Edumail #14

(Bis Ende 2022 habe ich die Edumail über das niederländische Start-Up Revue versandt, das sich von Twitter hat aufkaufen lassen und dann eingestampft wurde. Ich habe meine über dieses Tool versandten Ausgaben auf meine Website kopiert und so gesichert. Das Layout konnte ich allerdings nicht gut anpassen. Ab 2023 versende ich die Edumail direkt über meine Website. Hier kannst Du sie abonnieren.)

In dieser Edumail berichte ich von der heutigen #mischenpossible Veranstaltung in Hannover: ein Fortbildungs- und Austausch-Angebot zu freien Bildungsmaterialien. Weitere Themen sind: ‘Explorable Explanations’ (Lernen durch Erkunden & Spielen) und ihre Einsatzmöglichkeiten in der Bildung sowie Hinweise auf erste, geteilte Bildungsmaterialspenden.
#mischenpossible: Anregungen zu freien Bildungsmaterialien
Einen guten Einblick zur heutigen OER-Veranstaltung in Hannover erhält man über den Hashtag #mischenpossible. Die Veranstaltenden werden alle Materialien der Referate und Vorträge auf projekt-moin.de zum Nachlesen und Weiternutzen einstellen. Ich selbst habe einen Workshop angeboten zum Thema ‘Mit Schülerinnen und Schülern OER erstellen und veröffentlichen’. Ich stelle darin in drei Themenbereichen Ideen, Tools und Anregungen vor, um eine offene Bildungspraxis umzusetzen (und erläutere, warum ich das sinnvoll finde für zeitgemäße Bildung) Offene Netzerkundung Im und mit dem offenen Netz lernen Zum offenen Netz beitragen Die Präsentation steht unter CC0 zum Weiternutzen zur Verfügung.
#mischenpossible – Mit Schülerinnen und Schülern OER erstellen und veröffentlichenAnregungen, Ideen und Tools für eine offene Bildungspraxishackmd.io
(Wer eine Anleitung sucht, wie sich aus solch einem HackMD eine eigene Präsentation machen lässt, findet die Antwort in diesem Youtube Screencast.)
Explorable Explanations: Konzepte und Ideen mit Online-Simulationen erklären
Explorable explanations (oder kurz: Explorables) sind Online-Simulationen, mit denen man sich durch eigenes Erkunden und Ausprobieren dem Verständnis einer bestimmten Idee oder eines Konzept nähert. Eine aus meiner Sicht sehr gelungene Simulation ist z.B. ‘die Weisheit und/ oder der Wahnsinn der Massen’. Sie lässt sich in ca. 30 Minuten erkunden und man erfährt dabei unter anderem, warum sich Fake-News im Internet so schnell verbreiten.Schön an Explorables ist, dass nicht nur fertig gestaltete Explorables erkundet, sondern auch eigene Explorables erstellt werden können. Dazu gibt es eine Vielzahl von offen nutzbaren Tools. Über den Sommer fand die erste Explorables Jam (= ein Wettbewerb zur Gestaltung von Explorables) statt. Die Einreichungen sind nun veröffentlicht und geben einen guten Einblick, was mit den Tools alles in relativ kurzer Zeit möglich ist.Für den Unterricht können Explorables aus mehreren Gründen spannend sein: Schülerinnen und Schüler können erstellte Explorables erkunden und sich auf diese Weise mit bestimmten Konzepten vertraut machen sowie zugleich gute Beispiele für Online-Bildungsmaterialien kennen lernen. Schülerinnen und Schüler können erste Schritte zur eigenen Gestaltung von Explorables machen. (Die Tools zur Gestaltung sind leider überwiegend englischsprachig. Auch aufgrund ihres Komplexitätsgrades eignen sie sich erst für ältere Schülerinnen und Schüler.) Explorables wurden initiiert von einer offenen Bewegung von Künstlern und Bildungs-Akteuren, die Lernen und Spielen verknüpfen wollen. Vor diesem Hintergrund sind sie zugleich ein wunderbares Beispiel für die Potentiale und die Kreativität des offenen Internets. Alle Informationen zu Explorables gibt es hier:
Explorable ExplanationsWelcome to Explorable Explanations, a hub for learning through play! We’re a disorganized “movement” of artists, coders & educators who want to reunite play and learning.explorabl.es
Bildungsmaterialspende: Empfehlungen für erste geteilte Materialien
In der letzten Edumail habe ich die Website ‘Bildungsmaterialspende’ vorgestellt – eine Umsetzung der in der OER Community schon lange diskutierten und ursprünglich von Jöran Muuß-Merholz entwickelten Idee einer ‘Babyklappe für OER’. Vielen Dank für ganz viel Feedback und vor allem auch für die ersten geteilten Materialien. Unter anderem: Wie sich im Unterricht mit Zitaten von Albert Einstein das Lernen lernen lässt. Wie sich mithilfe von Reflexionsfragen, Internet-Artikel reflektieren lassen. Wie man mit vedischer Mathematik wie die alten Inder rechnen kann. Wer eigene erstellte Bildungsmaterialien teilen will, findet hier das Upload-Formular. Die Bildungsmaterialspende ist seit Anfang der Woche auch auf Twitter:
Bildungsmaterialspende @oerspende Es kann losgehen: Bildungsmaterial teilen statt verschließen. Make it #OER!
