MiniLernLab zur Veränderung der Lernkultur

Heute war ich online zu Besuch an der Uni Trier. Bereits vor der Sommerpause habe ich dort einen Vortrag zur Frage guter Lerngestaltung in digitalen Zeiten gehalten. Heute ging es dann um eine Werkstatt zur Entwicklung von konkreten Ideen, mit denen man sich auf den Weg machen könnte.

Eingestiegen sind wir mit drei Thesen:

  1. Im Kontext von Bildung und Digitalisierung müssen wir vor allem darüber nachdenken, welche neuen Fähigkeiten wir in einer digital geprägten Welt brauchen und wie sich Lernen dafür verändern muss.
  2. Neue Technologien sind oft besonders gut darin, eine veraltete Lernkultur zu zementieren. Um gutes Lernen zu gestalten, braucht es deshalb pädagogische Kompetenz zu einer kontra-intuitiven Technologienutzung.
  3. Zu gesellschaftlicher Handlungsfähigkeit gehört in einer digital geprägten Gesellschaft unabdingbar dazu, die technologische Entwicklung zu verstehen, zu gestalten und wo möglich zu hinterfragen.

Anschließend gab ich einen kurzen Impuls zu den 4K, zu Future Skills, zu BNE und zu reformpädagogischen Grundsätzen. In all diesen Konzepten taucht die Herausforderung der Gestaltungskompetenz auf.

Auf dieser Grundlage entwickelten die Kolleg*innen für sich eine ‚Wie kann ich …‘-Frage und beratschlagten sie anschließend im Rahmen eines Troika Consulting. Der letzte Schritt war dann noch, sich aus der Beratschlagung für einen konkreten Schritt zu entscheiden, den man direkt angehen möchte.

Das Lernangebot hat gut geklappt und es war eine sehr vielfältige, interessierte und mitmachende Gruppe. Ich nehme auch für mich aus der Diskussion ein paar schöne Gedankensplitter und Impressionen mit:

  • Die Idee im Sinne eines Let’s Play aus dem Gaming-Kontext ein Let’s Learn aufzuzeichnen, also Menschen dabei zuschauen zu lassen, wie man lernt.
  • Den immer noch großen Bedarf nach offenen und gut funktionierenden digitalen Tools zur interaktiven Gestaltung von Lehre. Wieder erinnert wurde ich an Particify, was ich bald mal wieder ausprobieren will.
  • Die Enttäuschung einer Pflegewissenschaftlerin, die mit großer Erwartung Perplexity ausprobierte – und als Quellen fast nur auf die Apotheken Rundschau stieß 🙃

Die Lernmaterialien bereite ich nun noch auf, so dass solch ein MiniLernLab auch als Peer-to-Peer Angebot genutzt werden kann.

Vielen Dank für die Einladung!

Das Beitragsbild ist eine zufällige KI-Generierung. Meine Tochter wollte Midjourney testen und gab als Bild-Prompt ein: ‚Hallo, funktioniert das hier?‘ Dieses Bild war das Ergebnis 🙂


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