🧑 – Das ist ja mal ein banaler Betreff in dieser Mail: „Bei Bildung geht es ums Lernen!“. Um was sollte es bei Bildung denn auch sonst gehen, wenn nicht ums Lernen? 👱♀️ – Ja, völlig richtig. Eigentlich sollte es eine Banalität sein. Aber wenn ich die pädagogische Debatte – gerade jetzt im Kontext von KI-Technologie – verfolge, stelle ich immer wieder fest: Wir denken alle viel zu oft und fast schon automatisch ausgehend vom Lehren – nicht ausgehend vom Lernen. 🧑 – Wie meinst du das? 👱♀️- Es geht schon damit los, dass es die Didaktik als Wissenschaft von der Lehre gibt. Die Mathetik als Wissenschaft vom Lernen ist dagegen deutlich weniger präsent. Und ganz konkret: In Fortbildungen erlebe ich immer wieder, dass sich Pädagog*innen fragen: Wie vermittle ich das meinen Schüler*innen? Aber nicht: Wie lässt sich das lernen? 🧑- Ja, das stimmt. Was schlägst du also vor? 👱♀️ – Meine fünf Ideen zu dieser Frage liest du in der folgenden Edumail. Denn du siehst ja: So banal ist es doch nicht, das Lernen in den Fokus zu nehmen! 🧑- Und was gibt es in dieser Edumail sonst noch? 👱♀️ – Wie immer darf natürlich einiges an konkreter Praxis zum Weiternutzen nicht fehlen. Außerdem gebe ich einen Ausblick auf Veranstaltungen im Mai. Ich ende mit ein bisschen KI-Verwirrung! Viel Freude beim Lesen und Erkunden. |
PS. Lieber hören als lesen? Hier gibt es die Edumail als Sprachnachricht – nicht einfach vorgelesen und sicherlich auch nicht komplett, aber eben erzählend dargestellt, was mir bei dieser Ausgabe wichtig war! |
5 Vorschläge, um Lernen in den Fokus zu nehmen! |
Wenn wir in der Bildung vom Lernen und nicht vorrangig vom Lehren ausgehen, befähigen wir Lernende zu selbstbestimmtem Lernen, tiefem Verstehen und zur aktiven Mitgestaltung einer veränderbaren Welt. Zu dieser pädagogischen Herausforderung gibt es keine fertigen Antworten und einfachen Lösungen. Was aus meiner Sicht dabei helfen kann, sind die folgenden 5 Vorschläge: |
➡️ Vorschlag 1: Sei selbst eine lernende Person! |
Um Lernen in den Fokus zu nehmen ist dieser erste Vorschlag aus meiner Sicht am Wichtigsten: Sei selbst eine lernende Person! Bereits oben in dem fiktiven Mini-Dialog habe ich das schon kurz angesprochen – und ich möchte das hier um drei konkrete Beispiele ergänzen: 1. Beim Lernen zu KI erlebe ich in meinen Fortbildungen immer beide Perspektiven: Es gibt die Pädagog*innen, die für sich erkunden und ausprobieren. Und es gibt die Herangehensweise, sich primär zu überlegen, was man damit für Lernende gestalten könnte. Besonders offensichtlich fand ich das Ergebnis dieser beiden Herangehensweisen in einer Fortbildung zum Thema ‚Prompting als Spiel‚. Der Ansatz sieht vor, durch eine spielerische Interaktion mit KI-Sprachmodellen unterschiedliche Themen für sich zu erschließen und sich zum Beispiel bei der Ideenentwicklung begleiten zu lassen. Wenn man hier anfängt, solch ein Spiel für Lernende gestalten zu wollen, führt man den ganzen Ansatz ad absurdum. Denn richtig cool ist dieser Ansatz ja dann, wenn man das als Lernansatz begreift – und diese Idee entsprechend weitergibt. Dazu muss man aber lernend nicht lehrend darauf blicken. 2. In Vorträgen und bei Impulsen finde ich es ebenfalls immer sehr interessant zu beobachten (und auch mich selbst zu beobachten, denn ich nehme mich hier ja nicht aus): Wollen Menschen bestimmte Inhalte vermitteln und stellen sie sie dafür entsprechend dar? Oder reden/ reflektieren/ berichten sie von ihrem Lernen – und ermutigen auf diese Weise auch Zuhörende zum Lernen 3. Insbesondere wenn neue Themen oder Technologien aufploppen, versuchen wir in der Bildung immer wieder, diese aufzubereiten, um sie für Lehrpläne handhabbar zu machen. Wir überlegen also, was Lernende zu diesem Bereich wissen oder können sollten. Der umgedrehte Ansatz wäre es, Lernende zu stärken und zu befähigen, ihre Lernprozesse zu gestalten. Vielleicht willst du dich selbst und die Lernangebote, an denen du teilnimmst oder die du gestaltest einmal dahingehend analysieren, ob vorrangig von der Lehre oder vom Lernen gedacht wird. Für mich fand ich das sehr lohnend – und sehr häufig hilft der Perspektivwechsel im Kopf, um Bildung anders und lernendenorientierter zu gestalten. |
