Edumail #20

(Bis Ende 2022 habe ich die Edumail über das niederländische Start-Up Revue versandt, das sich von Twitter hat aufkaufen lassen und dann eingestampft wurde. Ich habe meine über dieses Tool versandten Ausgaben auf meine Website kopiert und so gesichert. Das Layout konnte ich allerdings nicht gut anpassen. Ab 2023 versende ich die Edumail direkt über meine Website. Hier kannst Du sie abonnieren.)

Der November ist jedes Jahr wieder der Monat mit den wahrscheinlich meisten Konferenzen. Bereits gestartet ist heute in Berlin der Kongress ExcitingEdu, der via Hashtag #excitingedu mit verfolgt werden kann.Ich selbst werde ab morgen an der Jahres-Konferenz des Forum Bildung Digitalisierung (#KonfBD18) teilnehmen sowie anschließend an der Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit (#bitsundbäume). Über persönliche Treffen & Kaffee-Pausen-Gespräche freue ich mich!Zunächst aber viel Spaß mit der heutigen Edumail!
OER-Fortbildungsmaterial – insbesondere (aber nicht nur) für Nichtregierungsorganisationen
Das Portal ‘Globales Lernen’, das zahlreiche Unterrichtsmaterialien zum Lernbereich globale Entwicklung und Nachhaltigkeit (seit kurzem und immer mehr auch als OER) zur Verfügung stellt, hat in der vergangenen Woche einen Praxis-Workshop für Akteure aus der Zivilgesellschaft organisiert, um ihnen Unterstützung bei der OER-Erstellung zu bieten. In diesem Kontext ist der Mini-Online-Kurs ‘MakOER – Schritt für Schritt zum eigenen OER’ entstanden. Ich teile ihn hier aus zwei Gründen: Es handelt sich dabei um eine sehr komprimierte Schritt-für-Schritt Anleitung zur eigenen OER-Gestaltung, die hoffentlich für viele Interessierte an freien Bildungsmaterialien hilfreich und nützlich sein kann. Der Kurs ist erstellt mit der (eigentlich auf Software spezialisierten) Plattform Github. Das Beispiel zeigt, wie einfach diese Plattform auch für OER (z.B. für weiter nutzbare Online-Kurse) verwendet werden kann. Wenn Du Dir z.B. darauf aufbauend einen ähnlichen Kurs gestalten willst, dann kannst Du Dir (sofern Du über einen kostenfreien Account bei Github verfügst) das Repositorium kopieren und alle Inhalte so anpassen, wie Du das möchtest. Zudem ist es auch möglich, direkt Änderungen am jetzt veröffentlichten Kurs vorzuschlagen. (Melde Dich gerne, wenn Du diese Möglichkeit z.B. für eigene Unterrichtsmaterialien ausprobieren willst und Nachfragen dazu hast!) Hier kannst Du Dir den Kurs (und den verlinkten Code) ansehen.
Analyse- und Explorations-Tools im offenen Netz
Das offene Netz bietet schier unerschöpfliche Möglichkeiten, um mit Schülerinnen und Schülern zu explorieren, zu erkunden und zu recherchieren. Dabei geht es nicht nur um das Erkennen von Fake-News, sondern allgemein um eine mündige und souveräne Nutzung des virtuellen Raums.Drei Beispielsangebote in diesem Sinne zum Ausprobieren: Woher stammt ein Bild? Aufschluss darüber gibt das Tool Jeffrey’s Metadata Viewer: Bild-URL eingeben oder Bild hochladen und die gespeicherte Metadaten z.B. zum Aufnahme-Datum, zum verwendeten Gerät, zu Bearbeitungen … werden angezeigt. Noch intensiver kann man ein Bild mit dem ‘Image Verification Assistant’ analysieren. Woher stammt ein Video? Für Antworten auf diese Frage eignet sich der Youtube Data Viewer: Den Link zum Youtube Video eingeben. Dann erhält man erhält das genaue Upload-Datum und kann über die angezeigten Thumbnails des Videos direkt eine Rückwärtssuche starten und auf diese Weise herausfinden, ob und wenn ja wo und in welchem Kontext das Video bereits zuvor verwendet wurde. Textanalyse über grafische Visualisierung ist ein sehr spannender Ansatz, zum besseren Textverständnis und zur Inhaltsanalyse (Beispiel: Was sind die häufigsten Worte in den Reden von Politiker/innen aus unterschiedlichen Parteien?). Zahlreiche Visualisierungstools auf einen Blick hat man mit dem Open Source Angebot der Voyant Tools. Ich habe über Textvisualisierung allgemein gebloggt.
