Edumail #62

(Bis Ende 2022 habe ich die Edumail ĂŒber das niederlĂ€ndische Start-Up Revue versandt, das sich von Twitter hat aufkaufen lassen und dann eingestampft wurde. Ich habe meine ĂŒber dieses Tool versandten Ausgaben auf meine Website kopiert und so gesichert. Das Layout konnte ich allerdings nicht gut anpassen. Ab 2023 versende ich die Edumail direkt ĂŒber meine Website. Hier kannst Du sie abonnieren.)

Hallo und herzlich Willkommen zu einer frĂŒhlingshaften Edumail đŸŒ· in Vorfreude auf die Osterferien!Vergangene Woche habe ich auf meiner Website aufgerĂ€umt – und das eBildungslabor lĂ€dt jetzt hoffentlich mit etwas mehr Übersichtlichkeit zum Stöbern und Entdecken von Tools, offenen Selbstlernkursen oder BlogbeitrĂ€gen ein. Die Website lĂ€uft jetzt auf WordPress – und passend dazu gibt es in der heutigen Edumail Plugin-Empfehlungen fĂŒr alle, die WordPress im Bildungskontext nutzen oder damit liebĂ€ugeln. Außerdem habe ich viel zu einer Kultur des Teilens nachgedacht und aufgeschrieben. Zudem findest Du Ideen, wie sich VortrĂ€ge weniger ‘vortragend’ gestalten lassen, eine Einladung zur ‘Schreitherapie’, wenn gerade alles doof ist, Tools fĂŒr alternative Schreib-Ausdrucksformen im digitalen Raum und vieles mehr.Ich wĂŒnsche Dir alles Gute, zauberhafte Ostertage und all die Erholung, die Du brauchst.Nele Hirsch | eBildungslabor
VortrĂ€ge ohne ‚Vortragen‘
Wenn ich zu VortrĂ€gen eingeladen werde, dann ist das fĂŒr mich immer etwas paradox: Denn auf der einen Seite möchte ich sehr gerne Ideen/ Erfahrungen weitergeben. Auf der anderen Seite denke ich aber, dass sich durch mein Vortragen nicht wirklich etwas Ă€ndert – und es viel besser wĂ€re, wenn die Zuhörenden ins aktive Tun kĂ€men. Vor diesem Hintergrund ist der Blogbeitrag ‘VortrĂ€ge ohne Vortragen’ entstanden. Ich stelle dort fĂŒnf Methoden vor, wie anderes Vortragen gelingen kann.
5 Methoden fĂŒr „VortrĂ€ge“ ohne Vortragen (bzw. mit sehr anderem Vortragen als erwartet)Wie aus passiven Vortrags-Zuhörenden aktive Lernende werden.ebildungslabor.de
Schreitherapie: Wenn alles doof ist, hilft manchmal nur noch schreien!
Bei all dem Mist der passiert, war ich sehr ĂŒberrascht, dass sich bis vor kurzem tatsĂ€chlich noch niemand die Domain schreitherapie.de reserviert hatte 
 Ab sofort findest dort genau das, was der Name verspricht – eine Einladung, allen Ärger aus Dir rauszuschreien. Und danach geht es Dir hoffentlich wieder besser. Vielleicht freuen sich auch Kolleg*innen ĂŒber den Link als kleine Aufmunterung 😀
SchreitherapieWenn alles doof ist. hilft manchmal nur noch schreien.schreitherapie.de
In einer abgewandelten Form ist ‘erstmal allem Ärger Luft machen’ ĂŒbrigens auch ein schöner Energizer zum Einstieg in Lernangebote: Alle formen einen ‘Shaker’ aus ihren HĂ€nden, legen dort in Gedanken ihren Ärger rein und schĂŒtteln dann fĂŒr 30 Sekunden diesen Shaker. Aller Ärger wird damit kleingemixt – und kann nach den 30 Sekunden ganz einfach weggepustet werden. Und wenn Du weniger ‘quatschig’ in ein Lernangebot einsteigen willst, habe ich hier einige Austausch- und Aufwachfragen fĂŒr PĂ€dagog:innen zusammengestellt, die sich gut fĂŒr einen Smalltak-Anstubser vor dem eigentlichen Beginn einer Fortbildung eignen.
