Heute war ich beim Fachtag des Bundesverbandes der Freien Alternativschulen (bfas), der bei uns in Halle im Bildungshaus Riesenklein stattfand. Das Motto war: Selbstbestimmtes Lernen trifft Künstliches Denken!
Der Einstieg war von Jöran Muuß-Merholz aus Hamburg, der dafür plädierte in der KI-Debatte von den akuten Technologie-getriebenen Fragen zugleich auch zu den pädagogisch grundsätzlichen Fragen zu kommen.
Sehr schön fand ich bei dem Impuls den mitgebrachten hellblauen Badezimmer-Teppich, den er während des Impulses neben sich auf den Boden legte. Immer wenn er sich ‚auf dünnes Eis‘ begab, stellte er sich darauf – und veranschaulichte so, dass es jetzt weniger um fertige Thesen, sondern mehr um ‚lautes Nachdenken‘ ging.

Anschließend war ich gemeinsam mit Lea Schulz, Kay Adenstedt und Jöran auf einem Panel zur Vertiefung. Nebenher gab es die Möglichkeit, auch Fragen zu stellen. Deutlich wurde dabei wieder einmal: Es gibt bei solchen Veranstaltungen immer auch sehr grundsätzliche Verständnisfragen zu der Technologie. Für mich war das noch einmal eine Erinnerung daran, vor diesem Hintergrund am besten immer mit einem kleinen (optionalen) Grundlagen-Intro zu starten, in dem die Frage beantwortet wird: Was ist eigentlich KI?
Auf dem Panel haben wir solche grundsätzlichen Fragen zumindest ein bisschen versucht, zu integrieren. Ansonsten ging es um Bias und fehlende Transparenz, soziale Gerechtigkeit und Möglichkeiten einer veränderten Lernkultur. Also sehr viel für eine knappe Stunde!
Danach wurden Workshops vorgestellt, die dann nach der Mittagspause starteten. Ich habe hier einen Workshop zu kreativer KI-Nutzung angeboten. Als Warm-Up habe ich (sehr simpel, aber aus meiner Sicht wirkungsvoll, um schnell miteinander ins Gespräch zu kommen) Rollenkarten mit KI, Lerner*in und Pädagog*in verteilt. Die Teilnehmenden fanden sich in Kleingruppen zusammen, in denen alle Rollen mindestens einmal vertreten waren, und reflektierten im Sinne eines denköffnenden ‚Kopfstands‘, was die dümmstmögliche Aktivität der einzelnen Rollen wäre, um gutes Lernen garantiert zu verhindern.
Anschließend hatte ich zwei kleine Ausprobier-Spiele mitgebracht. Darauf aufbauend ging es dann vor allem darum, sich zu überlegen, welches ‚Spiel‘ man selbst entwickeln könnte, um KI-Technologie im Sinne eines Resonanzraums anstelle einer Antwortmaschine zu nutzen.
In der Auswertung des Workshops meinten mehrere Teilnehmende, dass für sie der Schlüssel für sinnvolle KI-Nutzung das gemeinsame Ausprobieren und Diskutieren in der Gruppe gewesen sei. Genau das finde ich auch immer wieder einen wichtigen Punkt – und freue mich somit über die Bestätigung in diese Richtung.
Den dann folgenden Abschluss im Plenum habe ich leider verpasst. Jetzt bin ich schon wieder im Zug – dieses Mal kein beruflicher, sondern ein familiärer Termin.
Danke an die Kolleg*innen des Bundesverbands für die gelungene Organisation, an das Riesenklein für die wie immer schöne Tagungsumgebung und an alle Beteiligten für die guten Diskussionen!
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