Edumail #16

(Bis Ende 2022 habe ich die Edumail über das niederländische Start-Up Revue versandt, das sich von Twitter hat aufkaufen lassen und dann eingestampft wurde. Ich habe meine über dieses Tool versandten Ausgaben auf meine Website kopiert und so gesichert. Das Layout konnte ich allerdings nicht gut anpassen. Ab 2023 versende ich die Edumail direkt über meine Website. Hier kannst Du sie abonnieren.)

Hallo! Gestern habe ich am medienpädagogischen Salon im Offenen Kanal Merseburg-Querfurt teilgenommen, Die aus meiner Sicht sehr spannende Diskussion über Herausforderungen der Medienpädagogik für Mündigkeit im digitalen Zeitalter wird in den nächsten Tagen in der Mediathek zu finden sein. Außerdem in der heutigen Edumail: ein Blick auf Kuratierungen im Bildungskontext und einige Links im Überblick mit neu entdeckten Online-Spielereien und Tools sowie Projekten zum Mitmachen.
Kuratierung als Bildungsherausforderung
Kuratierung lässt sich definieren als systematische Sammlung, Aufbereitung und Kontextualisierung von nicht selbst-erstellten Inhalten. Angesichts der potentiell unbegrenzten Verfügbarkeit von Informationen und Materialien im Internet ist Kuratierung auch eine Herausforderung für Lehrende und Lernende. Ich habe mehr zum Hintergrund gebloggt und in diesem Kontext auch einige mögliche Tools für Kuratierungen vorgestellt.
Kuratierung als BildungsherausforderungIm Wortstamm von ‚Kuratierung‘ steckt das lateinische Verb ‚curare‘, was übersetzt soviel bedeutet wie für etwas sorgen oder sich um etwas kümmern. Die kuratierende Person im Museum kümmert sich zum Beispiel um den Erhalt und Ausbau der Sammlungen und gestaltet auch Sonderausstellungen zu einem bestimmten Thema.ebildungslabor.de
Initiative ’netzsouverän‘
Armin Hanisch hat in seinem Blog eine Serie gestartet über selbstbestimmte Teilhabe & Gestaltung im Internet. Der erste Teil begründet, warum es nicht so empfehlenswert, wie einfach ist, sich auf einer der großen Blogging-Plattformen einzurichten und was stattdessen für eine eigene Installation spricht. Im zweiten Teil stellt er Markdown als sehr einfach zu erlernende und überall nutzbare Formatierungssprache. Ich empfehle die Texte zur Lektüre. Für mich schließt diese Serie wunderbar an die im Kontext der diesjährigen OERcamps entstandene Idee der ‘Initiative netzsouverän’ an. Im Rahmen eines offenen und flexibel gestalteten Online-Kurses zum Mitmachen mit Schulklassen und anderen Bildungsgruppen sollen – so die erste Idee – Grundlagen einer souveränen und selbstbestimmten Nutzung des Internets erlernt und insbesondere eine eigene Domain gestaltet werden. Nähere Informationen habe ich in einem Googledoc zusammengefasst. Ich freue mich über Feedback & Kommentare dazu. Passend dazu verweise ich auch auf meine gestrige Präsentation beim Offenen Kanal Merseburg zum Thema ‘Offene Bildungspraktiken für alle in realen und virtuellen Räumen’. Sie ist mit H5P gestaltet und kann gerne weitergenutzt werden.
Online-Spielereien und Tools zum Erkunden
Mit Vectary lassen sich 3D-Modelle mit fertigen Schablonen in einem einfachen Drag & Drop Online-Editor gestalten und in verschiedene Formate veröffentlichen. Gerade für den Einstieg zum Erkunden und zur Gestaltung von kleineren Projekten gut geeignet. Die ersten 10 Projekte sind kostenfrei. Eine simple Website in wenigen Minuten kostenfrei erstellen? Das funktioniert unter anderem mit Grapedrop. In der Basisversion ist das Tool kostenfrei. Schön daran ist die integrierte Umschalt-Taste zum Quellcode. Auf diese Seite eignet sich das Tool, um zu zeigen und auszuprobieren, was hinter einer Website steht. Für längerfristige Projekte ist natürlich ein eigener Server deutlich empfehlenswerter. Wer eine einfache Auswahl-Maske für einen bestimmten Part eines Youtube-Videos (z.B. weil man genau diesen Ausschnitt im Unterricht zeigen will), sucht, der kann den Youtube-Trimmer dazu nutzen. Ansonsten geht das natürlich auch manuell. Von Classroomscreen (einem Online-Board mit mehreren voreingestellten Funktionen zur Nutzung im Unterricht) gibt es seit der zurückliegenden Woche die Erweiterung ‘Exit Polls’: am Ende der Stunde wird eine Frage gestellt, die die Lernenden mittels Emoji-Auswahl beim Rausgehen beantworten können. Nette Spielerei für Zwischendurch: Wie weit ist es zum Mars? Diese Website bietet einen virtuellen Raumflug von der Erde bis zum Mars und gibt dabei ein Gefühl für die Entfernungen im Weltraum. Im Unterricht oder außerschulischen Bildungsprojekten eigene virtuelle Welten erstellen? Dazu eignet sich die sehr intuitiv nutzbare Plattform stories360.org.
Zum Mitmachen
Am 1. Oktober startet der Citizenship Education MOOC zu Demokratiepädagogik auf Mooin. Es handelt sich dabei um einen offenen Selbstlernkurs. Die Einschreibung ist bereits möglich. Die Informationsstelle Open Educational Resources hat gestern die Ende August entwickelte Bildungsmaterialspende zur Weitergabe und Prüfung von selbst erstellten Bildungsmaterialien zur Veröffentlichung als OER in einem Blogbeitrag vorgestellt. Hier kann man mehr über den Hintergrund des Projekts erfahren – und dann vielleicht auch gleich ein erstes Material spenden. Nach Möglichkeit bis zum kommenden Mittwoch sollten OER-Materialien über OER ins Contentbuffet bei Jointly integriert werden. Denn dann findet eine Online-Konferenz statt, in der gemeinsam ein ‘Trainingskoffer’ gepackt wird, der dann von allen in OER-Fortbildungen weiter genutzt werden kann. Vom 6.-21. Oktober findet die CodeWeek statt – mit zahlreichen Projekten und Veranstaltungen zur spielerischen Vermittlung von Programmieren. Auf der zentralen Website der CodeWeekGermany findet man nähere Informationen und unter anderem auch einen Leitfaden für Lehrkräfte, die ein eigenes Coding-Projekt an ihrer Schule organisieren wollen. Eine gute Woche und beste Grüße!Nele Hirsch | eBildungslabor
Edumail abonnieren? Hier eintragen: