Edumail #54

(Bis Ende 2022 habe ich die Edumail über das niederländische Start-Up Revue versandt, das sich von Twitter hat aufkaufen lassen und dann eingestampft wurde. Ich habe meine über dieses Tool versandten Ausgaben auf meine Website kopiert und so gesichert. Das Layout konnte ich allerdings nicht gut anpassen. Ab 2023 versende ich die Edumail direkt über meine Website. Hier kannst Du sie abonnieren.)

Ich bin davon überzeugt, dass Bildung für alle besser wird, wenn man sie teilt. In dieser Edumail möchte ich deshalb … einiges davon teilen, was ich in den letzten Wochen erstellt habe und Dich zur Weiternutzung einladen. Dich auf spannende Inhalte von anderen aufmerksam machen, die diese ebenfalls offen geteilt haben. Dich dazu ermutigen, auch selbst eine Kultur des Teilens zu praktizieren – falls Du das nicht ohnehin schon tust. Viel Freude beim Erkunden und herzliche GrüßeNele Hirsch | eBildungslabor
Zwei Mini-Online-Selbstlernkurse zum Weiternutzen
Lass uns starten mit zwei von mir erstellten offenen Selbstlernkursen, die ich gerne teilen möchte:
Im ersten Kurs geht es um Kollaboration, was die wahrscheinlich wichtigste Kompetenz in einer Kultur der Digitalität ist. Im Kurs führe ich in das Thema ein und stelle sowohl offene, häufig genutzte Tools vor, als auch Möglichkeiten zu Vernetzung. Der Kurs ist eher niederschwellig gestaltet. Wenn er Dir selbst nur wenig Neues bietet, dann ist er vielleicht ein hilfreicher Tipp für Kolleg*innen von Dir.
Erkundungen zu Kollaboration – Selbstlernmaterialien zur offenen NutzungIn diesen Online-Erkundungen geht es um das Thema Kollaboration und wie Du Kollaboration in Lernangeboten und bei der Zusammenarbeit mit Kolleg:innen realisieren kannst.kollaborationstools.ebildungslabor.de
Der zweite Kurs dreht sich um das Lesen und Schreiben in einer Kultur der Digitalität. Ich analysiere darin sowohl eher offensichtliche Veränderungen von Lesen und Schreiben (z.B. man kann kollaborativ schreiben, man kann Inhalte verlinken …), als auch Veränderungen, die sich eher auf Ebene von Medienbildung ansiedeln lassen: Was bedeutet algorithmisches Lesen? Wie lassen sich Online-Inhalte kontextualisieren? Wie funktioniert Kollaboration mit einer großen und anonymen Gruppe? …
Lesen und Schreiben in einer Kultur der Digitalität – Tools, Methoden und Ideen zur pädagogischen GestaltungLesen und Schreiben sind grundlegende Kulturtechniken. In diesem Selbstlernmodul analysiere ich, wie die Kulturtechniken des Lesens und Schreibens in einer Kultur der Digitalität nicht obsolet werden, sondern sich erweitern oder auch verändern. lesenundschreiben.ebildungslabor.de
Offen nutzbare Webtools – unter anderem zum Brainstorming
Offen teilen lassen sich nicht nur erstellte Inhalte, sondern natürlich ganz genau so auch Tools. Ein tolles Beispiel hierfür und sehr zur Nutzung zu empfehlen sind die datenschutzkonformen und offenen kits-Tools des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qulitätsentwicklung: Neben Klassikern, wie dem Etherpad kann man über die Werkzeugseite z.B. auf einen Wortwolken-Generator oder ein Brainstorming-Tool (Minwendel) zugreifen. Letzteres stelle ich im folgenden Screencast ganz schnell vor:
Mindwendel: Minimalistisches Brainstorming-Tool
Ich habe das Tool zuletzt in einer Fortbildung genutzt, um sich dem Thema ‘Lernen und Lehren in einer Kultur der Digitalität’ zu nähern. In einem ersten Schritt posteten Teilnehmende alles, was ihnen dazu einfiel. Anschließend haben wir gemeinsam versucht, Oberbegriffe/ Kategorien zu den vorhandenen Farben zu finden und die gesammelten Karten zu sortieren. Im letzten Schritt erfolgte eine Bewertung, was der Gruppe besonders wichtig ist. Auf dieser Basis wurden dann von mir Materialien für eine anschließende Selbstlernphase kuratiert.
