Edumail #64

(Bis Ende 2022 habe ich die Edumail über das niederländische Start-Up Revue versandt, das sich von Twitter hat aufkaufen lassen und dann eingestampft wurde. Ich habe meine über dieses Tool versandten Ausgaben auf meine Website kopiert und so gesichert. Das Layout konnte ich allerdings nicht gut anpassen. Ab 2023 versende ich die Edumail direkt über meine Website. Hier kannst Du sie abonnieren.)

In den ersten Bundesländern beginnen die Sommerferien. Andere haben noch ein paar Wochen vor sich. Egal wann genau: Ich wünsche Dir ein paar schöne und nicht zu heiße Wochen mit freier Zeit für Erholung, für Reflexion und um Neues zu erkunden und zu lernen – vielleicht ja auch mit ein paar Impulsen aus dieser Edumail.Viel Freude beim Durchschauen und einen wunderbaren Sommer für Dich!Nele Hirsch | eBildungslabor
Ordnung im Link-Überfluss
Wenn Du Dir in den nächsten Wochen ein bisschen Zeit nehmen kannst, um im Netz nach spannenden Impulsen zu recherchieren, dann wirst Du wahrscheinlich immer mal wieder vor der Frage stehen: Was mache ich nur mit all den Links, die ich finde? Vielleicht hilft Dir dann dieser Blogbeitrag: kleine Grafik:
Was mache ich nur mit all diesen Links?Warum hamstern in Zeiten des Überflusses keine gute Idee ist.ebildungslabor.de
Vor Ort-Methoden für Fortbildungen – und Edunautika-Rückblick
Wer Vor Ort Veranstaltungen gestaltet, kann zum Teil ähnliche Methoden verwenden, wie bei Online-Veranstaltungen, zum Teil aber auch ganz andere. Und ebenso ist online anderes möglich, als vor Ort. Ich nutze gerne solche Methoden, die nicht ‘kleinster gemeinsamer Nenner’ sind, sondern ganz bewusst das ausnutzen, was jeweils möglich ist. Bei der Edunautika haben wir an einer Station am Freitagabend zahlreiche solcher Vor Ort-Methoden mit dem Fokus auf Kreativität ausprobiert. Die Liste und Beschreibung aller zwanzig Methoden zum Nachmachen findest Du hier:
Kreativitätsmethoden aus dem Design Thinking20 Methoden für mehr Kreativität.ebildungslabor.de
Wer nicht bei der Edunautika dabei sein konnte, aber nachlesen will, was es dort ansonsten noch alles Spannendes gab, hier ist mein ‘Notizzettel’
Meine Notizen von der Edunautika 2022 Eindrücke und Learnings für mich sortiert – vielleicht auch für andere hilfreich.ebildungslabor.de
Ausprobiertool für Markdown
Markdown ist eine Formatierungssprache, die es ermöglicht, mit wenigen und oft selbsterklärenden Zeichen zu einer guten Darstellung von Text zu kommen. Markdown ist Grundlage von Hedgedoc – einem meiner Lieblingstools – aber spielt auch in vielen anderen Tools eine Rolle.Um in Workshops mit dem Markdown schreiben zu beginnen, nutze ich gerne das Tool LetsMarkdown. Es handelt sich dabei um eine kollaborative Schreibumgebung, in der alle gemeinsam in Markdown schreiben – und direkt sehen, wie dann das Ergebnis ist.
LetsMarkdown.com • Write Markdown TogetherThe easiest way to collaboratively write markdown files with others on the Internet, supporting live preview.letsmarkdown.com
Zusatz-Tipp für nerdig veranlagte Menschen: Mit markwhen lassen sich Zeitleisten und Projektplanungen mit Markdown gestalten und dann teilen.