➡️ Vorschlag 2: Bekämpfe nicht das Chaos im Kopf – sondern ermögliche es! |
Ich habe über die Ostertage von Seymour Papert das Buch ‚The children’s machine‘ gelesen. Besonders wichtig fand ich für mich daraus die (sicherlich nicht neue) Erkenntnis, dass natürliches Lernen mehr auf Verbindungen und weniger auf Fakten basiert und damit zwangsläufig immer mehrdeutig ist. Das wird in der gegenwärtigen Lernkultur vielfach ignoriert. Vor diesem Hintergrund habe ich in meinem Blog ein Plädoyer für mehr Ambiguität (= Mehrdeutigkeit bis hin zu Widersprüchlichkeit) in der Bildung geschrieben. Mit Ambiguität im Blick können wir anerkennen, dass Lernen kein geradliniger Prozess ist, sondern meist ziemlich chaotisch – und dass auch das Ergebnis des Lernens nicht wie die Lösung eines Puzzles sein sollte, sondern ganz im Gegenteil uns immer tiefer in ein immer spannenderes Geheimnis hineinführt. Denn auch unsere Welt ist ja nicht einfach und erklärbar, sondern komplex und eben auch widersprüchlich! Ambiguität in diesem Sinne nicht nur als Lerngegenstand, sondern auch als grundlegend für den Lernprozess und das Lernergebnis anzuerkennen, ist vor diesem Hintergrund ein wunderbarer Hebel für Transformation hin zu einer Bildung, die das Lernen in den Fokus nimmt. |
➡️ Vorschlag 3: Mache das Gegenteil von dem, was dich nervt! |
Lernen in den Fokus nehmen, bedeutet auch, das eigene Lernen immer wieder zu reflektieren. Ich habe für mich in diesem Sinne in der letzten Woche darüber reflektiert, wie ich im Kontext von Dynamik und Distanz lerne. Also wie mein Lernen durch bestimmte Trends und Gegentrends dazu vorangebracht wird. Im Kern ist es ein Zusammenspiel. Das bedeutet: ich lerne sowohl in Dynamik (= mich erreichen viele Anfragen zum Thema KI und so setze ich mich mit dieser Technologie auseinander) als auch in Distanz dazu (= Ich bin sehr genervt, von immer mehr KI-Standard-Bildern – und fange deshalb an, Kritzelpräsentationen zu zeichnen). Eine gute Option zum Lernen in Distanz ist es meinem Erleben nach, das genau Gegenteil von dem zu tun, was einen nervt. Oben habe ich schon das Beispiel der Kritzelpräsentationen genannt. Eine andere Möglichkeit, die ich gerade erkunde, ist das bewusste Mailschreiben. Ich bin hier sehr genervt, von den generisch höflichen und oft unsinnig lang aufgeblähten KI-generierten Mails, die mich erreichen. Anstatt dann einfach auch eine KI antworten zu lassen, teste ich zurzeit aus, genau das Gegenteil zu tun: Ich nutze das Mailschreiben zum Aufbau einer sozialen Verbindung mit der Person, an die ich schreibe. Das kann bedeuten, dass ich noch etwas anderes berichte, dass ich etwas nachfrage, dass ich auf etwas hinweise, was ich neu gelernt habe … Auf diese Weise ist Mailschreiben nicht lästige Pflicht, die ich automatisiert an ein KI-Modell auslagere (was aber dann doch nicht so wirklich funktioniert), sondern Teil meiner Zusammenarbeit mit anderen Menschen, die ich sozial und nicht automatisiert gestalten will, weil das mir (und hoffentlich auch meinen Kolleg*innen) besser tut. Weitere Vorschläge zum eigenen Lernen in Distanz und in Dynamik erhältst du in meinem Blog. |
➡️ Vorschlag 4: Lass uns mit neuen Lernformen experimentieren! |
Wenn wir in Lernangeboten konsequent vom Lernen und nicht vom Lehren ausgehen, dann verändern sich Lernformate sehr grundlegend. Mit der Europäischen Plattform für Erwachsenenbildung in Europa (EPALE) darf ich vor diesem Hintergrund im Mai ein neu gedachtes Lernangebot konzipieren und durchführen. Das Thema ist Twin Transition – also die Transformation in der Bildung im Kontext von Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Unsere konzeptionelle Idee ist ein ‚Mobile & KI‘-Learning Ansatz, der weitgehend ohne klassischen Input auskommt, sondern Navigationsunterstützung zum Erkunden im Online-Raum und mit KI-Unterstützung bietet, sowie bei Austausch und Peer-Feedback begleitet. Für mich ist das ein sehr spannendes Experiment! Wenn du dabei sein willst: Die Teilnahme ist kostenfrei und (wie es für aktives Lernen ja logischerweise sein muss) sehr selbstbestimmt möglich. |
➡️ Vorschlag 5: Lass uns Technologie ganz praktisch weiterdenken! |