Videokonferenz-Einstieg mit offenen Online-Ressourcen
Auch Methoden lassen sich teilen – und beim Online-Lernen falls benötigt auch direkt mit dazu passenden Online-Ressourcen. Ich möchte hier das ‘Wimmelbild-Spiel’ zum Einstieg in Videokonferenzen vorstellen, mit dem ich gute Erfahrungen mache – und was Du ohne weitere Vorbereitung direkt weiternutzen kannst:Beim Wimmelbild-Spiel wird angenommen, dass alle Bildschirm-Kacheln zusammen ein ‘Wimmelbild’ darstellen, in dem bestimmte Sachen gefunden werden müssen. Wer zuerst x Dinge aus einer Liste gefunden hat, gewinnt.So kannst Du vorgehen: Ihr startet mit ausgeschalteten Kameras Du teilst diese Website und lässt Teilnehmende den QR-Code mit ihrem Smartphone scannen. (Darüber gelangen sie zu dieser Website mit 25 Suchaufträgen) Ihr vereinbart, wie viele der Suchaufträge gefunden werden müssen, um zu gewinnen. Auf ‘Los’ schalten alle die Kamera ein und die Suche beginnt. Wer zuerst die vereinbarte Anzahl der Suchaufträge gefunden hat, gewinnt! Wenn die Inhalte für Dich so nicht passen, kannst Du durch Copy&Paste mithilfe der registrierungsfreien Veröffentlichungstools telegra.ph und txt.fyi auch ganz einfach Deine eigene Online-Ressource ins Netz stellen.
Abschluss einer Veranstaltung mit abschluss.page (= einer offenen und erweiterbaren Website)
Ebenso wie für den Einstieg, habe ich auch für den Abschluss von Veranstaltungen eine Online-Ressource zum Teilen: die Website abschluss.page.Die Website stellt unterschiedliche, mögliche Methoden vor – und richtet sich dabei direkt an Lernende. Du kannst sie somit für Dich selbst nutzen – oder den Link in Veranstaltungen von Dir an Lernende weitergeben. Die Sammlung umfasst das Sortieren von Gelerntem, Ideen zur Vernetzung und auch Anregungen zum Abschalten und Entspannen.Im Sinne des Teilens ist die Sammlung offen. Das bedeutet: Wenn Du noch weitere Ideen hast, dann kannst Du diese gerne ergänzen.
abschluss.page – Individuelle Nachbereitung von VeranstaltungenVeranstaltung vorbei? Dann ist jetzt eine gute Gelegenheit, um Gelerntes für dich zu sortieren, mit anderen zu teilen oder auch erst einmal abzuschalten. Lasse Dir dazu zufällig ausgewählte Ideen anzeigen.abschluss.page
Ein Mini-Barcamp in eine Fortbildung integrieren
Eine Kultur des Teilens ist eng verbunden mit der Idee des Peer-to-Peer Lernens, d.h. einem Lernen, bei dem Gleichberechtigte von- und miteinander lernen. Als klassisches P2P-Veranstaltungsformat gilt das Barcamp. Hier gestalten alle Beteiligten gemeinsam das Programm. Meist finden Barcamps über eine ganzen Tag statt. Man kann aber auch in deutlich kürzerer Zeit und etwas vereinfacht in Online-Fortbildungen ein Mini-Barcamp integrieren. So kannst Du vorgehen: Alle schreiben in den Chat eine Frage, die sie gerade ganz besonders umtreibt. Diese Frage sollte möglichst konkret formuliert werden. Um nicht vorher zu sehen, was andere schreiben, kann man vereinbaren, dass die Frage erst auf ein ‘Los’ der moderierenden Person hin abgeschickt werden. (Alternativ kann man auch über Brainstorming Tools oder schon hier direkt in einem Etherpad sammeln. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, wenn man die Fragen der anderen zunächst nicht sieht) Die moderierende Person überträgt alle Fragen in eine kollaborative Schreibumgebung – am einfachsten ein Etherpad. Offensichtliche Dopplungen bzw. sehr ähnliche Fragen können dabei zusammen gefügt werden. Dabei kann die Lerngruppe natürlich mitmachen. Anschließend folgen die ‘Sessions’. Hier werden zufallsmäßige BreakOut Gruppen mit maximal je 5 Personen gebildet. Diese haben 15-20 Minuten Zeit, um sich in der Gruppe einer (oder auch mehrerer Fragen) anzunehmen – und ihre Überlegungen/ Antworten dazu im Etherpad festzuhalten. Anschließend könnnen weitere BreakOut-Runden folgen, die nach dem gleichen Muster funktionieren. Am Ende kann man dazu einladen, gerne auch nach im Anschluss an die Veranstaltung Stichpunkte zu den Fragen einzutragen, falls man noch etwas ergänzen möchte. Alle Teilnehmenden haben mir bisher rückgemeldet, dass sie solch ein Mini-Barcamp sehr ergebnisorientiert und spannend fanden, was aus ihrer Sicht maßgeblich an den selbst gestellten Fragen lag.
