(Bis Ende 2022 habe ich die Edumail über das niederländische Start-Up Revue versandt, das sich von Twitter hat aufkaufen lassen und dann eingestampft wurde. Ich habe meine über dieses Tool versandten Ausgaben auf meine Website kopiert und so gesichert. Das Layout konnte ich allerdings nicht gut anpassen. Ab 2023 versende ich die Edumail direkt über meine Website. Hier kannst Du sie abonnieren.)
Hallo und herzlich willkommen zur Edumail #53! Passend zum (jetzt bald hoffentlich wirklich) kommenden Frühling liefert sie Dir Links und Hinweise, wie auch Deine pädagogische Praxis bunter und vielfältiger werden kann 😀. Der Schwerpunkt liegt dieses Mal auf der Frage , wie sich in einer Kultur der Digitalität auch asynchron lehren und lernen lässt. Viel Freude beim Lesen und Erkunden!Nele Hirsch | eBildungslabor
Vernetzung im Vorfeld von Lernangeboten unterstützen
In meinen Online-Lernangeboten habe ich schon viel ausprobiert, um Teilnehmenden mehr Vernetzung und Austausch zu ermöglichen. In letzter Zeit versuche ich verstärkt, Vernetzung nicht nur im Rahmen der jeweiligen Videokonferenz zu erreichen, sondern auch über einen zusätzlichen und freiwilligen Flipped-Part. In diesem vorgezogenen (= Flipped) Teil geht es dann nicht (wie klassisch in der ‘Flipped Classroom’-Methode) um Bereitstellung von Inhalten, sondern um Vernetzung. Zum Beispiel kann das gelingen durch vorgezogene Vorstellungsrunden, Gemeinschaftserlebnisse, auf die man dann synchron aufbauen kann, durch Peer-to-Peer Lerngruppen-Bildung oder durch Hands-On Projekte erst einmal ohne Bildschirm. Diese und weitere Ideen stelle ich in meinem Blog vor:
Hilfreich als Tool für Flipped-Vernetzung kann unter anderem das Tool NurKurz.Online sein. Wie am Namen bereits ersichtlich lassen sich damit Webseiten erstellen, die nur für 1-7 Tage online bleiben und danach automatisiert gelöscht werden. Alle erstellten Webseiten haben eine Kommentierungsfunktion, so dass Lernende direkt auf eine z.B. eingestellte Impulsfrage antworten können.Und als Gemeinschaftserlebnis vorab, aber auch zur individuellen Nutzung, mag ich die Plattform Doppelfreude = ein kollaboratives Online-Wundertüten-Netzexperiment. Teile einen positiven Gedanken und erhalte einen positiven Gedanken zurück! (Ich habe die Plattform Ende März online gestellt und freue mich seitdem jeden Tag von Neuem über so viele wunderbare Gedanken, die dort geteilt werden.)
Soziale Präsenz im virtuellen Raum
Eng mit der Möglichkeit der Vernetzung zusammenhängend ist die Frage nach mehr sozialer Präsenz beim Online-Lernen. Meine bisherigen Erfahrungen dazu stelle ich im Blog vor.Der wichtigste Tipp für mich ist, im Online-Kontext bei Pausen zeitlich aufzurunden. Denn neben der individuellen Bedürfnisbefriedigungspause braucht es zusätzlich eine ‘Austausch- und Quatsch-Pause’, wenn Raum für soziale Präsenz da sein soll.
Ende März habe ich die Website internetquatsch.de gestartet – und seitdem immer weiter mit schönen, spaßigen, kreativen und nützlichen Webanwendungen gefüllt. Jede Anwendung wird auf der Plattform kurz vorgestellt – anschließend folgen Ideen zu möglichen pädagogischen Einsatzszenarien.Ich finde Internetquatsch großartig, um Bildungsveranstaltungen aufzulockern und Lernen und Lehren mit mehr Freude und Lachen zu gestalten. Hier kannst Du stöbern
Die Website ist zum Mitmachen angelegt. Das bedeutet: Wenn Du eine gute Internetquatsch-Website findest, die bisher noch nicht in der Sammlung vertreten ist, dann reiche sie ein.Und warum Internetquatsch nicht einfach dummes Zeug, sondern Ausdruck einer kreativen und oft auch kollaborativen Netzkultur ist, habe ich im Blog von Dirk von Gehlen erläutert.
