‚Last Minute‘ Entscheidungen 2024

Letzter offizieller Arbeitstag in 2024 – und noch einmal waren so viele Entscheidungen nötig.

Die erste Entscheidung war die einfachste: Was lesen wir im Edubuchklub im Januar? Ich freue mich, dass unsere Wahl auf das Haltungs-Buch von Katrin Halfmann gefallen ist. Ich habe es schon im Sommer gelesen und es hat mich sehr weiter gebracht. Hier stehen alle Infos.

Die zweite Entscheidung war eher allgemein und konzeptionell. Ich merkte, dass ich zunehmend unsicher werde, ob meine Kreativitäts-Challenge Kreation 2.0 sinnvoll ist oder ich damit doch nicht nur einfach anfange, unterschiedliche KI-Tools durchzuprobieren. Ich habe hier nicht wirklich eine Entscheidung getroffen, aber doch etwas mehr Klarheit im Kopf – und das in drei Bereichen:

  1. Der Kern meiner Challenge ist Neugierde. Das zu praktizieren und vorzuleben, finde ich in jedem Fall eine sinnvolle Sache.
  2. Inhaltlich geht es mir ja um Nordstern-Entwicklung. Hierzu ist mir eingefallen, was ich vor allem in meiner politischen Zeit sehr häufig in Vorträgen gesagt habe: „Wenn wir die Frage stellen, wie unsere Bildung gestaltet sein soll, überlegen wir damit immer zugleich, in welcher Gesellschaft wir eigentlich leben wollen.“ Das finde ich weiterhin einen wichtigen Aspekt. Neben diesen ‚großen Linien‘ denke ich auch, dass der Fokus auf den Nordstern das Nachdenken über Inhalte und nicht nur über Lernkultur voranbringen kann: Was sollten wir im 21. Jahrhundert lehren und lernen?
  3. Ich möchte zum Aspekt der Kreativität noch ein bisschen den Aspekt der Kollaboration mit dazu nehmen: Wie können wir mit Menschen zusammenarbeiten und wie können wir mit Maschinen zusammenarbeiten? Und wie funktioniert menschliche Zusammenarbeit, wenn es parallel auch Maschinen-Zusammenarbeit gibt und Maschinen-Zusammenarbeit, wenn es zugleich auch menschliche Zusammenarbeit gibt.

Die dritte Entscheidung war grundlegender und ich habe länger darüber nachgedacht. Am Ende habe ich meiner Intuition vertraut und es fühlt sich jetzt genau richtig an. Um was geht es?

Ich habe ja vor einiger Zeit über die Frage geschrieben, ob ich mit dem Beltz-Verlag ein Buchprojekt starten soll. Die Idee war inzwischen sehr viel weiter gediehen. Wir hatten eine erste Titel-Idee (= Lerngestaltung weiterdenken: Impulse und Methoden für gutes Lernen im Kontext von KI) und ein grobes Konzept. Ich war dabei, im Kopf die ersten Kapitel zu schreiben. Genau dabei merkte ich aber, dass ich die Inhalte, die da am Entstehen sind, nicht geschlossen veröffentlichen will. Das passt einfach überhaupt nicht zu meinem Selbstanspruch und auch nicht zu meiner Überzeugung, wie Bildung vorangebracht werden kann. Ich habe das Projekt deshalb in der eigentlich geplanten Form abgesagt. Jetzt liegt der Ball beim Verlag, ob sie sich doch auf eine OER-Veröffentlichung einlassen wollen.

Falls nicht, dann denke ich schon über andere Varianten nach, die auch meinem Bedürfnis nach ‚Teilen im Prozess‘ entgegen kommen. Vielleicht lässt sich das Buch zum Beispiel online als eine Art ‚Fortsetzungsroman‘ schreiben. Jede Woche gibt es ein weiteres Kapitel – und am Ende ein fertiges Manuskript.

Jetzt warte ich aber erst einmal, wie die Verlagsgespräche im nächsten Jahr weitergehen – und freue mich für mich, dass ich klare Entscheidungen getroffen habe.

Beitragsbild: Vor der Entscheidung


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