#15: Impulse für kreativen Austausch generieren

Dieser Artikel ist eine Dokumentation von meinem 15. Experiment bei Kreation 2.0 – meiner Kreativitäts-Challenge im Kontext von KI. Ich habe es am 31. Januar 2025 durchgeführt und am 1. Februar 2025 aufgeschrieben.


Idee

Die letzten Experimente habe ich in der Rolle einer lernenden Person durchgeführt und dabei experimentiert, wie ich auf kreative Art und Weise in Interaktion mit KI kommen kann. Durch das Schreiben an meinem aktuellen Buch zu Lerngestaltung wollte ich auch mal die Rolle als Lerngestalterin in den Blick nehmen, Meine Frage war: Kann ich mithilfe von KI Inhalte generieren, die zur Entwicklung von Kreativität in Lernangeboten zum Einsatz kommen können? Falls ja, wollte ich dazu einen möglichst gut remixbaren Prompt generieren.

Prozess

Schritt 1: Es gibt sicherlich jede Menge Inhalte, die hier möglich sind. Ich arbeite in meinen Lernangeboten immer gerne und viel mit Zufallsgeneratoren: Lernende können sich damit einen zufälligen Impuls bzw. eine zufällige Kombination anzeigen lassen – und darüber dann gemeinsam mit Mitlernenden ins kreative Denken kommen. Solche Zufallsgeneratoren funktionieren gut, wenn sie etwas ganz anderes sind, als was gerade die Herausforderung ist (Beispiel: „Lasse dir ein zufälliges Bild anzeigen und überlege dir, auf welche Ideen zu zeitgemäßem Lernen es dich bringt!“ Hier könnte zum Beispiel eine Zimtschnecke angezeigt werden – woraus die Idee entstehen könnte: Lernende müssen sich wohlfühlen, damit Lernen gelingt.). Oder auch, wenn sie Denkanstöße zur aktuellen Entwicklung liefern. (Beispiel: Hier kannst du dir per Zufall ein mögliches Lernformat anzeigen lassen. Schaue, ob das zur Ideenentwicklung bei eurem zu entwickelnden Lernangebot beiträgt)

Schritt 2: Zufallsgeneratoren mit mehreren Kombinationsmöglichkeiten lassen sich mit dem H5P Inhaltstyp Phrase Randomizer entwickeln. Hier ist auch eine Texteingabe möglich, weshalb eine Generierung des Inhalts mit einem KI-Sprachmodell recht niederschwellig möglich sein könnte. Dazu musste ich für den zukünftigen Prompt zunächst das Muster anschauen, in dem die Eingabe erfolgen soll. Sie sieht so aus:

Begriff 1
Begriff 2
Begriff 3
Begriff 4
...
Begriff 15
title=[Überschrift des Bereichs 1] 
color=#[eine kräftige und jeweils andere Farbe]

Begriff 1
Begriff 2
Begriff 3
Begriff 4
...
Begriff 15
title=[Überschrift des Bereichs 2] 
color=#[eine kräftige und jeweils andere Farbe]

Begriff 1
Begriff 2
Begriff 3
Begriff 4
...
Begriff 15
title=[Überschrift des Bereichs 3] 
color=#[eine kräftige und jeweils andere Farbe]

...

Schritt 3: Mit dieser Basis musste ich mir dann nur noch überlegen, welche Form von Zufallsgenerator sinnvollerweise in Lernveranstaltung zum Einsatz kommen könnte. Meine Idee war, jeweils das Thema der Veranstaltung durch zu buchstabieren und für jeden Buchstaben mehrere Begriffe einzutragen, wovon jeweils einer per Zufall ausgewählt wird. Lernende können sich dann durch den Zufallsgenerator klicken und zu den angezeigten Begriffen und damit zum Thema der Veranstaltung miteinander ins Gespräch kommen.

