(Bis Ende 2022 habe ich die Edumail über das niederländische Start-Up Revue versandt, das sich von Twitter hat aufkaufen lassen und dann eingestampft wurde. Ich habe meine über dieses Tool versandten Ausgaben auf meine Website kopiert und so gesichert. Das Layout konnte ich allerdings nicht gut anpassen. Ab 2023 versende ich die Edumail direkt über meine Website. Hier kannst Du sie abonnieren.)
In der letzten Woche fand das Forum Open Education in Berlin und das #OERcamp18 in Hattingen statt. Somit gibt es in dieser Edumail einiges aus der Community für offene und zeitgemäße Pädagogik zu berichten. Außerdem eine Erläuterung zu SPLOTS und ihr Potential für offene Bildung, Fördermöglichkeiten für Schulpartnerschaften sowie einige weitere Tools und Projekte mit Potential zum Mitmachen und eigenständigem Erkunden im Überblick.
Forum Open Education: Politisch ernüchternd; pädagogisch inspirierend!
Letzten Mittwoch trafen sich in Berlin rund 100 Aktive für zeitgemäße Bildung in unterschiedlichen Initiativen und Institutionen. Einen Rückblick zum Event gibt es bei Edulabs. Ich selbst habe die Diskussionsrunden zur Erarbeitung politischer Forderungen moderiert – und diese in einem Blogbeitrag zusammen gefasst.
SPLOT: Smallest Possible Learning Online Tool
Bei SPLOTs handelt sich um Web-Tools, mit denen interaktive und offene Lernsettings einfach zur Verfügung gestellt werden können. Die bekanntestesten SPLOTS bauen auf einer WordPress-Installation auf. Wie genau SPLOTs funktionieren und wie man sie fürs Lehren und Lernen nutzen kann, habe ich in einem Blogbeitrag beschrieben.
Das bei Engagement Global angesiedelte ENSA-Programm fördert Schulaustausch für eine global gerechte Welt. Anfang des Monats ist die aktuelle Förderrunde für Anbahnungsreisen und Begegnungsreisen gestartet.
Ich bin immer wieder davon begeistert, wie viele spannende Projekte zum Erkunden und Mitmachen und mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten es fürs Lehren und Lernen gibt. Eine kleine Auswahl davon: Wie klingen die Sprachen und Dialekte der Welt? Mit der Website localingual kannst Du das herausfinden: gewünschtes Land anklicken und verfügbare Sätze/ Wörter anhören. Es können sich alle daran beteiligen, Audio-Aufnahmen beizusteuern. Schön zum Erkunden und – gerade in Gruppen mit Lernenden mit Migrationshintergrund – auch zum selbst aktiv werden. Mit dem frei verfügbaren Tool LOOM lassen sich Screencasts inklusive Webcam-Anzeige aufnehmen und teilen. Die Nutzung ist kostenfrei. Bislang gibt es das Tool leider nur für den Browser Chrome; noch im Laufe dieses Jahres soll es aber browserunabhängig angeboten werden. Das Tool ist super geeignet für kurze Erklärclips, für ein persönliches Feedback oder für Tutorials und intuitiv zu bedienen. Neben telegra.ph als Tool zur Website-Erstellung ohne Registrierung und Anmeldung, bin ich nun auch noch auf txt.fyi gestoßen. Einfach die Inhalte eingeben, falls gewünscht mit Markdown formatieren, auf Publish drücken – schon stehen die gewünschten Informationen im Web und können über den Link geteilt werden. Mit Citation Hunt lässt sich wissenschaftliches Arbeiten und Zitieren erlernen und zugleich einen Beitrag zur Wikipedia leisten. Dazu die Quellenangaben für die angezeigten Artikel recherchieren, ergänzen und veröffentlichen. Schöner Abschluss einer entsprechenden Unterrichtseinheit mit Reichweite und Wirkung! Bob Blume hat eine Blogparade zum Thema ‘Lieblingstools’ gestartet. Ich werde einen Beitrag zu meinem aktuellen Lieblingstool Twine beisteuern und bin gespannt auf viele weitere Empfehlungen. Hier geht es zur Ankündigung. Für Mathematik und Naturwissenschaften bietet die Universität Colorado offen nutzbare, interaktive Simulationen zu unterschiedlichen Themen an: Wie bewegt sich ein Pendel? Wie entsteht ein Gleichgewicht auf einer Wippe? Wie entstehen Farben? Diese und zahlreiche weitere Fragen kann man mithilfe der Simulationen online und eigenständig erkunden. Einige der Simulationen sind bereits ins Deutsche übersetzt. Das Projekt ‘Ring a Scientist’ möchte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler via Videokonferenz in die Klassenräume holen. Mögliche Themen sind allgemeine Einblicke in die Wissenschaft, Fragen zum Studium oder auch Präsentationen zu bestimmten Forschungsrichtungen und Themen. Das Projekt ist noch im Aufbau. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können ihr Profil veröffentlichen; Lernende und Lehrende in der Datenbank recherchieren und die gewünschte Person anfragen.
Am Wochenende findet in Hamburg das letzte der diesjährigen vier OERcamps statt. Getwittert wird via Hashtag #OERcamp18. Ich freue mich sehr auf den Austausch und gemeinsames Lernen!- Herzliche Grüße aus dem eBildungslabor!Nele Hirsch