Im Fediverse lese ich gerade, dass Marina Weisband (@afelia@chaos.social ) den Podcast ‚Wind und Wurzeln‘ gestartet hat. Das finde ich erst einmal inhaltlich ein Grund zur Freude, denn ich finde ihre öffentlichen Beiträge häufig sehr hilfreich. Das erhoffe ich mir somit nun auch von ihrem Podcast.
Zweitens – und darum halte ich die Ankündigung auch direkt in meinem Blog fest – finde ich ihr Finanzierungsmodell spannend, weil vielleicht auch auf den OER-Kontext übertragbar.
Es funktioniert so: Der Podcast steht für alle offen zum Anhören zur Verfügung. Wer den Podcast mag und die finanziellen Möglichkeiten dazu hat, kann dafür spenden. Wenn ausreichend Geld zusammen gekommen ist, wird die nächste Folge produziert. Auf der Website des Podcasts wird transparent dargestellt, welche Kosten wofür anfallen (Ergebnis: ca. 3.500 Euro pro Folge).
Ich finde dieses Modell aus mehreren Gründen interessant:
- Es ist sehr einfach zu kommunizieren und zu erklären.
- Es legt den Fokus auf die reale Arbeitszeit und ermöglicht damit zugleich sinnvolle Arbeit.
- Es ist sozial: Wer kein Geld hat, kann den Podcast trotzdem hören.
- Es könnte einem selbst helfen, die Wirkung seiner Arbeit weder zu über- noch zu unterschätzen. (Wenn niemand spendet, könnte es sein, dass das Angebot nicht wirklich gebraucht wird).
- Es ermöglicht einem, mit minimaler Vorleistung etwas Neues zu starten und dabei trotzdem (wenn die Idee aufgeht) finanziert zu sein.
Danke für diese Idee!
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Eine Antwort
@nele @afelia So hat das Stephen King auch hin und wieder gemacht. Schrieb eine Geschichte, die er kostenlos zur Verfügung stellte, brach an der spannendsten Stelle ab, gab ne Kontonummer an und schrieb erst weiter, wenn dort ein bestimmter Betrag eingegangen war.
Das ist nicht ganz vergleichbar, weil seine Beträge nichts mit dem Arbeitsaufwand zu tun hatten, und weil die nächste Folge ja keinen Cliffhanger hat.
Aber es zeigt auch die Grenzen dieses Modells auf: Das kann nur jemand machen, der schon eine gewisse Reichweite hat. Weil sonst finden sich schlicht nicht genug Leute zum spenden.
Aber ja: Dann ist es ne super Idee.