Nerdige Spielerei: Websites als Link
MEMLink ist ein ziemlich cooler Online-Editor, mit dem sich Links erstellen lassen. Allerdings nicht irgendwelche Links, sondern Links, in denen eine ganze Website drinsteckt. Klingt verrückt? Funktioniert aber!Und wie funktioniert das? Du öffnest die Website meml.ink und startest neu (oder du öffnest eine bereits erstellte Website als Link und klickst auf editieren unten rechts) Du ergänzt alle Blöcke, die Du auf Deiner Website haben willst. Mit den Metadaten kannst Du Größe/ Farbe/ Form … festlegen Du klickst auf Share und erhälst einen superlangen Link, den Du mit einem Linkkürzer wie KurzeLinks kürzen kannst. Schon kannst Du den erhaltenen Link teilen.Was lässt sich damit machen? Du kannst Dir damit eine ‘Über Mich’ Website erstellen, die nur ein Link ist. Hier ist ein Beispiel. Du kannst es wie eine Art ‘Lückentext’ nutzen, d.h. z.B. Impulsfragen eintragen. Lernende editieren es dann, beantworten die Fragen und haben eine neue Website gestaltet, die sie teilen können. Hier ist ein erstes Beispiel, wie das aussehen kann (= Reflexion zu einem Tweet) – und hier ein zweites (= Vorlage für Sommerferien-Erlebnisse). Du kannst es für Spielereien nutzen, z.B. für ein Lösungswort, das irgendwo im Netz zu finden sein soll, aber Du hast keine eigene Website zur Verfügung. Oder bei einer Schnitzeljagd die jeweils nächste Aufgabe. Eine Lösungswebsite könnte z.B. so aussehen. Das Tool ist ein wunderbares Beispiel für ein Entdecker-Tool, weil man ganz viel zur Nutzung über Ausprobieren und Remixen rausfinden kann.
Und noch ein Tool: Text-Unikate gestalten
Ein schneller und hilfreicher Tool-Tipp: Wenn Du einen Text mit schickem Hintergrund und noch dazu als Unikat gestalten willst, dann klappt das mit der chaosMachine: Lass Dir immer wieder neue Farb-Form-Kombinationen anzeigen – und wähle die für Dich passende aus. (Damit ist das Tool zugleich auch ein schönes Beispiel, wie sich Entwicklung und Gestaltung bei Kooperation mit Maschinen verändert)
chaosMachine – unique generative graphicschaosMachine – generate unique editable graphicschaosmach.com
Reformpädagogischer Denkimpuls
Weil es zur bei uns aktuellen Kirschen-Ernte-Zeit so gut passt, möchte ich gerne diesen Text des Reformpädagogen Célestin Freinet mit Dir teilen. Schon fast hundert Jahre alt, aber immer noch sehr richtig, wie ich finde.
Ich will sie pflückenNicole ist unterm Kirschbaum. Vor ihr steht ein Korb, der von leuchtend roten Kirschen überquillt. Sie müsste nur ihre kleine Hand ausstrecken und schon könnte sie herzhaft zubeißen. Doch sie ist unzufrieden!txt.fyi
Fortbildungstag als Stationenarbeit
Spätestens nach den Sommerferien stehen die Planungen für Pädagogische Tage und weitere Fortbildungstage an. Sehr gute Erfahrungen habe ich damit gemacht, einen solchen Fortbildungstag als Stationenarbeit zu konzipieren. Wie das genau funktioniert hat und was ich daran sinnvoll fand, kannst Du hier nachlesen.
Stationenarbeit für das Kollegium | eBildungslaborPersonalisierung und Freiwilligkeit an Fortbildungstagen.ebildungslabor.de
Hybride Handouts
Bei Veranstaltungen vor Ort habe ich gerade viel Freude daran, den Teilnehmenden Mini-Broschüren als ‘Spickzettel’ zu verteilen, in denen sie die wichtigsten Inhalte zum Nachlesen finden. Der Clou daran ist: Es gibt den Spickzettel nicht nur in Form dieses Spickzettels, sondern zugleich als Mini-Broschüre.
Wie das genau funktioniert und welche anderen Möglichkeiten es gibt, die Du anstelle einer Präsentation (die ja oft wenig hilfreich ist zum Nachlesen und Vertiefen) verteilen kannst, habe ich in meinem Blog aufgeschrieben.
Kann ich die Folien haben?5 Ideen, um Inhalte von Vorträgen mit Teilnehmenden zu teilen.ebildungslabor.de
Und zum Abschluss: Spielereien mit künstlicher Intelligenz
Ich mag es sehr gerne, mit automatischer Bilderkennung und -generierung zu spielen und zu arbeiten. Und in diesem Bereich habe ich zwei neue Anwendungen entdeckt, die einfach Spaß machen. Erstens kannst Du auf der Website This Image Does Not Exist aus je zwei dargestellten Bildern auswählen, ob es wohl über den Umweg eines Computerprogramms von Menschen gemacht ist oder direkt von einem Menschen. Ob Du richtig liegst, wird Dir dann in der Auswertung angezeigt. Zweitens gibt es die Anwendung crAIyon: Hier kannst Du einen beliebigen Text engeben (das Tool versteht auch Deutsch) und z.B. auch ergänzen, in welchem Bildstil Deine Bilder gemalt werden sollen (Pop Art, Aquarell …). Es braucht ein paar Minuten. Dann hast Du manches Mal sehr schräge Bilder, manches Mal lustige und manches Mal auch erstaunlich coole.
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