Vorbereitung: Colearning + Barcamp Space

Heute ging die Arbeit ‚richtig‘ wieder los, weil viele Menschen spätestens jetzt aus den Ferien zurückkamen. Außerdem hatte ich auch wieder erste Videokonferenz-Termine im Kalender. Ich mag solche Tage sehr gerne, an denen ich sehr viele und sehr unterschiedliche Sachen machen kann.

Im Austausch mit anderen Menschen habe ich unter anderem diese Sachen gemacht:

  • Eine Reflexion mit dem Landessportbund Berlin. Im letzten Jahr habe ich mit den Kolleg*innen eine mediendidaktische Strategie für ihre Online-Lernangebote entwickelt und einen Musterkurs zum Selbstlernen in Moodle umgesetzt. Heute haben wir dazu Nachfragen geklärt und mögliche nächste Schritte besprochen.
  • Eine Abstimmung zu einer KI + OER Veranstaltung in Berlin im Februar mit dem irights-Lab. Ich fand es gut, dass es bei der Abstimmung nicht nur um die von mir angefragte Keynote und Workshop ging, sondern ich auch konzeptionell zur Veranstaltung Feedback geben konnte.
  • Und dann gab es jede Menge Mails und Messenger-Kommunikation :-)

Daneben und vor allem habe ich erst einmal nur für mich den geplanten Pädagogischen Tag an der Alice Salomon Schule in Hannover im Februar vorbereitet. Gemeinsam mit der Vorbereitungsgruppe haben wir hier das Konzept eines ‚Colearning + Barcamp Space‘ entwickelt, also ein Lernformat bei dem es sowohl klassische Sessions eines Barcamps gibt, als auch selbstbestimmt an vorbereiteten Stationen gelernt werden kann. Über die Stationen kann der Pädagogische Tag, der vor Ort stattfindet, auch online ausgeweitet werden, weil die Stationsmaterialien schon vorab online zur Verfügung stehen und auch online bleiben werden.

Ich bin auf die Durchführung sehr gespannt! Im Konzept hatte ich für die Kolleg*innen drei mögliche Lernwege aufgeschrieben, um mögliche Lernwege zu verdeutlichen:

  • Person A ist Einsteigerin im Thema. Sie nutzt die ersten drei Session-Slots, um sich Grundlagen zu KI eigenständig mithilfe der Stationsmaterialien zu erschließen. In dem dafür eingerichteten Raum vor Ort trifft sie zum Teil auch auf Kolleg*innen, die ähnlich vorgehen und kann sich mit ihnen austauschen. Nach der Mittagspause wählt sie dann Sessions zur Vertiefung aus. Sie freut sich, dass sie auch nach dem Fortbildungstag auf die Materialien zugreifen kann.
  • Person B hat schon selbst einiges ausprobiert und sich im Vorfeld sowohl Zeit genommen, um einzelne Stations-Materialien durchzusehen. Zudem hat sie eine eigene Session zum Thema ‚Lernen mit KI im Fremdsprachenunterricht‘ eingereicht. Diese Session findet im ersten Sessionslot statt. Danach wählt sie in den weiteren Sessionslots insbesondere aus den Angeboten zu KI als Lerngegenstand aus, da sie sich damit noch wenig auseinander gesetzt hat.
  • Person C sieht vor allem die Notwendigkeit, zu einer Veränderung der Lernkultur zu kommen. Sie besucht dazu Vormittags die angebotenen Sessions zu dem Thema. Nachmittags entscheidet sie sich spontan, gemeinsam mit anderen Kolleg*innen konkrete Ideen auszuarbeiten, die sie im Joker-Raum platziert.

Heute ging es mir vor allem um zwei Herausforderungen: die Gestaltung der geplanten Online-Lernumgebung und die inhaltliche Konkretisierung.