Vermischtes
Minipoll ist eine simple, registrierungsfreie Browser-Anwendung, mit der sich einfache Umfragen erstellen und teilen lassen. Ich mag das übersichtliche und ablenkungsfreie Layout der Umfragen. Gut nutzbar sind sie z.B. zur Vorbereitung von synchronen Lernangeboten.Der Louvre hat seine Sammlungen online verfügbar gemacht. Hier gelangst Du zum virtuellen Museumsbesuch.Mit neuen To-Do-Listen experimentieren? Mit Daily Four kannst Du immer je vier To-Do Punkte definieren und abarbeiten. Unter Reflexion siehst Du, was Du wann geschafft hast. Und Four note boards ist ein viergeteilter Notizzettel, d.h. man hat vier Felder zum Reinschreiben zur Verfügung.Für die Twitter-Nutzer:innen im Verteiler: Nach Twitter-Login lassen sich auf tray.club kleine ‘Notizzettel’ mit Links und Text anlegen und teilen. Und auch ohne Login kann man via dgif.me seine Twitter-Bubble in ein Gif verwandeln und sich über (hoffentlich) gute Vernetzung freuen.Am morgigen Samstag findet NuiMeet – ein Barcamp von und für Kinder und Jugendliche statt . Wenn Eure Kinder Lust darauf haben, könnt ihr sie hier noch kurzfristig anmelden. Jöran hat mit der Organisatorin gesprochen – hier anhören.Hier sind zwei Englischlern-Spielereien von Glitch: Diese App generiert Dir bei jedem Öffnen einen aus zwei Wörter zusammengesetzten Zufallsbegriff (kann sinnvoll sein oder auch Blödsinn). Und diese App ist ein Generator für ‘typisch britisches Essen’. (Er lässt sich natürlich auch für andere Länder remixen).Für BNE-Akteur:innen und Interessierte: Ich habe ein kleines Selbstlernmodul erstellt, in dem ich Schritt für Schritt erläutere, wie sich Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) mit der Open Source Software H5P erstellen lässt. Das Selbstlernmodul ist gleichzeitig ein Einstieg in H5P. Hier kannst Du es Dir ansehen – und gerne auch remixen. Wenn Du einen Einstieg in BNE suchst, dann gibt es dazu hier ein offenes Selbstlernmodul. Und wer eine Veranstaltung zu BNE zum Weiterlernen und Austausch sucht, dem sei das NRW BNE Festival am kommenden Wochenende empfohlen.
Ausblick: Online-Kurs zu Social Media
Ich arbeite gerade an einem Online-Kurs (oder besser: einer Online-Erkundung) zu Social Media und mache in diesem Rahmen auch einige digitale Selbstexperimente unter anderem auf TikTok. Was für mich selbst dabei spannend, faszinierend und auch ein bisschen erschreckend ist, sind die Möglichkeiten der Selbstverwandlung im virtuellen Raum über Filter und ‘Verbessern’-Funktionen. Eine mögliche ‘Verwandlung’ habe ich in diesem TikTok-Clip mal Schritt für Schritt durchgespielt. (Und weil es solche Funktionen ja nicht nur in TikTok, sondern auch in diversen Videokonferenzsystemen gibt, überlege ich mir seitdem, wie Menschen, die sich bald vielleicht nach einem Jahr Pandemie und alleinigem Kontakt via Videokonferenz mal wieder Face-to-face gegenüber stehen, dann wohl ansehen werden 😀)
Weiterlesen?
Nele Hirsch@eBildungslabor Ich habe Frühjahrsputz zumindest online erledigt und meine Website sortiert 😀
Hier gelangst Du ins frühjahrsgeputzte eBildungslabor!Abschließend ein großes Dankeschön für immer wieder so viele aufmunternde und weiterführende Rückmeldungen, wunderbare Impulse vor allem aus meiner Twitter-Blase und – auch unbekannterweise – den großartigen Einsatz für progressive Pädagogik.Ich wünsche Dir ein wunderbares Wochenende und bis zur nächsten Edumail.