Warum ich zukünftig keine KI-Überarbeitung von Texten mehr verschleiern will …

Ein oft genannter Tipp, um KI-generierte Texte zu erkennen, lautet: In KI-generierten Texten wird häufig der (korrekte) lange Gedankenstrich anstelle des direkt auf der Tastatur erreichbaren Mini-Bindestrichs genutzt.

Meine KI-Nutzungsroutine beim Schreiben von Texten ist zurzeit oft wie folgt:

  1. Ich schreibe einen Text.
  2. Ich lasse ihn von KI überarbeiten.
  3. Ich überarbeite die KI-Überarbeitung

Zwangsläufig sind dann in meinen Texten viele lange Gedankenstriche aus der KI-Überarbeitung in Schritt 2 zu finden.

Nun habe ich mich selbst dabei ertappt, wie ich in Schritt 3 bei der Überarbeitung nicht nur sprachlich und inhaltlich weiter arbeite, sondern schnell auch noch lange Gedankenstriche zu kurzen Bindestrichen mache. Ich fand dieses Ertappen für mich sehr aufschlussreich. Denn offensichtlich will ich nicht, dass direkt alle merken, dass der Text nicht nur von mir stammt. Beim Nachdenken, warum das so ist, komme ich zum Schluss, dass ich befürchte, dass dem Text dann weniger Wertigkeit zugesprochen wird. Der Text könnte dann der KI zugesprochen werden und nicht mehr mir.

Beim noch weiteren Nachdenken stelle ich fest, dass das ziemlich dumm ist und weder mir noch anderen weiterhilft. Mal ganz davon abgesehen, dass sich dieses Merkmal super einfach faken ließe (= Eigenschaft im KI-Modell festlegen, dass anstelle langer Gedankenstriche immer kurze Bindestriche genutzt werden), hilft so eine Verschleierungstaktik weder mir noch anderen. Ich werde es zukünftig deshalb sehr bewusst sein lassen und so wie auch bisher schon (sowohl mit als auch ohne KI) so lange an meinen Texten arbeiten, bis sie zu ‚meinen‘ Texten werden. Das hilft mir selbst, um klüger zu werden – und uns allen, um vielleicht zu erkennen, dass Texte auf sehr unterschiedliche Art und Weise entstehen können und oberflächliche Merkmale keinen Aufschluss darüber geben, ob der Text eine Copy & Paste Arbeit ist oder mehr.


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