Edumail #19

(Bis Ende 2022 habe ich die Edumail über das niederländische Start-Up Revue versandt, das sich von Twitter hat aufkaufen lassen und dann eingestampft wurde. Ich habe meine über dieses Tool versandten Ausgaben auf meine Website kopiert und so gesichert. Das Layout konnte ich allerdings nicht gut anpassen. Ab 2023 versende ich die Edumail direkt über meine Website. Hier kannst Du sie abonnieren.)

Am vergangenen Wochenende war ich beim Mozilla Festival in London: einer Konferenz rund um das Internet. Meine gesammelten Inspirationen für zeitgemäße Bildung habe ich verbloggt. Außerdem in der heutigen Edumail: hilfreiche Webseiten, die digitales Arbeiten vereinfachen sowie Links zu Ressourcen und Tools mit Bildungspotential. Neu gestartet ist zudem ein Logbuch zu Dritten Orten. Viel Spaß!
Mozilla Festival 2018: gesammelte Inspiration zu zeitgemäße Bildung
Ich war in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem jährlich stattfindenden Mozilla-Festival. Mein Interesse war es, Impulse für zeitgemäße Bildung und Lehren und Lernen im offenen Netz aus einer internationalen Perspektive zu erhalten. In einem Blogbeitrag habe ich zusammen gefasst, was ich neu gelernt, erfahren und entdeckt habe. Es geht sowohl um einen Einblick in die in London verfolgten grundlegenden Diskussionen zur Zukunft des Internets als auch um Online-Tools und Projekte mit Bildungspotential.
Meine gesammelten Inspirationen vom Mozilla-Festival 2018Das Mozilla Festival ist eine jährliche, internationale Konferenz der gemeinnützigen Mozilla Foundation. Sie findet seit 10 Jahren statt – in den letzten Jahren immer Ende Oktober in London an der Ravensbourne University. ebildungslabor.de
Schnelle Links zu einigen meiner Lieblings-Entdeckungen: Mithilfe des Online-Tools OpenKnowledgeMaps mit der Eingabe eines Schlagwortes nach wissenschaftlicher Literatur recherchieren und Wissenslandkarten dazu erstellen. Mit dem DataDetox Online-Kurs in 8 Tagen zu einem reflektierteren Umgang mit den eigenen Daten kommen. Mit MachineLearningForKids online eine eigene künstliche Intelligenz programmieren und in Scratch verwenden.
Tipps für das digitale Arbeiten
Im folgenden stelle ich Dir fünf Links zu hilfreichen und kostenfreien Online-Tools vor, die Zeit sparen oder in sonstiger Art und Weise die Arbeit im digitalen Kontext erleichtern können: Automatisierter Bildzuschnitt für Social Media: Mithilfe des kostenfreien Tools Landscape lassen sich Bilder auf eine für Social Media passende Größe zurecht schneiden: Bild hochladen, Netzwerk auswählen, Ausschnitt gegebenenfalls korrigieren – fertig zum Download. Praktische Kurz-URL: Wenn man im Browser doc.new eingibt, öffnet sich ein neues GoogleDokument (analog dazu, entsteht bei form.new ein neues Formular) Unterstützung bei Transkription: Wer beim Video- oder Audio transkribieren nicht auf automatisierte Spracherkennung setzt, für den kann die OpenSource Software OTranscribe hilfreich sein: Audio/ Video hochladen oder Youtube Clip verlinken und dank zweigeteiltem Bildschirm direkt mit dem Transkript beginnen. Gespeichert wird lokal im Browser, mithilfe von Shortcuts kann Pause/ Play oder ein Zeitstempel eingefügt werden und die Geschwindigkeit kann passend zur eigenen Tipp-Geschwindigkeit angepasst werden. Das Tool funktioniert kostenfrei und ohne Registrierung. Simple Bilder-Rückwärtssuche: In der letzten EduMail habe ich beschrieben, wie sich via Google eine Rückwärts-Bildersuche durchführen lässt, um zu sehen, woher ein bestimmtes Bild stammt. Noch einfacher wird dies mithilfe des kostenfreien Tools TinEye: hier kann auch direkt nach Domain/ Sammlung gefiltert werden (auf diese Weise ist z.B. auf einen Blick erkennbar, ob ein gefundenes Bild ein Stock-Foto ist). Sehr praktisch: TinEye gibt es auch als Browser-Erweiterung. Wenn man das Add-On (z.B. in Firefox oder Chrome) installiert, genügt ein Rechtsklick um Auskunft über die Herkunft von Bildern beim Surfen im Netz zu erhalten. VR-Kritzelei: Auf der Website VRDoodler kann man 3D Bilder online zeichnen und ansehen.
