#Edunauten: Online Lernen und Arbeiten

Ab der kommenden Woche sind flächendeckend Schulen und Kitas geschlossen. Vor diesem Hintergrund scheint das Interesse an Online Lernen zu explodieren. Die Agentur Jöran & Konsorten und das eBildungslabor nehmen das zum Anlass, um zum offenen Online-Unkurs der #Edunauten einzuladen. Was das ist und warum ich es wichtig finde, schreibe ich in diesem Blogbeitrag auf.

Was sind die #Edunauten?

Die #Edunauten sind ein offener Online-Unkurs zum Online Lernen. Unkurs bedeutet, dass keine Inhalte vorgegeben werden, sondern sich alle mit ihren Fragen und Themen beteiligen können. Unser Ziel ist eine kollaborativ erarbeitete Übersicht zum Online Lernen mit kuratierten und/ oder neu erstellten Inhalten. Sie soll für die beteiligten Menschen im Unkurs und auch für alle anderen Interessierten offen weiternutzbar zur Verfügung gestellt werden. Unser besonderes Interesse gilt dabei der Frage: Wie geht Online Lernen mit zeitgemäßer Pädagogik?

Warum gibt es die #Edunauten?

Ich finde die #Edunauten als Projekt aus mehreren Gründen wichtig:

  • In der aktuellen Situation denken ganz viele Bildungsakteure über Online-Lernen nach. Wenn sie das nur für sich oder nur innerhalb ihrer Insitution machen, passiert oft doppelte Arbeit. Für uns alle und für Bildung insgesamt, ist es viel klüger, wenn wir gemeinsam nachdenken.
  • Die lautesten Antworten in der aktuellen Situation propagieren meist ein sehr traditionelles Bild von Lernen und Lehren. Online Lernen bedeutet dann einfach nur eine Übertragung des analogen Kontexts in den virtuellen Raum. Wenn diese Art der Pädagogik jetzt der erste Kontakt mit digitaler Bildung für viele Menschen ist, befürchte ich, dass uns das in den Diskussionen um zeitgemäße Bildung zurückwirft.
  • Die aktuelle Situation ist für viele belastend, etwa wegen der Unsicherheit um die eigene Arbeit oder aufgrund der Doppelbelastung mit Kinderbetreuung und Home-Office in Familien. Zugleich gibt es aber auch Perspektive für Freiräume und Entschleunigung: Veranstaltungen fallen aus, größere soziale Treffen sollen gemieden werden … Die #Edunauten bieten hier die Möglichkeit für Anregung, Austausch und Selbstlernen.

Warum ein Unkurs?

Inhaltliche Grundlage für die #Edunauten ist Lernen unter den Bedindungen der Digitalität. Anders als im Buchdruckzeitalter funktioniert Lernen unter den Bedingungen der Digitalität nicht mit dem Denkmodell des Büffelns, sondern mit dem Denkmodell des Rauskriegens. Diese Unterscheidung stammt von Lisa Rosa – und sie hat die dazu gehörigen Kriterien schon vor einiger Zeit in ihrem Blog beschrieben. (Und was für Lernen unter den Bedingungen der Digitalität gilt, gilt ganz genauso auch für Online Lernen – als eine Form von Lernen unter den Bedingungen der Digitalität.)

Das ‘Denkmodell des Rauskriegens’ lässt sich nicht vermitteln: Man kann dazu nicht Inhalte an Lernende weitergeben, die diese bearbeiten sollen und dann dazu abgefragt werden. Was aber funktionieren kann, ist Raum für Erkunden, Ausprobieren und Erleben zu schaffen. Wir lernen bei den #Edunauten über Online Lernen und im Denkmodell des Rauskriegens: Alle steuern ihre Fragen bei und wir suchen kollaborativ nach Antworten.

Wie kann ich mitmachen?

Am Montag starten wir richtig. Bis dahin sind Voranmeldungen über die Website Edunauten.de möglich. Die Idee für die #Edunauten ist sehr spontan entstanden: Unterstützung – auch finanzieller Art von Projektpartnern – ist deshalb sehr willkommen.


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