Online-Projekte für Perspektivwechsel & Reflexion
Drei Empfehlungen aus einer großen Anzahl an Online-Tools und Projekten, die sich wunderbar als Reflexionseinstieg und/ oder zum eigenständigen Erkunden durch Schülerinnen und Schüler z.B. im Bereich Globales Lernen/ Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen: Auf der Website LingYourLanguage bekommt man einen kurzen Clip in einer fremden Sprache vorgespielt und muss tippen, um welche Sprache es sich handelt. (Besonders schön, bei einer Lerngruppe mit vielfältigen Erst- und Zweitsprachen) Implizite Assoziationstest decken unsere unbewussten Haltungen z.B. zu Hautfarbe, sexueller Orientierung oder Herkunft auf. Man kann aus einer Vielzahl von Tests auswählen und diese direkt ohne Anmeldung im Browser starten. Zeitdauer pro Test sind ca. 15 Minuten. Ein sehr guter Einstieg in eine Diskussion über Vorurteile und unseren Umgang mit ihnen. Auf der (leider werbefinanzierten) Website Quarter Tweets kann man sich auf einer Karte zu einem bestimmten Ort bewegen (z.B. nach Kairo, nach Mombasa, nach Sankt Petersburg, zum Brandenburger Tor, nach Washington …) und man bekommt alle Tweets angezeigt, die von dort aktuell getwittert wurden. Ermöglicht eine Art virtuelle Weltreise mit spannenden Einblicken.
Tools fürs digital-unterstützte Arbeiten
Ein paar Empfehlungen um Unterrichtsvorbereitung oder allgemein das digital-unterstützte Arbeiten zu erleichtern:
Simple Diagramme lassen sich sehr einfach und in unterschiedlichen Formen (Balken, Torten, Pyramiden etc.) mit Chartify.io erstellen: kostenfrei, direkt im Browser & ohne Registrierung. Schick gestalte und zum Teil auch animierte Zitate (z.B. für einen Diskussionseinstieg) sind schnell gestaltet mit dem Browser-Tool Apagraph. (Eine kostenfreie Registrierung ist erforderlich, die Ergebnisse können nicht herunter geladen werden, sondern sind direkt zum Zeigen via URL oder zum Teilen in sozialen Medien gedacht) Wer direkt im Browser PDF-Dokumente bearbeiten will (Text/ Bilder ergänzen, in Text-Dokumente umwandeln, zusammenfügen, teilen …), für den kann die Website SmallPDF nützlich sein. Das Basis-Angebot ist kostenfrei. Wer eine eigene Website hat oder für andere Webseiten erstellt, kann ihre Leistung, ihre Zugänglichkeit, ihre Auffindbarkeit und weitere Merkmale mit dem Browser-Tool Web.Dev überprüfen: Die URL zum Testen eingeben und nach wenigen Sekunden einen Bericht mit möglichen Verbesserungen erhalten. Wer z.B. im Rahmen eines Bildungsprojekts einen Namen aus einer Gruppe zufällig auswählen will, kann auf die integrierte Zufalls-Namensauswahl im Classroomscreen zurück greifen. Eine ebenso einfache Alternative ist der Random Name Selector: Namen reinkopieren, Auswahl starten, fertig. Und nicht unbedingt notwendig, aber spaßig: Mit dem Emoji-Builder lassen sich die genau passenden Emojis für die jeweilige Stimmung im Browser spezifisch gestalten und als Bild herunterladen
Die nächste EduMail erscheint Ende November. Ich wünsche Euch bis dahin eine gute Zeit und viel Spaß beim Ausprobieren!Nele Hirsch | eBildungslaborPS. Abschluss-Tipp zum Weitergeben an Jugendliche (oder auch zum selbst Mitlernen): Am 26. November startet bei Oncampus der WebDaysMooc – ein Online-Kurs rund ums Thema digitale Selbstbestimmung. Die Registrierung ist bereits geöffnet!
Edumail abonnieren? Hier eintragen: