Pädagogik im Angesicht von Krisen

Session beim Educamp in Düsseldorf im September 2022

Hier findest Du die bei meiner Session auf dem #ECDUS22 verwendeten Materialien und erhältst einen Überblick zur Konzeption. Außerdem bist Du herzlich dazu eingeladen, Deine Learnings der Session als Sprachnachricht zu teilen.

Materialien

Für die Session verwende ich die folgenden Materialien:

Für die Methode ‚analoger Algorithmus‘ wird dieses Raster verwendet.

Konzeption

Die Frage der Session ist, ob/ wie sich Pädagogik verändern muss, wenn unsere Welt immer krisenhafter wird – mit Klimawandel, Pandemie, gesellschaftlicher Spaltung und außenpolitischen Spannungen. Weitermachen wie bisher, andere Schwerpunkte ermöglichen oder ganz andere Lernziele setzen? Diese Frage wird wie folgt bearbeitet.

  1. Einstieg: Kurze Rekapitualation, welche Krisen die Beteiligten selbst oder über ihre Schüler*innen vermittelt in der letzten Zeit als prägend wahrgenommen haben.
  2. Stimmungssensor: Die Teilnehmenden erhalten entweder eine Zuhörer*in oder eine Redner*in-Karte. Alle bewegen sich durch den Raum Redner*innen halten ihre Karte hoch. Auf ein Signal hin sammeln sich die Zuhörer*innen um einen / eine Redner*in in der Nähe. Diese erzählt 1,5 Minuten, was diese Krisen mit ihm/ ihr als Pädagog*in machen. Danach werden die Karten getauscht und alle laufen weiter. Insgesamt gibt es drei Runden.
  3. Inspirations-Spaziergang: Um in die Ideenentwicklung einzusteigen, gibt es zunächst einige Inspirationen, was von pädagogischer Seite getan werden könnte bzw. welche Aktivitäten gestaltet werden könnten. Diese Inspirationen sind auf kleinen Zetteln aufgeschrieben. Alle laufen durch den Raum, lesen ihre Inspiration – und erzählen, ordnen ein und tauschen mit anderen, wenn sie sich treffen.
  4. Ideen-Entwicklung: Jede Person erhält einen Zufallsgegenstand und findet sich mit 2-3 anderen Personen zusammen. Die Aufgabe ist es, sich zu überlegen, wofür der Gegenstand stehen könnte.
  5. Analoger Algorithmus: Jede Person schreibt eine Idee auf. Das soll relativ spontan geschehen. Danach stellen sich alle im Kreis auf und legen ihre Ideen in die Mitte des Kreises – und nehmen sich einen anderen Zettel. Auf der Rückseite tragen sie ein, wie gut sie diese Idee finden. Hierzu gibt es ein Raster von 1-5. Am Ende werden alle Punkte zusammengezählt und die höchst bewerteten Karten ermittelt.
  6. (Rollenspiel gegen Widerstand: Es finden sich 5 Freiwillige, die ein Statement erhalten, was gegen solche oder viele andere Ideen spricht. Die Freiwilligen halten das Statement hoch und platzieren sich an einem Absperrband. Die anderen müssen versuchen, dagegen zu argumentieren.)
  7. Learnings teilen: Die Teilnehmenden erhalten einen QR-Code mit Link zu dieser Website und werden dazu eingeladen, ihre Learnings zu teilen. Dazu wird die Methode Whar, So what, Now What vorgeschlagen: What: Was habe ich gelernt/ erfahren/ entdeckt? So what: Warum ist das relevant? Was bedeutet das? Now what: Was mache ich/ machen wir jetzt damit?

Learnings teilen

Hier kannst Du Deine Learnings als Sprachnachricht teilen. (Ich sammle bis Di, 13. September, 18 Uhr. Dann veröffentliche ich hier, was/ wenn etwas eingegangen ist.

Hier klicken, um den Inhalt von www.speakpipe.com anzuzeigen

Ergebnisse der Ideen-Sammlung

Folgende Ideen haben wir gesammelt:

  • Wenn Schule für Kinder ein positiver Ort mit Gefühlen des Angenommenseins der Gemeinschaft und des Verstandenwerdens ist, kann dort der Grundstein für eine friedlichere Welt gelegt werden
  • Wir müssen Krisen als Chancen sehen, damit man richtungsweisend die Krisen meistern kann, Lehrkräfte und Schüler*innen können gemeinsam die Richtung vorgeben
  • Menschen zusammenbringen und durch gemeinsame Aktivitäten Nähe erzeugen.
  • Vorbild sein ob als Institution Schule oder als Individuum (Lehrer*in).
  • „Du schreibst Geschichte an jedem Tag – mit jedem Wort setzt du sie fort.“
  • Es ist immer wieder gut, wenn eigenes Verhalten zu Diskussionen mit Schülerinnen und Schülern führt (von Rad fahren bis Vegetarismus).
  • Ängste nehmen Lösungsmöglichkeiten aufzeigen und überlegen: Was können wir im „Kleinen“ tun?
  • Positive Erlebnisse ermöglichen, Leichtigkeit und Freude ermöglichen – und so Lernende stärken!
  • Lernende fragen: Was sollen wir tun? Was werdet ihr machen?
  • Kommunikation im Fluss erhalten
  • Pädagogik kann sich von Altem lösen und gemeinsam mit Zielgruppen und externen Expert*innen Neues ausprobieren.
  • Schule als Lebensraum.
  • Bewertungsstrukturen aufbrechen.
  • Gemeinsam statt alleine.
  • Die Kinder und die Schulgemeinschaft stärken durch gemeinsame selbst erschaffende und soziale Projekte. Ängsten geschützten Raum geben und in Aktionen umsetzen.
  • Nicht moralisierend, bewertend, ausgrenzend, sondern Angst thematisierend und anerkennend kommunizieren – mit viel Zeit und Raum.
  • Ständiges Angebot: aktuelle Themen in einer Stunde thematisieren bei großem Interesse.