Edumail #15

(Bis Ende 2022 habe ich die Edumail über das niederländische Start-Up Revue versandt, das sich von Twitter hat aufkaufen lassen und dann eingestampft wurde. Ich habe meine über dieses Tool versandten Ausgaben auf meine Website kopiert und so gesichert. Das Layout konnte ich allerdings nicht gut anpassen. Ab 2023 versende ich die Edumail direkt über meine Website. Hier kannst Du sie abonnieren.)

Hallo! Heute habe ich die Zusage für die aktuelle Runde des Mozilla Programm ‘Open Leaders’ bekommen. Im Rahmen dieses Programms werden gemeinsam mit Mentorinnen und Mentoren Projekte konzipiert und entwickelt für ein offenes und gesundes Internet. Ich freue mich sehr darüber und möchte die Möglichkeit gerne nutzen, um viele Ideen und Überlegungen zu einer offenen Bildungspraxis aus dem englischsprachigen Raum auch hier bei uns zu verbreiten. Den Anfang macht in der heutigen Edumail ein Selbstreflexionstest zu den eigenen Offenheitsstrategien. Außerdem sende ich Dir ein interaktives Unterstützungs-Tutorial für korrekte Lizenzhinweise bei der Nutzung von OER und eine Lese-Empfehlung zu Medienbildung.
Lese-Empfehlung: Plädoyer für eine reflektierte Medienbildung und das Primat der Pädagogik
Vom Medienwissenschaftler Roberto Simanowski stammt das Buch ‘Stumme Medien’. Alle seine Thesen muss man nicht teilen, aber sein entschiedenes Plädoyer für das Primat der Pädagogik und einen stärkeren Fokus auf Medienbildung, die zur Reflexion über die Rolle der Medien in der Gesellschaft aufruft, kann die Debatte um Digitalisierung an Schulen aus meiner Sicht sehr bereichern. Ich empfehle es zur Lektüre und habe die wesentlichen Thesen in einem Blogbeitrag zusammen gefasst.
Leseempfehlung: Stumme Medien. Vom Verschwinden der Computer in Bildung und GesellschaftMan muss aufhören, mit so vielen Worten zum Wer und Wo und Wie der neuen Medien über ihr Woher, Warum und Wohin zu schweigen.ebildungslabor.de
Darf ich das nutzen – und wenn ja: was muss ich dazu schreiben?
Diese Fragen werden in OER-Fortbildungen immer wieder gestellt. Gerade wenn es das erste Mal darum geht, einen korrekten Lizenzhinweis zu erstellen, tun sich viele schwer. Als Eselsbrücke eignet sich die TULLU-Regel (=(Titel, Urheber, Lizenz, Link zur Lizenz und Ursprungsort), die die nötigen Elemente eines Lizenzhinweis aufführt. Ich habe diese Tullu-Regel als interaktives Tutorial gestaltet, mit dem man Schritt für Schritt durch den Prozess einer Lizenz-Hinweis-Erstellung durchgeführt wird. Gerne an Kolleginnen und Kollegen weiter geben, die neu ins Thema OER einsteigen! (Perspektivisch plane ich auf dieser Website weitere interaktive Tutorials, die häufige Fragen aus Lehrendenfortbildungen aufgreifen und die Antworten für alle nachnutzbar machen.)
Ich habe im Internet ein Bild gefunden, das ich gerne in ein Arbeitsblatt einsetzen will*. Darf ich das? Und wenn ja, was muss ich dazu schreiben?Finde die Antwort mit diesem interaktiven Tutoriallehrerfragen.de
Übung zur Selbstreflexion: Wie trage ich zur Öffnung im Rahmen von Bildungsprojekten bei?
Wie gelingt es, Projekte so zu konzipieren, umzusetzen und dauerhaft zu verankern, dass sie zu Öffnung beitragen? Ein gutes Modell, das sich in diesem Rahmen zur Orientierung eignet, ist das Open Leadership Framework der Mozilla Stiftung. Daraus entnommen, angepasst und übersetzt ist ein Selbst-Test zur Reflexion: Wie gut funktionieren meine persönlichen Öffnungsstrategien? Welche Bereiche sollte ich stärker beachten? Ich habe den Selbstreflexions-Test als H5P-Inhalt gestaltet, so dass er beliebig weiter genutzt, ergänzt und abgewandelt werden kann.
Wie zur Öffnung beitragen? Selbst-Test zur ReflexionOffenheit im Bildungskontext umfasst mehr als offen lizenzierte Materialien. Vielmehr sollte es darum gehen, Offenheit als durchgängiges Prinzip in der Bildungspraxis zu verankern. ebildungslabor.de
Links im Überblick
Eine monatliche ‘Caption Competition’ veranstaltet die Public Domain Review: Es wird ein gemeinfreies Werk präsentiert und dazu aufgerufen, nach einer passenden Bildunterschrift zu suchen. Mitüberlegen kann man dazu auch in der Schule und z.B. im Englischunterricht auch aktiv mitmachen. Lärm im Klassenzimmer visualisieren? Integriert ist diese Funktion im ClasstroomScreen, der auch noch weitere Funktionen zur Unterrichtsorganisation umfasst. Wer Abwechslung sucht zur Lärm-Simulation, der kann Bouncy Balls öffnen. Die englischsprachige Seite Wonderopolis veröffentlicht jeden Tag ein ‘Wunder’ zum Erkunden. Wie macht man Schuhe? Wie funktioniert Bitcoin? Wer war Buddha? Die Fragen sind vielfältig und werden jeweils kurz beantwortet und eine Aktivität dazu empfohlen. Gut geeignet, um sich selbst Anregungen zum Unterrichtseinstieg zu holen bzw. im Englischunterricht Schülerinnen und Schüler auch selbst die Seite erkunden zu lassen. Wer zu Digitalen Spielen und (Jugend)bildung lernen möchte, der ist herzlich zur Veranstaltung Game on Education der Jungen Akademie Wittenberg am übernächsten Wochenende eingeladen. Hier geht es zur Anmeldung. An den nächsten beiden Tagen bin ich beim Kongress der Deutschen Schulakademie zum Thema “Nicht mehr allein! Gute Schulen kooperieren”. Ich bin gespannt und werde via Twitter und Blog berichten.Für heute einen schönen Abend und eine gute Woche.Nele Hirsch | eBildungslabor
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