Notizen vom eBazar an der PH Wien

Ich bin auf dem Rückweg aus Wien, wo ich gestern am eBazar der Pädagogischen Hochschule teilgenommen habe. Mir hat die Veranstaltung gut gefallen. Aus der Vielzahl von Inspirationen und Impulsen, die ich aus den Gesprächen mit den österreichischen Kolleg*innen mitnehme, möchte ich gerne fünf davon auch in meinem Blog festhalten. Das dient erstens als Notiz für mich, zweitens als meine Form der Wertschätzung und Dankbarkeit für den guten Austausch und drittens sind sie vielleicht auch für weitere Menschen – zum Beispiel Dich – interessant.

Wenn Du Dich ausführlicher informieren willst, dann empfehle ich Dir diesen ausführlichen Rückblick – mitsamt Fotogalerie.

1. Format eBazar

Zuerst möchte ich das Format der Veranstaltung selbst erwähnen. Wie der Name eBazar vermuten lässt, handelt es sich dabei um eine Art Marktplatz mit mehreren Stationen. Das ‚e‘ vor dem Bazar deutet darauf hin, dass es an den Stationen um digitale Themen geht. Das Besondere am eBazar in Wien ist, dass die Lernenden dabei im Mittelpunkt stehen. Sie präsentieren, was und wie sie im Online-Raum, mit digitalen Werkzeugen oder durch Digitalität gelernt haben. Die Anmeldung erfolgt über die Lehrkräfte, die ein Lernangebot einreichen können. Eine Auflistung der zahlreichen Stationen (und damit zugleich sicherlich viele Inspirationen zum Nachmachen) findet sich auf der Veranstaltungswebsite.

Dieses Format ermöglicht viele Gespräche, Vernetzung und Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden gleichermaßen. Die Stationen werden von zwei Keynotes eingerahmt, die auch inhaltliche Inputs bieten können. Prominenz war gestern auch da: der österreichische Bildungsminister Martin Polaschek hat gesprochen und seine Wertschätzung für die Arbeit der Lehrer*innen zum Ausdruck gebracht. Der eBazar existiert an der PH Wien bereits seit 2013 und wurde von Michael Steiner ‚erfunden‘.

2. VoXmi: Mehrsprachigkeit in der Schule

Bei VoXmi handelt sich um ein Bildungsnetzwerk von „sprachenfreundlichen“ Kitas und Schulen. „Sprachenfreundlich“ bedeutet, dass alle Sprachen, die an der jeweiligen Institution gesprochen werden, wertgeschätzt und bei der Gestaltung des Lernraums und des Lernens berücksichtigt werden. Mehrsprachigkeit wird dabei als Stärke angesehen. Die Teilnahme an VoXmi ist eine Art Gütesiegel, für das bestimmte Anforderungen erfüllt werden müssen. Mir gefällt dieser Ansatz sehr gut. Auf der Website von VoXmi gibt es zahlreiche aufbereitete Materialien zu diesem Thema. Interessant fand ich auch, dass einige der Materialien durch eine gezielte Kooperation mit dem Österreichischen Rundfunk entstanden sind.

3. DiNa Lab: Digitalität und Nachhaltigkeit

Beim eBazar wurde auch und unter anderen das DiNa Lab eröffnet: ein Erkundungsraum für Digitalität und Nachhaltigkeit. Dort kann man unter anderem praktisch erforschen, was eigentlich in einem Smartphone steckt oder wie die konkrete Infrastruktur unserer global vernetzten Kommunikation aussieht. Ich finde diese Idee und die Ausstattung sehr vielversprechend!

4. Digitale Grundbildung

Die Diskussionen über „Digitale Grundbildung“ nahmen einen großen Raum ein, da es seit diesem Schuljahr in Österreich ein reguläres Schulfach in der Sekundarstufe I ist. Die Meinungen, die ich dazu wahrgenommen habe, waren unterschiedlich: Auf der einen Seite gab es die Sorge, dass Lehrkräfte sich nun außerhalb dieses Fachs der Verantwortung entziehen könnten, sich mit Digitalität zu beschäftigen. Auf der anderen Seite wurde es auch als Chance gesehen, dass das Thema Digitalität in den Schulen aufgegriffen und behandelt werden kann. Aus deutscher Perspektive ist es vor allem interessant, dass im Rahmen der Lehrplanerweiterung in den letzten Jahren zahlreiche Materialien und Sammlungen zu Medienbildung entstanden sind, die sicherlich weiter genutzt werden können. Zum Beispiel dieses Padlet, mit einer allgemeinen Materialsammlung (1. Klasse = 5. Klasse) oder diese Moodle-Kurse.

Sehr gut gefallen hat mit der grundsätzliche Ansatz, wöchentliche Online-Vernetzungstreffen für die beteiligten Lehrkräfte anzubieten – und so vor allem auch voneinander und miteinander zu lernen.

5. Pixelbilder aus Post-its

Eher zufällig habe ich im Treppenaufgang dieses Kunstwerk entdeckt: Pixelbilder aus Post-its! Ich finde das eine sehr schöne und vor allem eine sehr niederschwellige Idee, die sich sicher gut zur Gestaltung des Raums und für Aktivitäten bei Veranstaltungen eignet.

Danke!

Vielen Dank an die Kolleg*innen von der PH Wien für die Einladung – und viel Erfolg bei Euren weiteren Aktivitäten!


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