Austausch- und Aufwachfragen fĂŒr lernende LehrendeNutzbar zur eigenen Reflexion oder zum Einstieg in Lernangebote..ebildungslabor.de
WordPress-Plugins im Bildungskontext
Ich nutze WordPress (neben statischen Seiten, Moodle und Drupal) sehr gerne und hĂ€ufig fĂŒr Lernangebote und Kurse. Wie diese mit einfachen Plugins vielfĂ€ltiger und schöner gemacht werden können, habe ich aufgeschrieben. (Als Bonus ist ein eigentlich völlig unnĂŒtzes, aber schönes Plugin dabei: Konfettiregen!). Hier geht es zum Blogbeitrag:
FĂŒnf WordPress-Plugins, mit denen eine Website im Bildungskontext besser wirdHier kommen fĂŒnf empfehlenswerte Plugins – plus ein Bonus-Plugin.ebildungslabor.de
Schreiben im digitalen Raum ermöglicht andere Ausdrucksformen
Insbesondere die arabische/ islamische oder japanische Kalligrafie verfĂŒgt ĂŒber eine lange Tradition, dass mit Schrift bzw. mit Schriftzeichen zugleich gemalt und geschrieben wird. Das bedeutet: Die Art der Textgestaltung transportiert die aufgeschriebenen Inhalte mit bzw. ergĂ€nzt diese. Im digitalen Raum gibt es fĂŒr solches ‘Inhalte auch durch die Art der Textgestaltung transportieren’ zahlreiche Möglichkeiten. Hier kommen einige Anregungen zum Ausprobieren:
Schreibe in dieses Textfeld. Du wirst merken, dass Dein geschriebener Text mit jedem Wort grĂ¶ĂŸer wird. Was könntest Du damit schreiben? Ein Gedicht, bei dem jemand ĂŒber sich selbst hinauswĂ€chst? Ziehe den Pointer bei diesem Tool in die Richtung, in die Du schreiben willst und lege fest, wie lange. Du kannst jederzeit die Richtung Ă€ndern. Was könntest Du damit schreiben? Einen Text, der selbst noch nicht so genau weiß, wo es hingehen soll? Tippe Text auf dieser Website. Der Text fĂ€llt in sich zusammen – die Buchstaben sammeln sich durcheinander auf dem ‘Boden’ der Website. Was könntest Du damit schreiben? Einen zerstörten Text? Wer könnte ihn wie lesen? Trage rechts oben bei diesem Texter-Tool einen gewĂŒnschten Text ein – und nutze diesen Text, um damit zu malen. Zum Beispiel könntest Du mit dem Text ‘Es wird endlich wieder wĂ€rmer!’ ein FrĂŒhlingsbild ‘schreibmalen’. Etwas komplexer ist Grid: Hier kannst Du Text als Collage schreiben, d.h. nach oben/ unten/ rechts/ links – und in unterschiedlichen GrĂ¶ĂŸen.
Mit OER Geld verdienen und vom Teilen zu einer Kultur des Teilens kommen
Ende MĂ€rz war ich zur Begleitung einer Klausurtagung in Hamburg. Das Thema war die Kultur des Teilens – und war das erklĂ€rte Ziel aller Beteiligten, dass die Klausur dann erfolgreich war, wenn aus ihr im Nachhinhein teilende und netzwerkende AktivitĂ€ten entstehen. Ob das geklappt hat, kann jetzt noch nicht ausgewertet werden. Das Veranstaltungskonzept, das wir gemeinsam entwickelt haben, finde ich aber sehr vielversprechend und kann es auch fĂŒr andere Organisationen empfehlen. Ich habe darĂŒber gebloggt:
Kultur des Teilens als Thema und Praxis bei VeranstaltungenMit Orientierung, KlÀrung, Fokussierung und Konkretisierung zu konkreten Verabredungen in Gruppen.ebildungslabor.de
Meinen kurz-Impuls von der Veranstaltung habe ich ebenfalls verbloggt: Was die Puppe Lisa mit der Kultur des Teilens zu tun hat! Vielleicht ist das auch ein hilfreiches Bild fĂŒr Dich, das Du in Veranstaltungen zur Kultur des Teilens zur ErklĂ€rung nutzen kannst.
Vom Teilen zur Kultur des TeilensOffene Lizenzen sind die Grundlage fĂŒr jedes Teilen im Bildungskontext. Damit aus Teilen eine Kultur des Teilens entsteht, braucht es noch mehr.ebildungslabor.de
Übrigens: Wenn Du Dich noch mehr fĂŒrs Teilen interessierst, dann ist fĂŒr Dich vielleicht auch dieser Erfahrungsbericht interessant, den ich fĂŒr die Zeitschrift weiter bilden des Deutschen Instituts fĂŒr Erwachsenenbildung aufgeschrieben habe.
Experiment zum frĂŒhen Teilen: Zwei Ideen fĂŒr neue, offene Materialien und Kurse!