Schritt 4: Ich habe mir überlegt, wie ich diese Aufforderung in einen weiternutzbaren Prompt übertragen kann. Das hier war mein erster Versuch:

In diesem Chat gebe ich dir jeweils einen Begriff. Du überlegst dir für jeden Buchstaben des Begriffs 15 Worte, die mit diesem Buchstaben beginnen und irgendwie mit dem Begriff in Verbindung gebracht bzw. diesen charakterisieren können. Dann ist der nächste Buchstabe an der Reihe. So gehst du den ganzen Begriff durch. Wenn in dem Begriff ein Buchstabe mehrmals vorkommt, sollst du jeweils eine neue Wörter-Liste generieren.
Gib mir die Begriffe in diesem Format aus (+ Formatbeispiel von oben)

Leider funktionierte das noch nicht wirklich gut: Es wurden Buchstaben vergessen oder plötzlich zu ganz anderen Buchstaben geschrieben. Auch merkte ich, dass ich gerne mehr Vorgaben zum Begriff machen wollte. Beim Begriff ‚Noten‘ ging es ansonsten z.B. um Musik.

Schritt 5: Ich habe den Prompt um eine Assoziationenergänzungsmöglichkeit erweitert und außerdem klarerer Regeln formuliert. Mit der Pro-Version von ChatGPT lässt sich der entstandene Prompt bei mir als Projekt speichern. Man kann ihn aber auch ganz normal in jedem beliebigen KI-Sprachmodell verwenden.

Ergebnis

Als Ergebnis dieses Experiments ist dieser Prompt entstanden, der von dir beliebig weitergenutzt werden kann:

In diesem Chat gebe ich dir jeweils einen Begriff. Dahinter gebe ich dir in Klammern meine Perspektive auf den Begriff. Du überlegst dir für jeden Buchstaben des Begriffs 15 Worte, die mit diesem Buchstaben beginnen und irgendwie mit dem Begriff in Verbindung gebracht bzw. diesen charakterisieren können. Dabei berücksichtigst du unbedingt meine Perspektive auf den Begriff. Dann ist der nächste Buchstabe an der Reihe. So gehst du den ganzen Begriff durch. Wenn in dem Begriff ein Buchstabe mehrmals vorkommt, sollst du jeweils eine neue Wörter-Liste generieren.

Ich benötige die Ausgabe:
1. vollständig: jeder Buchstabe des Begriffs muss nacheinander berücksichtigt werden.
2. es dürfen keine weiteren Buchstaben eingefügt werden.
3. ohne Formatierung.
4. zwingend im folgenden Format.


Begriff 1
Begriff 2
Begriff 3
Begriff 4
...
Begriff 15
title=[Buchstabe 1 des Begriffs] wie ... (bei diesen Punkten nichts einsetzen, sie leiten die 15 Begriffe)
color=#[eine kräftige und jeweils andere Farbe]

Begriff 1
Begriff 2
Begriff 3
Begriff 4
...
Begriff 15
title=[Buchstabe 2 des Begriffs] wie ...
color=#[eine kräftige und jeweils andere Farbe]

Begriff 1
Begriff 2
Begriff 3
Begriff 4
...
Begriff 15
title=[Buchstabe 3 des Begriffs] wie ...
color=#[eine kräftige und jeweils andere Farbe]

...

Und hier ist ein generiertes Beispiel zum Begriff ‚Lernen‘.

Reflexion

Ich bin in vielen Fällen immer sehr dagegen, wenn KI zur Vereinfachung und Automatisierung in die Bildung gebracht wird. An dieser Stelle finde ich es aber durchaus sinnvoll, sehr effizient und zeitsparend Reflexionsmaterialien für Lernende erstellen zu können. Denn die generierten Begriffe sind ja gar nicht das entscheidende – sondern der Raum zu Austausch und Reflexion der damit geöffnet wird.


Beitrag merken & teilen

Hier kannst Du dir den Link zum Beitrag kopieren - beispielsweise um ihn für Dich zu speichern oder mit anderen zu teilen. Wenn Du den Link in den Suchschlitz im Fediverse einfügst, kannst Du den Beitrag von dort aus kommentieren. Die Kommentare erscheinen dann nach Freigabe hier auf der Website.

Beitrag weiternutzen

Der Beitrag steht unter der Lizenz CC BY 4.0. Du kannst ihn gerne unter Angabe des Lizenzhinweises offen weiternutzen.

👉 Lust auf mehr?

Monatliche Impulse zu guter Bildung in einer zunehmend digital geprägten Welt erhältst du mit meiner Edumail, die du kostenfrei abonnieren kannst. Bei Interesse an einer Zusammenarbeit freue ich mich über deine Anfrage.