Idee
Ich nutze den Begriff eines ‚kollaborativen Algorithmus‘, um das Fediverse zu erklären.
Kontext
‚Algorithmus‘ gehört zu den Begriffen, auf die Menschen eine sehr unterschiedliche Perspektive haben. Das ist ja auch nicht verwunderlich, weil es im Kern ja erst einmal nur ein programmiertes Verfahren nach einem bestimmten Muster ist. Und so ein Verfahren kann sehr hilfreich oder auch sehr kontraproduktiv sein.
In Bezug auf Social Media empfinden die einen Algorithmen als sehr sinnvoll, weil sie die eigene Timeline kuratieren und einem genau die Beiträge anzeigen, die für einen selbst relevant sein können. Andere warnen vor Algorithmen, weil sie gezielt emotionalisieren, um Menschen auf den Plattformen zu behalten und weil man so nicht mehr selbst entscheiden kann, was einem angezeigt wird.
Wenn Gruppe 2 nun der Gruppe 1 erklärt, dass es ein Feature und kein Bug ist, dass es im Fediverse eben gerade keinen Algorithmus gibt und dass man sich darum selbst kümmern darf, dann ist das für Gruppe 1 meist nicht überzeugend.
Hilfreicher würde ich finden, wenn man darstellt, dass es eben keinen intransparenten Algorithmus gibt, der vom Anbieter der Plattform gesteuert wird, sondern stattdessen eine Art ‚kollaborativen Algorithmus‘. Dazu gehört zum Beispiel:
- Oft gesternte Beiträge der eigenen Instanz tauchen in der Rubrik ‚Entdecken‘ auf.
- Über das Teilen von Beiträgen erreichen Beiträge genau die Menschen, für die sie relevant sein können.
- Alle Nutzer*innen einer Instanz erstellen gemeinsam die lokale Timeline.
All das sind Beispiele dafür, dass der Algorithmus im Fediverse eben nicht nur eine individuelle Herausforderung ist, sondern Teamarbeit.
Reflexion zur Entwicklung der Idee
Ich habe über meine Online-Vernetzung gebloggt und danach noch weiter über das Fediverse nachgedacht.
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