Buchprojekte im Beltz-Verlag

Der Beltz-Verlag hat mich angeschrieben und gefragt, ob ich nicht etwas für sie schreiben möchte. Die Lektorin liest meine Edumail und mag die dort vorgestellten Ideen. Nach einem ersten Telefonat wird es nun konkreter:

  • Ich habe ein Formular zur genaueren Beschreibung des geplanten Projekts erhalten.
  • Nach dem Ausfüllen könnte ein Vertrag erstellt werden.
  • Dann könnte ich auch schon mit dem Schreiben beginnen.

Davor muss ich aber für mich überlege, ob ich das möchte und wenn ja, wie genau. Ich bin hier mit dem Überlegen noch nicht fertig, aber die folgenden Punkte sprechen für mich für das Vorhaben:

  1. Ich habe erst einmal ein Buch geschrieben. Das war vor der Corona-Pandemie im Verlag an der Ruhr zu ‚Unterricht digital‘. An den Rückmeldungen habe ich gemerkt, dass ich über diesen Weg noch einmal ganz andere Menschen erreichen kann, als über meine Website, meinen Newsletter oder Social Media. Diese Erfahrung spricht dafür, das noch einmal zu machen – zumal die Reichweite des Beltz-Verlag wahrscheinlich noch einmal deutlich größer ist.
  2. Es war ganz lustig die Mail der Lektorin zu erhalten, weil ich selbst schon überlegt hatte, die Kolleg*innen anzuschreiben. Hintergrund ist, dass mein Kalender meistens um den Jahreswechsel und im Januar/ Februar recht leer ist. Das habe ich in allen letzten Jahren so erlebt. Ich denke, dass das einfach daran liegt, dass viele Projekte bis zum Jahresende (was aufgrund von Abrechnungen ja oft schon Ende November ist) abgeschlossen sein müssen und neue Projekte dann nicht direkt losgehen, sondern erst einmal geplant werden müssen. Vor zwei Jahren habe ich in diesem Leerlauf das Ausbaldowercamp organisiert. Dieses Jahr könnte ich den Leerlauf zum Schreiben nutzen.
  3. Meine Erfahrungen mit dem letzten Buch sind, dass es in sehr vielen Bereichen so war, dass ich auf das zurückgreifen konnte, was ich ohnehin schon entwickelt hatte. Es war also nicht neu gestalten, sondern eher in eine andere Form bringen. Der Aufwand hielt sich somit in Grenzen. Das könnte dieses Mal wieder so sein.
  4. Ich finde es spannend im Schreibprozess für mich neue Wege des Schreibens mit KI-Technologie zu erkunden. Viele der heutigen Möglichkeiten gab es beim letzten Mal noch nicht und das Erkunden wäre für mich eine Lernreise.
  5. Ein Buch (insbesondere in einem renommierten Verlag wie dem Beltz-Verlag) ist natürlich auch ein Aushängeschild, das mir bei meiner weiteren Freiberuflichkeit vielleicht helfen kann.

Zögerlich bin ich vor dem Hintergrund der Offenheit. Das OER-Buch von Jöran ist vor einigen Jahren vollständig als OER im Beltz-Verlag erschienen. Nach Auskunft aus dem Verlag, war solch eine vollständige Veröffentlichung eines Skripts als OER aber nur einmalig und wird wohl nicht wiederholt werden. Mein Anspruch an meine Arbeit ist allerdings, meine Arbeit offen zu teilen, zugleich verstehe ich natürlich, dass das mit einem klassischen Verlags-Geschäftsmodell im Widerspruch steht.

Ich denke nun darüber nach, wie ein ‚hybrides‘ Modell ausgestaltet sein könnte. Denn mit OER auch Geld zu verdienen, ist ja gar kein Widerspruch. Vielleicht kann es eine Lösung sein, meinen Blog als Grundlage zu nehmen. Dann wäre die Veröffentlichung als Buch nicht wirklich neue Inhalte, sondern eine Kuratierung. Wer offen auf Inhalte zugreifen kann, findet sie – zwar nicht im Wortlaut, aber inhaltlich – auf meinem Blog. Eine andere Option wäre es, die Inhalte in einer anderen, alternativen Form auch offen zu entwickeln – z.B. als Podcast im Schreibprozess. Das wäre ein spannendes Experiment: geschlossene Inhalte mit Offenheit erstellen? Kritisch könnte man dann allerdings anmerken, dass das nur Content-Marketing ist und nichts mehr mit OER zu tun hat.

Gibt es Meinungen, schlaue Ratschläge, Ideen … insbesondere aus der OER-Community dazu?


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