An der Wollenbergschule

Blick in einen Forumraum mit Stuhlreihen und Tischinseln auf der Empore

Der Tag heute startete schon früh in einem Hostel am Bahnhof in Marburg, von wo aus ich nach Wetter in Hessen zur Wollenbergschule fuhr. Das ist eine Gesamtschule mit Förderschulzweig mit einem sehr umtriebigen und offenen Kollegium, was sich an zahlreichen Projekten und innovativer Lerngestaltung zeigt. Heute stand dort, direkt zum Einstieg nach den Herbstferien, ein Pädagogischer Tag zu Künstlicher Intelligenz (KI) auf dem Programm.

Nach einem Impuls und Ausprobieren hatte ich mir in der Konzeption dieses Mal ein kollaboratives Barcamp überlegt. Damit hatte ich bereits bei den Zukunftstagen bei der Deutschen Rentenversicherung experimentiert. Dort hatte ich die Sessions allerdings durch ein kollaboratives Voting ermittelt. Dieses Mal verteilte ich stattdessen einmal in der Mitte gefaltete DinA4-Zettel. Alle waren eingeladen, darauf eine Frage oder ein Thema zu notieren, mit dem sie sich im Rahmen einer Session intensiver beschäftigen wollten.

Danach gab es Gewusel im Raum. Man stellte sich gegenseitig die notierten Themen vor und konnte dann entscheiden, ob man die jeweiligen Themen zusammen legen will (= der eine Zettel wurde in den anderen Zettel hineingelegt) oder ob beide Zettel unterschiedliche Aspekte betrafen und einzeln bleiben sollten. Auf diese Weise reduzierten wir die Anzahl der Themen sehr schnell auf rund 12 Sessions. Einige Zettel waren dabei sehr gut mit mehreren anderen Zetteln ‚gefüllt‘.

Erster Session-Slot mit den gesammelten Session-Themen
Beispielhafter Inhalt einer Session – gefüllt mit vielen anderen Zetteln

Sehr interessant fand ich vor dem Einstieg ins Barcamp die sinngemäße Frage einer Kollegin, was man denn machen solle, wenn niemand in der Sessiongruppe Antworten zu dem Thema oder der Frage habe. Ich versuchte, dazu zu ermutigen, sich auf eine gemeinsame Antwortsuche mit Erkundungen einzulassen. So wie ich die Sessions dann beobachtet habe, hat das sehr gut funktioniert. Die Kolleg*innen haben sich mit sehr großer Ernsthaftigkeit ausgetauscht. Unterstützt wurden sie durch eine kollaborative Mitschriebs-Umgebung von mir, in der zu den einzelnen Sessions auch methodische Hinweise festgehalten waren (= Zeitwächter*in bestimmen, mit Blitzlicht starten, am Ende Zeit einplanen für Schlussfolgerungen für die ganze Schule).

Pop-Up Sessionplan digital mit kollaborativer Mitschriebsoption

Aus meiner Sicht ist mit diesem Tag gelungen, was grundsätzlich immer mein Anspruch ist, aber was oft längst nicht so gut funktioniert: Die Kolleg*innen haben nicht nur zu KI und Bildung reflektiert und gelernt, sondern sich vor allem auch selbst lernend erlebt und ein weiternutzbares kollaboratives Austauschformat kennen gelernt.

Herzlichen Dank für die Einladung und den gemeinsamen Tag!


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