Ich teile hier in meinem Lerntagebuch ja auch immer wieder, wenn etwas so richtig schief geht. Ganz genau so soll aber auch Raum sein, um sich über positive Erfahrungen zu freuen. Heute kann ich in diesem Sinne teilen, wie es in einer Fortbildungsreihe richtig gut geklappt hat, dass die Teilnehmenden ihre individuellen Forschungsfragen entwickelt haben.
Bei der Fortbildungsreihe handelt es sich um ein Lernangebot zu TikTok und Social Media aus medienpädagogischer und kultureller Perspektive in der Kinder- und Jugendarbeit mit insgesamt vier Teilen. Vor zwei Wochen war der erste Termin. Wir haben uns dort sehr viel Zeit für Ankommen, Austausch und erstes Einfinden in das Thema genommen. Die ‚Hausaufgabe‘ bis zum heutigen Termin war dann, sich bei TikTok zu registrieren und Beobachtungen zu sammeln. Diese haben wir heute dann in einem ersten Schritt zusammen getragen (mit der Methode ‚Alles auf den Tisch‘). Anschließend gab es einen sehr ausführlichen Input von mir zu den Ambivalenzen von TikTok.
Das hier war das (medienpädagogische) Fazit:
- Viele Inhalte und wenig Regulierung!
- Riesiger Erkundungsraum mit intransparenten Begrenzungen!
- Kreative Selbstfindung mit der Gefahr von Stereotypisierung!
- Personalisierung versus ungewollte Filter-Bubble nach Kriterien von Aufmerksamkeit!
- Viel Austauschmöglichkeit, aber wenig reale und dauerhafte Akteure!
Darauf aufbauend waren dann alle gut eingestimmt und es war vor allem eine große Vertrauensbasis in der Gruppe da, so dass wir in ein Troika Consulting gehen konnten, in dem die fragende Person jeweils kurz skizzierte, was sie so ungefähr zu dem Thema weiter erkunden will. Die beiden anderen Personen beratschlagten dann, was sie dazu empfehlen und wie sich dieses Interesse vielleicht bearbeiten lässt.
Im Ergebnis kamen alle Teilnehmenden mit ihrer konkretisierten Forschungsfragen zurück ins Plenum. Ich war sehr begeistert, als alle so spannende und vielfältige Fragen teilten! Ich hatte natürlich gehofft, dass die Konzeption aufgeht, aber war dann doch überrascht, wie gut es lief. 🙂
Ausschlaggebend waren dafür aus meiner Sicht mehrere Gründe:
- Natürlich vor allem die sehr motivierten Teilnehmenden, die sich mit eigenem Interesse zur Fortbildung anmeldeten.
- Die große Vielfalt in der Gruppe und die unterschiedlichen Perspektiven.
- Ein von Anfang an ‚erkundender‘ Ansatz (= „Schaut euch erst einmal selbst um und beobachtet“)
- Ein umfangreicher Impuls, der auch Neulinge im Thema abholte.
- Eine sehr gute Gruppengröße mit rund 12 Personen.
- Sehr viel Raum für Kennenlernen und Austausch in der Gruppe.
- Immer wieder Bedürfnisabfragen („Was braucht ihr von uns?“) und Berücksichtigung in der Konzeption.
Nun ist bis Anfang März Zeit, um individuell oder in Kleingruppen an den Forschungsfragen weiterzuarbeiten. Wir werden das per Mail und bei Bedarf auch in individuellen Treffen begleiten. Dann treffen wir uns zu einem Vor Ort Termin und machen eine Mischung aus Werkstatt und Mini-Barcamp. Wie genau das aussehen kann, konzipieren wir gerade. Beim letzten Termin halten wir die Learnings und Erkenntnisse der Teilnehmenden dann noch zum Weiternutzen – wahrscheinlich in einem Podcast – fest.
Ich bin sehr zufrieden mit der bisherigen Konzeption und der Durchführung, kann das Vorgehen unbedingt weiterempfehlen und bin gespannt auf den weiteren Verlauf der Reihe!
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