Sozialer Lernraum versus KI-Assistenz
Ich arbeite weiterhin mit den Kolleg*innen der Europäischen Stiftung für innovative Bildung (EuSiB) in Rostock zusammen. Nach einem pädagogischen Tag zum Thema Haltung und einer Schreibwerkstatt zu einer KI-Richtlinie geht es nun um die Konzeption einer Pflegeausbildung, die im Herbst ganz neu starten und bei der KI von Anfang an mit gedacht werden soll. Ich kenne mich im Thema Pflege nicht aus, aber kann meine Gedanken zu Lernen im digitalen Wandel und im Kontext von KI beisteuern.
Aus dem heutigen Vorgespräch möchte ich zwei Aspekte für mich festhalten:
- Ähnlich wie bei der Veranstaltung an der Uni Bremen zu sozialem Lernen und KI haben wir auch hier darüber gesprochen, wie KI eingeordnet / genutzt werden kann: Zur individuellen Entwicklung und/ oder zur Entwicklung in Gemeinschaft? Sehr spannend scheint mir der Gedanke, dass es vor diesem Hintergrund nicht nur um KI-Assistenz gehen sollte, sondern um eine kontextualisierte Einordnung, welche Rolle KI-Assistenz wie im Lernraum insgesamt spielen kann. Dann wird die soziale Perspektive deutlich stärker mit gedacht.
- Da die Pflegeausbildung ganz neu starten soll, ist es auch sehr spannend, in diesem Kontext zu überlegen, wie Lernende ganz direkt bei der Gestaltung ihrer Lernumgebung mit eingebunden werden. Das bedeutet: Was sollte als Rahmen vorgegeben werden? Was lässt sich wie offen entwickeln?
Ich freue mich auf die weiteren Reflexionen und Erarbeitungen dazu!
Ausblick auf die nächste Woche
Ansonsten freue ich mich jetzt auf ein (leider etwas kurzes) Wochenende vor einer gut gefüllten nächsten Woche:
- Am Montag gestalte ich eine strategische Beratung bei der Unfallkasse in Rheinland Pfalz zu KI – und muss deshalb am Sonntag schon los.
- Am Dienstag geht es beim Weizenbaum-Institut in Berlin um eine verantwortungsvolle Gestaltung von KI. Ich moderiere den Nachmittag mit mehreren Thementischen und einem World Café.
- Mittwochs ist ‚Besprechungstag‘ mit drei Projekten zur Vorbereitung und einer Nachbereitung.
- Am Donnerstag gebe ich vormittags einen Online-Impuls zu Kreativität und KI beim Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz und nachmittags bei einer Schulleiter*innen-Tagung.
- Am Freitag geht es dann los zur edunautika nach Hamburg!
Alle verlinkten Termine können offen besucht werden. Ich freue mich darauf, vielleicht die eine oder andere Person zu treffen.
edunautika-Session
Für die edunautika habe ich für Sonntag eine Intensiv-Session zur Smartphone-Debatte angekündigt. Ich dokumentiere meine Überlegungen dazu auch hier:
Eigentlich wollte ich die ja schon seit einiger Zeit laufende Smartphone- und Social-Media-Debatte ignorieren, weil ich selbst gar keine „fertige“ Meinung dazu habe und weil ich die Art der Diskussion als ziemlich anstrengend und polarisierend empfinde. Inzwischen scheint mir das Thema aber ein bisschen aus dem Ruder zu laufen und ganz viele Sachen mitzureißen, von denen ich eigentlich froh war, dass es in den letzten Jahren (meinem Empfinden nach) geschafft wurde, diese mehr und mehr als neue Normalität zu verankern. Dazu gehört z. B. die grundsätzliche Orientierung am Ziel digitaler Mündigkeit, Lernenden- und Lebensweltorientierung auch bei digitaler Mediennutzung, demokratische Gestaltung von Bildung „von unten“, Digitalisierung als fortlaufende Herausforderung, die Zeit benötigt, Medienpädagogik als wichtiger Baustein für soziale Gerechtigkeit, kritische Reflexion von Adultismus, Smartphones als potenzielle „Kulturzugangsgeräte“ und eben die bereits erwähnte Notwendigkeit, den Umgang mit Komplexität zu lernen und dies auch in der Diskussion über Digitalisierung in der Bildung vorzuleben. Das wäre dann auch ein bisschen das „Raster“, in dem ich den gemeinsamen Text gerne erarbeiten würde.
Der Fokus der Debatte liegt zurzeit auf dem schulischen Bereich. Ich erlebe aber auch, dass es z. B. in der Erwachsenenbildung mehr und mehr ein Thema ist. Darum würde ich gerne von Beginn an einen bildungsbereichsübergreifenden Ansatz wählen.
Mein Wunsch-Ergebnis wäre ein einordnender und reflektierender Text, den wir teilen und auch selbst in unserer Arbeit weiternutzen könnten. Zugleich würde ich die Session als persönliche Lern- und Austauschgelegenheit für alle Beteiligten einordnen.
Ich bin gespannt, was wir gemeinsam erarbeiten werden!
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