Buchnotizen: Die Welt verändern lernen

Ich habe das Buch ‚Die Welt verändern lernen‘ von bell hooks gelesen. bell hooks war Hochschullehrerin und zugleich Aktivistin für gleiche Rechte für alle. Ihre Perspektive war dabei die einer Schwarzen Frau aus der Arbeiterklasse. Auch vor dem Hintergrund dieser vielfältigen Diskriminierungsmuster verfolgte sie einen intersektionalen Ansatz. Ihre Pädagogik ist sehr von Paulo Freires Befreiungspädagogik geprägt. Passend dazu hat das Buch auch den Untertitel: Bildung als Praxis der Freiheit. Es besteht aus mehreren Kapiteln, die auch unabhängig voneinander gelesen werden können.

Der rote Faden in allen Kapiteln ist das Ziel der Befreiung von Unterdrückung, das durch Pädagogik erreicht werden soll. Nötig ist dazu die Gestaltung von inklusiven und ermächtigenden Lernumgebungen, die die Individualität und die jeweiligen Kontexte der Lernenden bewusst aufgreift und gemeinsam bearbeitbar macht. Auch die lehrende Person ist dabei immer Teil des gemeinsamen Lernens. Bildung als Praxis der Freiheit ist dabei das Gegenteil einer ‚Bankiers‘-Erziehung, bei der Lernende die von einer Lehrperson vermittelten Inhalte konsumieren, abspeichern und für später anlegen. Stattdessen geht es darum, selbst aktiv zu werden und im Austausch mit anderen zu lernen.

Ich nehme aus dem Buch vor allem den grundsätzlichen Ansatz mit, dass Lernendenorientierung und Selbstwirksamkeit Teil von Befreiungspädagogik sein können. Daneben fand ich bell hooks kontinuierliches Hinterfragen ihrer pädagogischen Tätigkeit gewinnbringend zur Reflexion auch meiner eigenen Rolle.