Links zu Bildungsressourcen & Tools mit Bildungspotential im offenen Netz
Die meisten neu entdeckten Inspirationen der letzten beiden Wochen sind in meinem Blogbeitrag zum Mozilla Festival verbloggt. Hier kommen einige weitere Tools und Projekte, die für das Lehren und Lernen im offenen Netz hilfreich sein können. Das Google Projekt Arts and Culture fasst 10 Museen zusammen, die man virtuell besuchen kann. Hier starten. In dieser Woche wurde der Pädagogische Medienpreis 2018 verliehen. Eine ausgezeichnete Seite, die ich bislang noch nicht kannte, aber die mir sehr vielversprechend erscheint, ist 199 Kleine Helden: eine interaktive Reise zu Kindern auf der ganzen Welt. (Ohne Registrierung oder Kosten offen im Browser zugänglich) Welche Fragen werden aktuell im Netz gestellt? Einen Einblick dazu erhält man auf der Website AnswerThePublic. Einfach ein Stichwort eingeben und anzeigen lassen, was dazu online gesucht wird (Möglich ist eine Auswahl nach Sprachen; ein Filter nach Regionen ist kostenpflichtig – für deutschsprachige Inhalte aber auch nicht so wichtig). Mit der OpenSource Software Interview.JS lassen sich Interviews und Nachrichten als interaktive Chats gestalten. Als Beispiel ist das Thema Obamacare auf der Website zu finden. Hierzu kann man mit unterschiedlichen Personen (z.B. Trump und Obama) chatten. Neben Text sind auch Bilder und Videos möglich. Das Tool ist grundsätzlich für Journalisten konzipiert, um ein bestimmtes Thema spannend darzustellen und von verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Vor diesem Hintergrund lässt es sich aber auch wunderbar im Bildungskontext verwenden. Das neue Projekt von Nicky Case ist veröffenlicht: wie man sich Dinge am besten merken kann (Von der Theorie nichts Neues, sondern im wesentlichen eine Einführung in das Leitner Karteikasten Prinzip, aber wunderbar als interaktive Simulation präsentiert). Hier online explorieren! Minesweeper spielen mit Lächeln als Auslöser: mit dem Online-Spiel SmileSweeper. Nicht nur eine Spielerei, sondern auch ein Einblick in automatisierte Gesichtserkennung. Neu veröffentlicht ist der Rebus Guide to Publishing Open Textbooks (So Far): ein Leitfaden für alle, die offene Lehrbücher gestalten und veröffentlichen wollen, der offen ist für Erweiterungen und Ergänzungen.
Dritte Orte: ein Logbuch zu zeitgemäßen (Bildungs)-Räumen
Auf der Edunautika und auch auf den diesjährigen OERcamps haben wir in zahlreichen Sessions zum ‘Dritten Ort’ diskutiert. Gemeinsam mit Joachim Sucker habe ich nun das Logbuch Dritte Orte gestartet, in dem wir unsere Erkundungen zu diesem Thema teilen. Aktuell habe ich dort z.B. über die Ravensbourne University in London gebloggt, die ich für ein gutes Beispiel für einen zeitgemäßen Bildungsraum halte.
Eine abschließende Bitte: Wenn Dir die EduMail gefällt, dann freue ich mich über eine Empfehlung an Kolleginnen und Kollegen. Gerne kannst Du mir auch Links und Hinweise zusenden, die aus Deiner Sicht unbedingt mehr Verbreitung erfahren und in die Edumail aufgenommen werden sollten. Die nächste Ausgabe plane ich für Mitte November.Herzliche GrüßeNele Hirsch | eBildungslabor
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