Ich möchte in den nĂ€chsten Monaten gerne weitere offene Materialien und Lernangebote erstellen, die dann – wie auch meine bisherigen Angebote und Kurse – allen zur Nutzung und Weiternutzung zur VerfĂŒgung stehen. Dazu habe ich einige Sachen schon begonnen und vereinbart, aber auch noch zwei völlig unausgearbeitete Ideen. Diese möchte ich bereits heute in der Edumail teilen. Und zwar aus drei GrĂŒnden:
Ich möchte dem Anspruch des frĂŒhen Teilens entsprechen. Vielleicht gibt es Menschen, die gerade an ganz Ă€hnlichen Dingen denken – und die mir dazu etwas auf den Weg geben wollen. (Auch ein: Lass das, das braucht kein Mensch! wĂ€re ein wertvolles Feedback) Ich möchte erkunden, ob es Möglichkeiten zur Finanzierung gibt. Wenn in Deiner Organisation also gerade ĂŒberlegt wird, welche Themen/ Inhalte ihr aufgreifen und dazu etwas beauftragen wollt und das passen könnte, dann melde Dich. Gleiches gilt, wenn Dir Fördermöglichkeiten bekannt sind. Ich möchte lernen, ob und evtl. was es bewirkt, Ideen in dieser Form schon frĂŒh und noch völlig unausgearbeitet zu teilen. Die Learnings möchte ich der Open Education Community zur VerfĂŒgung stellen (und gerade auch, wenn es komplett schieggeht, wĂ€ren das ja hilfreiche Learnings) Damit genug der Vorrede – hier kommen meine beiden Ideen: ein Lernangebot zum offenen Teilen, das Menschen, die sich auf den Weg in die SelbststĂ€ndigkeit machen und Organisationen, die Offenheit grundsĂ€tzlich fĂŒr ene gute Idee halten, dabei unterstĂŒtzt, ein fĂŒr sie passendes ‘GeschĂ€ftsmodell des Teilens’ zu entwickeln. ein Lernangebot zur Entwicklung von Remix-Kompetenz: Meine These ist, dass sich im Überfluss von Ideen und Materialien in einer digitalisierten Gesellschaft vor allem dadurch Orientierung gewinnen lĂ€sst und Neues vorangebracht werden kann, wenn Menschen aus dem Überfluss auswĂ€hlen, vermischen, umgestalten und neu denken. In diesem Lernanebot soll die dafĂŒr benötigte ‘Remix-Kompetenz’ erlernt, erkundet und praktisch genutzt werden. Mein Ziel wĂ€re es, bestehende KreativitĂ€tsmethoden hierzu aufzugreifen und fĂŒr den Bildungskontext anzupassen. Was meinst Du dazu? Wenn Du Feedback, Ideen zur Finanzierung oder sonstige RĂŒckmeldungen hast, dann antworte bitte einfach auf diese Mail. Ich bin gespannt!
Methodische Empfehlung: Dreier-Gruppen statt Partner:innen-Interview
In Fortbildungen, die ich selbst besuche, gibt es immer mal wieder die Methode des ‘Partner:innen-Interviews’: Zwei Lernende finden sich zusammen und befragen/ berichten sich gegenseitig zu einem bestimmten Thema. Meiner Erfahrung nach kann das oft gut gehen. Immer mal wieder kann es aber auch passieren, dass es bei zwei Personen gar nicht passt und die Zeit dann sehr schleppend ist. Vor diesem Hintergrund ist meine grundsĂ€tzliche Empfehlung: Dreier-Gruppen anstatt Paare bilden! Dazu kommt, dass mit solch einer ‘Troika’ viele spannende Methoden möglich sind – hier sind zwei beispielhafte Möglichkeiten: Anklage und Verteidung: Eine Person berichtet von einer Idee/ der eigeen Art zu lernen / einem Vorhaben (je nach Thema des Lernangebots). Die anderen beiden nehmen die Rolle von Anklage und Verteidigung ein, d.h. eine Person findet lauter Punkte, die daran miserabel sind, die andere Person lauter Punkte, die daran großartig sind. Die berichtende Person hört zu, fragt nach und berichtet danach, was sie nun fĂŒr sich mitnimmt. Troika-Beratung: In dem Dreier-Team ist eine Person die Fragende, die anderen beiden sind Berater*innen. Es gibt drei DurchgĂ€nge und jede Person ist einmal in der Rolle der Fragenden. Die Fragende stellt an die beiden Berater*innen eine Frage. Das kann zum Beispiel etwas sein, das ihr zum Abschluss eines Lernangebots noch unklar ist und kann z.B. die Form haben ‘Wie wĂŒrdet ihr 
 an meiner Stelle machen?’. Wenn die Berater*innen die Frage verstanden haben, dreht sich die fragende Person um und hört von da an nur noch zu. Die Berater*innen entwickeln eine Antwort. Zum Abschluss spiegelt die fragende Person zurĂŒck, wie sie Antwortsuche wahrgenommen hat. Die Troika-Beratung stammt vom Methodenset der ‘Liberating Structures’, wo sich noch zahlreiche weitere Methoden finden (alle offen auf der Website veröffentlicht), die wunderbar fĂŒr den Bildungskontext angepasst werden können.
Und zum Schluss: ‚Stempelmale‘ doch ein Bild!
Bei diesem Tool kannst Du in das kleine Textfeld rechts oben ein Stempelmotiv malen und damit dann stempeln oder ‘stempelmalen’. Mit x kann ein neues Stempelmotiv entstehen.
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