Die Online-Lernumgebung wollte ich zuerst als statische Website machen, aber habe mich jetzt doch für WordPress entschieden. Vor allem, weil ich hierüber auch direkt die Sessions- und Stationseinreichungen organisieren kann. Sie können mit dem Plugin Gravity Forms direkt zu Beiträgen auf der Website gemacht werden. Außerdem hatte ich die Idee, das Hauptauswahl-Menü im Vorfeld der Veranstaltung inhaltlich zu machen und am Veranstaltungstag dann über Uhrzeiten. Vorher hatte ich sehr lange überlegt, wie ich all die nötigen Informationen unterkriege. Mit solch einer ‚Pre+Post‘-Ansicht und einer ‚Durchführungs‘-Ansicht scheint mir das jetzt sehr gelungen. (Ich nutze das sehr übersichtliche und offene Eksell-Theme.)

Die Website mit den Formularen für Stationen und Sessions und auch einer Feedback-Möglichkeit habe ich jetzt fertig. Nun fehlt nur noch ein Intro-Video zur Erläuterung des Konzepts. Das steht für morgen auf meiner To Do Liste.

Bei der inhaltlichen Ausgestaltung war es mir wichtig, KI umfassend zu reflektieren. Meine übliche Unterteilung ist hier Werkzeug für Lehrende, Werkzeug für Lernende, Impuls zur Veränderung der Lernkultur, Lerngegenstand und Bildungsaktivismus. Das habe ich jetzt der Übersichtlichkeot halber auf drei Kategorien zusammen gekürzt und auf der Website (als Anregung für die bald startenden Session- und Stationen-Einreichung) folgendermaßen beschrieben:

1. Lernwerkzeug: Wie nutzen wir KI als Werkzeug zum Lehren und Lernen?

Mögliche Themen sind hier unter anderem:

  • „Interaktive Bildungsmaterialien mit H5P und KI erstellen“
  • „KI und Urheberrecht: Was darf ich wie weiternutzen?“
  • „Hilfreiche Prompts für Lehrkräfte“
  • „Die besten KI-Tools für die Schule“
  • „KI in der Sprachausbildung: Einsatz von Chatbots zum Sprachenlernen“
  • „KI als Ideengeber bei der Konzeption von Unterrichtsentwürfen“
  • „Mit KI Fachabeiten schreiben“

2. Lerngegenstand: Wie verstehen, hinterfragen und gestalten wir KI?

Mögliche Themen sind hier unter anderem:

  • „Grundlagen der KI: Wie funktionieren maschinelles Lernen und neuronale Netze?“
  • „Kritische Analyse von KI-Systemen: Verzerrungen und ethische Implikationen“
  • „Workshops zur Entwicklung einfacher KI-Modelle durch Schüler“
  • „Die Zukunft der KI: Möglichkeiten und Grenzen der Technologie verstehen“
  • „Arbeit der Zukunft: Was bedeutet KI für zukünftige Berufe“
  • „Demokratische Verantwortung: Wie erreichen wir mehr Offenhet bei KI-Systemen?“
  • „Datenschutz: Welche Daten werden bei KI-Modellen wie erhoben – und warum ist das ein Problem?“

3. Lernkultur: Wie verändern wir angesichts von KI das Lernen und die Schule?

Mögliche Themen sind hier unter anderem:

  • „Die Rolle von Lehrer*innen in einer durch KI geprägten Bildungswelt“
  • „Reflexion zu adaptiven Lehrsystemen: Chancen und Risiken“
  • „Weviel KI wollen wir?“
  • „Zukunftsfähigkeiten: Welche Fähigkeiten benötigen Schüler im Zeitalter der KI?“
  • „KI und Chancengleichheit im Bildungswesen: Wie kann KI allen Schülern zugutekommen?“
  • „Veränderte Prüfungsformate angesichts von KI“
  • „Selbstgesteuertes und forschendes Lernen angesichts von KI“

Ich bin sehr gespannt, welche Sessions eingereicht und welche Stationen vorgeschlagen werden.

Meine Learnings

  • Es ist gut, konzeptionelle Bedenken bei Veranstaltungsanfragen anzusprechen.
  • Unterschiedliche Ansichten auf Websites vor/nach und während der Durchführung eröffnen viele Möglichkeiten zur Gestaltung und lassen sich mit Kategorien leicht umsetzen. Das werde ich mir merken!