisiertes Lernen.
  • OER ermöglichen Zeitersparnis. Anstatt Materialien selbst zu erstellen, können vorhandene Inspirationen und Materialien von sehr vielen anderen Menschen entfesselt und genutzt werden.
  • OER können zu mehr Zusammenarbeit unter Lehrkräfte führen, weil mit OER eine Kultur des Teilens statt Einzelkämpfer*innentum gelebt werden kann.
  • Rund um OER gibt es eine spannende und inspirierende Community, in der man sich vernetzen und gute Bildung gemeinsam voranbringen kann.
  • OER bedeutet, dass man auch eigene Materialien zur Weiternutzung teilen kann. So lässt sich gute Bildung für alle voranbringen und offenes Wissen gestalten.
  • Vom Teilen eigener Materialien als OER profitiert man auch selbst, weil man z.B. Feedback erhalten kann und Materialien auch für sich selbst besser aufbereitet.
  • OER lassen sich niederschwellig erstellen, aktualisieren und teilen. So lassen sich neue Themen oder fächerverbindende Perspektiven gut und selbst voranbringen. Die Abhängigkeit von den großen Schulbuchverlagen wird verringert.
  • OER liegen meist in digitaler Form vor und können medial sehr vielfältig sein. So können selbstorganisierte Lernprozesse unterstützt werden. OER eignen sich z.B. gut für das Flipped Lernen.
  • OER können durch einen offenen Zugang zu Bildung mehr Bildungsgerechtigkeit unterstützen. Das gilt vor allem auch in globaler Perspektive.  
  • OER haben das Potential für eine zeitgemäße Qualitätsentwicklung in der Bildung. Nicht Stempel drauf und fertig – sondern Qualitätsentwicklung als Prozess.

Und hier können die Gründe als PDF ausgedruckt werden, um daraus „Schnipsel“ zum Sortieren zu gestalten.

Lizenz: CC0 1.0

3. Ein OER-Booklet zum Kritzeln und digitale Erkundungsaufgaben

Wer einen kollaborativen Workshop zu OER gestalten will, kann das folgende OER-Booklet dafür nutzen. Es ist für den allerersten Einstieg konzipiert und setzt darauf, dass Teilnehmer*innen sich die Inhalte im Austausch untereinander erarbeiten. Vor diesem Hintergrund kann ich mir auch eine Nutzung im Rahmen von Mikrofortbildungen vorstellen. Nach den Grundlagen gibt es Vertiefungsaufgaben, mit denen man ins Ausprobieren und Erkunden kommen kann.

Hier sind die Materialien zum Weiternutzen:

  • Vertiefungsaufgaben (gerne Copy & Paste dorthin, wo du es gebrauchen kannst)
  • Booklet zum Ausdruck

(Bei der Ausdruck-Datei sind die Seiten so sortiert, dass man mit zwei Seiten auf einem Blatt und Druck auf Vorder-und Rückseite drei Blätter erhält, die man nur noch in der Mitte knicken muss und dann ein fertiges Booklet hat)


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