Den heutigen Tag habe ich in Kassel bei den wunderbaren Kolleg*innen des Dezernats Medien der Hessischen Lehrkräfteakademie verbracht. Eingeladen hatte mich Ulrike Linz, die meinem Eindruck nach eine fantastische und sehr wirkungsvolle Arbeit macht!
Ich nehme sehr viel von dem Tag mit: insbesondere ganz viel Stärkung, Resonanz, spannende Vernetzungen, Würdigung meiner Arbeit und neue Inspirationen. Jetzt auf der Rückfahrt versuche ich all das ein wenig zu sortieren und auf diese Weise für mich festzuhalten, sowie als Anregungen für andere zu teilen.
1. Partizipatives, gleichberechtigtes und wertschätzendes Lernen
Für die Konzeption der Veranstaltung war neben Ulrike Linz auch Christoph Gerken verantwortlich, der dabei seine systemische Perspektive auf Großgruppenmoderation einbrachte. Auch mit meinem späteren Einstieg erst am zweiten Tag konnte ich wesentliche Regeln des gemeinsamen Austausches noch gut mit erleben. Insbesondere fand ich zwei Aspekte wichtig:
- Es ist ein wichtiges Ziel, dass jede Person zu Beginn etwas in der Gruppe sagt (auch wenn es vielleicht manches Mal Überwindung kostet). Denn dann sind alle Teil der Gruppe.
- Im Austausch miteinander kann sich eine Gruppe die Regel geben, dass eine Person erst dann zum zweiten Mal spricht, wenn alle einmal etwas gesagt haben.
Als roter Faden zog sich zudem auch durch, die Beiträge von anderen zu würdigen und wertzuschätzen. Im Ergebnis ergab das eine sehr produktive und sichere Lern- und Arbeitsatmosphäre.
2. Raum zum gemeinsamen Arbeiten
Im Dezernat Medien der Hessischen Lehrkräfteakademie arbeiten mehrere Teams. Das Treffen gestern und heute war ihre gemeinsame Klausur. Mit der Konzeption der Veranstaltung ist es aus meiner Sicht sehr gut gelungen, Impulse zu geben und gleichzeitig ganz viel Raum (und damit verbundene Offenheit) zum Arbeiten in den jeweiligen Teams zu geben.
Heute war es z.B. so, dass es immer wieder einen Impuls von mir im Plenum gab und danach Arbeit in den Teams vorgesehen war. Zum Teil wurde ich in dieser Phase auch in die Teams zum weiteren gemeinsamen Nachdenken eingeladen.

Um trotzdem auch als gesamte Gruppe miteinander in Verbindung zu bleiben, gab es anschließend an die Arbeit in den Teams auch immer wieder Plenumsphasen, in denen geteilt wurde, woran die einzelnen Teams jeweils weiter gedacht hatten. Für mich war das sehr spannend, direkt mitzuerleben, was aus Impulsen entstehen kann. Hier z.B. eine Reflexion eines der Teams zu meinem ersten Impuls.

3. Mut zum freien Präsentieren
Ich habe mich selbst an etwas heran getraut, was ich in dieser Form noch nicht gemacht hatte: eine sehr freie Form des Präsentierens, ganz ohne Folien, dafür aber mit vielen selbst gekritzelten, gebastelten oder mitgebrachten Requisiten als Bodenpräsentation und auch ein bisschen Vorführung – und das zu sehr grundsätzlichen Themen.


Die Vorbereitung war dafür sehr aufwendig. Ich habe lange überlegt, was sich wie gut darstellen und auf den Punkt bringen lässt. Den Rückmeldungen nach zu urteilen hat das gut funktioniert. Ich hoffe, dass es Bilder und Erlebnisse waren, die in den Köpfen bleiben und zum gemeinsamen Weiterdenken anregen. (Und ich bin jetzt ein bisschen stolz, dass ich mich das getraut habe und freue mich, dass Ulrike mich dazu herausgefordert hat, obwohl ich eigentlich sehr mit der Rolle als Impulsgeberin gefremdelt habe.)
4. Arbeitsmaterial zum Weiternutzen
Aufgrund der Art und Weise der Impulse in Verbindung mit der Weiterarbeit daran in den Gruppen war es naheliegend, für die Kolleg*innen parallel ein Arbeitsmaterial zum Weiternutzen zur Verfügung zu stellen. Ich habe hier zum ersten Mal mit Publii zur statischen Website-Erstellung gearbeitet. Das klappte ziemlich gut und ich mag das Ergebnis. Das werde ich mir also sicher für weitere Veranstaltungen merken. Sehr schön ist, dass die erarbeiteten Thesen und das Vertiefungsmaterial dadurch jetzt nicht nur den Teilnehmenden, sondern auch anderen Interessierten online zur Verfügung steht.
5. Verbündete zu zukunftsgestaltender Bildung
Wahrscheinlich am wichtigsten fand ich die große inhaltliche Übereinstimmung, die ich spürte, dass es allen Beteiligten um gutes Lernen geht, das zur Gestaltung wünschenswerter Zukünfte ermächtigt. Auch der Nordstern der kollektiven Wirksamkeit wurde von vielen aufgegriffen. Das ist etwas, was mir in vielen anderen Zusammenhängen oft fehlt.
Niemand von uns hatte schon fertige Lösungen parat, aber es war ganz viel Raum, um gemeinsam zu denken, Zweifel zu teilen und dann auch konkrete Schritte zu planen, um ins Handeln zu kommen.
Für mich sind viele, neue Verbindungen entstanden. Ich freue mich sehr auf weitere Zusammenarbeiten!
Fazit
Vielen Dank! Es war ein ganz wunderbarer Tag.

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