Edumail #6

(Bis Ende 2022 habe ich die Edumail über das niederländische Start-Up Revue versandt, das sich von Twitter hat aufkaufen lassen und dann eingestampft wurde. Ich habe meine über dieses Tool versandten Ausgaben auf meine Website kopiert und so gesichert. Das Layout konnte ich allerdings nicht gut anpassen. Ab 2023 versende ich die Edumail direkt über meine Website. Hier kannst Du sie abonnieren.)

Die heutige Edumail ist vor allem mit Inspirationen vom OERcamp am vergangenen Wochenende in Leipzig gefüllt: unter anderem zu aktiver und bedeutungsvoller Medienerstellung durch Lernende oder zu dritten Orten und die mögliche Rolle von Bildungsinstitutionen darin. Daneben stelle ich einige spannende Tools und Angebote vor und empfehle einen Blogbeitrag zu digitaler Didaktik. Ich wünsche eine anregende Lektüre und freue mich immer über Feedback und Anregungen für die Edumail! Gerne auch via Twitter.
Mediengestaltung durch Lernende – mit öffentlicher Reichweite und Nutzen
Auf dem OERcamp am vergangenen Wochenende habe ich in einem Workshop Ideen vorgestellt, wie man mit Lernenden das Internet durch Beteiligung an öffentlichen Projekten mitgestalten kann. Das bedeutet eine größere Reichweite und direkt ersichtlichen Nutzen für alle. Meine Präsentation gibt es zum Weiternutzen online.
Ergänzend dazu empfehle ich zwei weitere öffentliche Projekte zum Mitmachen, von denen ich erst danach erfahren habe: das ‘Fahrkartentool’ bei dem eine Sammlung historischer Fahrscheine von allen Interessierten digital nutzbar gemacht werden soll. und das Projekt ‘Allegro’, bei dem handschriftliche Liedblätter digitalisiert werden. Beide Projekte setzen so gut wie keine Kenntnisse voraus und lassen auf diese Weise ohne großen Aufwand praktisch erleben, wie durch die Beteiligung von vielen ein digitaler Schatz für alle wird!
Mitmachen beim Projekt ‚Dritte Orte‘
Ein dritter Ort ist ein öffentlicher Raum, der Menschen neben dem ersten Ort des eigenen Zuhauses und der Arbeitsstelle als zweitem Ort zur Verfügung stehen sollte. Über diese Idee wird aktuell in Volkshochschulen, Bibliotheken und in zahlreichen weiteren Bildungseinrichtungen viel diskutiert – und es gibt erste sehr erfolgreiche Best Practice Beispiele. Bereits auf der #Edunautika in Hamburg entstand vor diesem Hintergrund die Idee einer Website, die das Konzept bekannter macht und beim Aufbau ‘Dritter Orte’ unterstützt. Zur Ideensammlung ist ein Pad eingerichtet, in das Du gerne Deine Fragen, Ideen, Erfahrungen zum Thema notieren kannst
Lese-Empfehlung: Digitale Didaktik
Phillipe Wampfler hat in einem lesenwerten Blogbeitrag drei Grundsätze einer digitalen Didaktik definiert: Digitale Didaktik bedeutet, eine Umgebung zu schaffen, in der Schülerinnen und Schüler individuell Wissen erwerben können. Digitale Didaktik ermöglicht vielfältige Begegnungen, bei denen Lernende sich mit anderen austauschen und mit ihnen zusammenarbeiten können. Im Rahmen von digitaler Didaktik wird Schule zum »Makerspace«. Im Unterricht entsteht etwas, was einen Nutzen hat.
Tools, Neuigkeiten und Ansehenswertes im Überblick
Im schnellen Überblick einige empfehlenswerte Links zum Auswählen je nach Interesse: Bloggen und Website-Erstellung via E-Mail: Wer sich einfach und ohne Registrierung eine Website erstellen will, kann dazu das kostenfreie Tool publishthis.email nutzen. Einfach eine Mail an die angegebene Adresse senden. Eine Minute später hat man den Link zur soeben erstellten Website in seiner Mailbox. Praktisch daran: das ganze funktioniert auch als Blog: alle Mails werden dann unter einer URL gesammelt und verlinkt. Online-Kurs ‘Einstieg in H5P’: Hinter dem Begriff H5P verbirgt sich ein ziemlich geniales Open Source Tool, mit dem sich – einfach wie beim Bloggen – interaktive Bildungsmaterialien wie ‘Drag and Drop’-Aufgaben, Lückentexte oder interaktive Videos erstellen lassen. Um die Software kennen zu lernen und sie technisch, rechtlich und didaktisch sinnvoll einzusetzen, gibt es auf der mooin-Plattform einen kostenfreien Online-Kurs zu H5P. Einfach registrieren und im Selbststudium durcharbeiten – gerne auch an Kolleginnen und Kollegen weiter empfehlen! How-To OER: An der Universität Hamburg ist im Projekt SynLLOER die sehr empfehlenswerte Broschüre ‘OER Know How 2018’ entstanden. Sie enthält mehrere Projektideen, die Schritt für Schritt zum Nachmachen beschrieben werden, um freie Bildungsmaterialien selbst zu erstellen und zu teilen. Wer (z.B. für eine Weiterbildung im Kollegium) einen einfachen und komprimierten Einstieg ins Thema OER sucht, kann dazu gerne meine Workshop-Materialien vom OERcamp in Leipzig weiter nutzen. Und in einer guten Woche findet das nächste OERcamp18 – dann in Hattingen – statt. Es gibt noch freie Plätze und die Teilnahme ist sehr zu empfehlen. Offene Online-Pinnwand: Mit wenigen Klicks (und ohne Registrierung!) lässt sich mit dem Tool Tozzl eine Online-Pinnwand mit einer festen URL erstellen. Diese URL kann geteilt werden. Jeder, der sie kennt, kann sich z.B. an der Sammlung von Inhalten, an einem Chat und anderem kollaborativem Austausch beteiligen. Chat/ Messenger-Geschichten oder Comics selbst erstellen: Jörg Lohrer hat für die Plattform rpi-virtuell einige Tools unter die Lupe genommen, mit denen sich Fake-Chats oder erfundene Messenger-Geschichten erstellen lassen. Wunderbar geeignet, um historische Gegebenheiten oder Literatur ‘nachzuspielen’. Hier ist seine Zusammenstellung dazu. Wer lieber einen klassischen Comic mit Lernenden erstellen will, dem empfehle ich das kostenfreie Browser-Tool Make Beliefs Comix. Und zum Abschluss: Ein Tweet mit Clip zum Ansehen & Weiterdenken – über ein Thema, mit dem sich anscheinend noch zu wenig beschäftigen – getwittert aus Anlass der Fachtagung “Perspektive Begabung” (#pb18) in Köln.
📫 Jöran @joeranDE Dieses hier ist mein für-mich-selbst-enttäuschend-wenig-rezipiertesten Vortrag der letzten Jahre: „Wie wir mit Begeisterung das totalüberwachte Bildungssystem einführen werden“
https://t.co/GKpBZNMdtp
#DigitaleBildung #pb18 9:58 AM – 30 May 2018
– Herzliche Grüße & bis nächste WocheNele Hirsch | eBildungslabor
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