https://t.co/ME1MHAu82n 4:33 PM – 30 Aug 2018
Links im Überblick
Global Eyes ist eine Bilder- und Geschichten-Plattform mit authentischen Einblicken in das Leben auf anderen Kontinente. Nach Registrierung kann man die Datenbank anhand von Schlagwörtern durchsuchen oder vorbereitete thematische Module nutzen. Die Medien können im Unterricht als Diskussions- und Reflexionsanlass zum globalen Lernen genutzt werden. Das Forum Bildung Digitalisierung lädt am 26. September zu einem Edusprint nach Berlin ein. Gesucht sind Menschen, die ihre Erfahrungen zu Schulentwicklungsprozessen im digitalen Wandel teilen möchte. Genutzt werden sollen die Beiträge für offene Bausteine zur Unterstützung von Lehrenden. Ich bin an diesem Projekt mit involviert und freue mich über Teilnahme. Im Projekt ‘Global Read Aloud’ lesen Lehrkräfte Bücher in ihren Klassen (oder in anderen Gruppen). Flankierend wird Austausch organisiert zwischen den beteiligten Klassen. Wer beim Projektdurchlauf ab dem 1. Oktober dabei sein will, kann sich hier online anmelden. Jede Menge Inspiration für Schulentwicklung findet man in der vom Bildungsserver erstellten Youtube-Playlist ‘Deutscher Schulpreis 2018’. Hier sind kurze Clips zu den nominierten Schule zusammengestellt. Übrigens: bis zum 15. Oktober können sich Schulen noch für den Deutschen Schulpreis 2019 bewerben. Der Fotowettbewerb ‘Wiki loves Monuments 2018’ ist gestartet. Gut zum Mitmachen auch mit Schulkassen oder anderen Bildungsgruppen bei Exkursionen oder Ausflügen: Kulturdenkmal fotografieren und bei der Wikipedia hochladen! Ein guter Einstieg, um Prinzipien des Teilens zu zeigen und zu erfahren. Die New York Public Library verwandelt klassische Literatur in Instagram-Stories. Ein erstes Beispiel ist mit Alice im Wunderland (englischsprachig) online. Das Prinzip (vielleicht zum Nachmachen für ähnliche, eigene Projekte im Unterricht) ist hier erklärt. Und ein abschließender Tipp für Nerds: Aus mehreren Markdown Files eine einfache Website gestalten mithilfe des Tools MDwiki. (Eine Beschreibung zur Funktionsweise gibt es bei opensource.com)
Eine gute restliche Woche und beste GrüßeNele Hirsch | eBildungslaborPS. Bei #mischenpossible habe ich heute diese Anregung bekommen:
Nele Hirsch @eBildungslabor Coole Anregung bei #mischenpossible bekommen: Könnten wir nicht einen Service anbieten, der #OpenSource Software und #Schule zusammenbringt, so dass man sich im Unterricht einfacher beteiligen kann an Software-Mitgestaltung z.B. in Form von Übersetzungen, Testen etc. Ideen dazu? 5:36 PM – 5 Sep 2018
Wer das auch spannend findet und Lust hat, daran weiterzudenken (aus Software oder aus Bildungsperspektive), sehr gerne melden.
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