Dieses Mini-Barcamp ist eine von vielen Methoden, die ich in meinem Webinar ‘Online-Fortbildung als Erkundungsreise’ ausprobiert habe. Im folgenden Blogbeitrag habe ich alle Erkundungen ausführlich beschrieben. Remixe Dir das Konzept gerne, falls Du es gebrauchen kannst.
Online-Fortbildung als Erkundungsreise Wie sich zeitgemäße Pädagogik zugleich praktisch erkunden und reflektieren lässt.ebildungslabor.de
Nachhaltig<keit> lernen – mit Planet-N
Zu den offen nutzbaren Materialien, die ich in den letzten Wochen gefunden habe und besonders toll finde, zählt unter anderem die Website Planet-N.Du findest dort offen lizenzierte Inhalte zu Nachhaltigkeit, die mit Blick auf den schulischen Kontext entwickelt wurden, aber sich sicherlich auch für andere Bildungsbereiche eignen.Es gibt erstens interaktive Geschichten zum Erkunden, zweitens Lernmodule zu unterschiedlichen Themen (diese sind als H5P Materialien erstellt und können somit besonders gut remixt werden) und drittens eine Nachhaltigkeits-Challenge. Hier werden zufallsmäßig kurze Anstöße angezeigt, was man ganz praktisch im eigenen Alltag für mehr Nachhaltigkeit angehen kann.Einsetzbar sind die Inhalte somit sowohl als umfangreicheres Lernmaterial, als auch (mit der Challenge) für kleinere begleitende Inhalte.
Planet-N – nachhaltig<keit> lernenPlattform zur Bildung für nachhaltige Entwicklungwww.planet-n.de
Ermutigungen zum Teilen
In dieser Edumail dreht sich alles ums Teilen. Und in der Einleitung habe ich angekündigt, dass ich auch zum Teilen ermutigen möchte. Dazu habe ich einen Blogbeitrag geschrieben, in dem ich 5, wie ich finde sehr schöne, Geschichten vom Teilen erzähle. Es handelt sich dabei um ganz konkrete Erfahrungen mit Teilen von mir aus den letzten Wochen, die sehr gut zeigen, dass Teilen Bildung für alle besser macht – und einem auch selbst jede Menge zurückgibt.Ich bin mir sicher: Wenn Du selbst teilst, dann wirst Du mindestens ebenso schöne Geschichten erzählen können. Ansonsten hilft Dir der Blogbeitrag vielleicht als Ermutigung, es einfach mal zu versuchen.
Schöne Geschichten vom Teilen5 Erfahrungen und Beispiele, warum sich Teilen für alle lohntebildungslabor.de
Zum Abschluss: neuer Internetquatsch
Auf der Website internetquatsch.de sind in den letzten Wochen wieder einige neue Einträge dazu gekommen. Besonders gerne mag ich: die Website Mustsuacen, auf der animierte Bilder gezeichnet werden können (in Wellen, wachsend, blinkend). Der Export erfolgt als Gif. die Karte Localingual, auf der Sprachen und Dialekte der Welt zum Anhören gesammelt werden – und man kann auch selbst etwas beisteuern. (Ich habe es z.B. als Anregung in der Ankommenszeit einer Videokonferenz genutzt, sich dort eine Begrüßung in einer belienigen Sprache herauszusuchen und zu lernen – und als die Konferenz dann startete, konnten wir uns in ganz vielen unterschiedlichen Sprachen begrüßen) das Tool PlingPling, mit dem sich ein eigenes Flipper-Spiel aufzeichnen und teilen lässt. ein Online-Tool für Spielkarten – mit anschließendem Export als pdf (Am besten mit einem Beispiel starten und dieses remixen) Und ein Abschlusstipp für alle, die sich von Korrekturstapeln, Regenwetter, Abgabefristen oder anderen Scherereien ablenken wollen: Gestalte Dir eine kunterbunte, persönliche Collagen-Website mit mmm.page.
mmm.page | dead simple, drag & drop personal websitesWebsites don’t have to be so cookie cutter. Make a website that feels uniquely you in under five minutes.build.mmm.page
Alles Gute für Dich und bis zum nächsten Mal! Empfehle die #Edumail gerne Kolleg*innen weiter, wenn sie Dir gefällt.
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