Unzufriedenheit mit KI-generierten Inhalten

Heute habe ich Inhalte für einen Fortbildungstag am Donnerstag in Berlin vorbereitet. Es wird dort neben begleiteten Angeboten auch die Möglichkeit von selbstorganisiertem Lernen an Stationen geben. Genau dafür wollte ich die Inhalte gestalten.

Mein eigentlicher Plan war, einfach die Stationen vom KI-Lerntag in der letzten Woche in Thüringen zu übertragen. Als ich mir diese aber noch einmal genauer anschaute, stellte ich fest, dass ich damit ziemlich unzufrieden bin. In diesem Material hatte ich so viel wie nie zuvor ein KI-Sprachmodell schreiben lassen – anstatt wie sonst immer mit Unterstützung der KI zu schreiben.

Zu meiner Rechtfertigung: Ich habe das auch deshalb so gemacht, weil ich meinen Chat mit dem Sprachmodell als Analysebeispiel im Lernangebot verwendet habe und es sind sehr viele weiter genutzte Inhalte von mir mit dabei. Deshalb ist es nicht vergleichbar damit, einfach per Knopfdruck ein paar Inhalte zusammen würfeln zu lassen … Doch trotz dieser eigentlich im Vergleich mit vielen anderen Internet-Angeboten noch sehr wenigen KI-Nutzung kam ich zum Schluss, dass ich das eigentlich so nicht will:

  • Es gibt in dem Inhalt viele eigentlich unnütze Inhalte, z.B. Listen mit möglichen Beispielen, die ein KI-Sprachmodell generiert hat – und was somit jede andere Person auch generieren könnte.
  • Der Stil ist oft unpassend und übertreibend. Ich verwende glaube ich deutlich weniger Adjektive beim Schreiben.
  • Vieles ist sehr subtil und man merkt es erst beim genauen Lesen. Ich schreibe beispielsweise fast nie von ‚die KI‘, sondern nutze den Begriff ‚KI-Tools‘ oder ‚KI-Sprachmodelle‘. In den KI-generierten Passagen steht aber dauernd nur, was ‚die KI‘ alles macht.

Alles insgesamt fühlt es sich nicht an wie meine Inhalte und ich fühle mich auch nicht gut damit. Und das trotz natürlich intensivem Promptings, vielen auch direkt geschriebenen Inhalten von mir und einem umfassenden Korrektur- und Anpassungslesen vor der Veröffentlichung.

Vor diesem Hintergrund habe ich die Stationen-Inhalte heute nicht nur inhaltlich auf das neue Thema angepasst (statt im Bereich Grundbildung von Erwachsenen in der letzten Woche bin ich am Donnerstag an einer beruflichen Schule), sondern komplett und selbst überarbeitet. ChatGPT hat die Aufgabe übernommen, meine Texte in ein dafür vorgegebenes HTML-Raster zu übertragen und dabei auch einzelne Tippfehler ausgebessert. Mit dieser Rollenaufteilung zwischen KI und mir – und auch mit dem so entstandenen Inhalt – bin ich sehr zufrieden.

Zur Dokumentation teile ich hier noch:


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