Ich habe in den letzten Jahren sehr häufig in KI-Workshops die ursprünglich von Beat Döbeli Honegger entwickelte Grafik verwendet: Wozu sollte ich noch lernen, was die Maschine besser kann? Diese Frage stellen sich zahlreiche Lernende – vor allem in fremdbestimmten Unterrichtssettings. Mit der Grafik von Beat lässt sich ganz wunderbar zur Reflexion dazu einladen. Wenn wir vom Lernen ausgehen – also nicht von einem fremdbestimmten Unterrichtskontext des Lehrens – dann wird aus meiner Sicht zugleich eine andere Frage wichtig, nämlich ein bisschen die Umkehr der ursprünglichen Frage. Sie lautet: „Wozu soll ich die Maschine nutzen, wenn ich etwas lernen will?“ Mit dieser Frage öffnen wir die Perspektive für aktive Lernprozesse mit mündiger KI-Nutzung. In meinem Blog habe ich dazu mehr geschrieben. Du findest dort auch eine Grafik zum offenen Weiternutzen. |
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Um Technologie noch praktischer weiterzudenken, habe ich mit Michael Töpel die Initiative LernAssistenz.net gestartet. Unser Ziel ist es, zu einer möglichst konkreten Beschreibung zu kommen, was Technologie (insbesondere vor dem Hinblick der KI-Entwicklung) im Sinne einer LernAssistenz, die von aktiven Lernenden ausgeht, leisten müsste. Denn auf einer Ebene der Begrifflichkeiten ist man sich hier meist schnell einig. Anders sieht es dann eher aus, wenn es in die konkrete Umsetzung geht. Wir freuen uns sehr über Menschen, die an dieser Idee mitdenken und mitgestalten wollen! |
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💡 Schnelle Tipps & Ideen zum Weiternutzen |
Es folgt ein Sammelsurium mit 15 Learnings, Ideen, methodischen Impulsen und Links – schnell notiert und beschrieben, sodass du dir das heraussuchen kannst, was für dich relevant ist. |
Wenn du Personas zur Konzeption von Lernangeboten nutzt (= fiktive Menschen mit sehr typischen Charakteristika für eine bestimmte Zielgruppe), dann hilft es, nicht nur ‚mit ihrer Brille‘ auf das Thema zu blicken, sondern dich tatsächlich in diese Personas zu verwandeln. Du sprichst dann also nicht in der 3. Person von ihnen (= meine Persona ist Edith und für sie wäre es wichtig, dass …), sondern in der ‚Ich-Form‘ (= Ich bin Edith und für mich ist es wichtig, dass …). Das mag nach einer minimalen Änderung aussehen, aber macht meiner Erfahrung nach oft einen großen Unterschied für das Einfühlen und die folgende Konzeption. Ein Silent Writing (= alle schreiben zu einer Frage zunächst für such ihre Ideen auf, bevor es dann anschließend in eine Diskussion geht, so dass sich dann alle gleichberechtigter beteiligen können) lässt sich in Online-Veranstaltungen ganz wunderbar mit einem Chatgewitter kombinieren. Auf diese Weise schreiben alle für sich, sehen auch schon was andere schreiben – und können auf dieser Basis dann ganz wunderbar diskutieren. Es gibt ein hilfreiches Zwischending zwischen Zuschaltung (= ich bin synchron bei einer Veranstaltung dabei, aber an einem anderen Ort) und Online-Impuls (= es wird ein Video von mir eingespielt). Dieses Zwischending ist ein bewusst für eine bestimmte Veranstaltung aufgezeichneter Impuls, der auf diese Weise auch konzeptionell wunderbar eingebettet werden kann (anders als z.B. ein Grußwort, was meist unverbunden am Anfang steht). Ich nenne solch ein Zwischending ‚Präsenzerweiterung‘: denn ich bin weder am gleichen Ort da, noch zur gleichen Zeit – aber doch mit meinen Gedanken. Marina Weisband startet einen Podcast. Das ist inhaltlich aus meiner Sicht erfreulich. Zugleich finde ich auch ihr Finanzierungsmodell interessant – gerade aus OER-Perspektive. Es ist denkbar einfach: Die erste Folge ist produziert. Wer den Podcast mag und über finanzielle Mittel verfügt, kann für die nächste Folge spenden. Wenn genug Geld zusammen gekommen ist, wird die nächste Folge produziert. Hier habe ich meine Gedanken dazu notiert. Im Buch ‚Leider nicht unsterblich‘ von Oliver Burkemann bin ich auf die schöne Idee einer ‚Erledigt‘-Liste gestoßen. Anstatt eine To Do Liste zu führen, die immer länger wird und einem zum Verzweifeln bringt, könnte man den Fokus viel besser auf eine ‚Erledigt‘-Liste legen. Die wird auch immer länger, aber das ist in diesem Fall eine gute Sache, weil man sich darüber freuen kann, was man alles geschafft hat. Durch die Verfügbarkeit von KI-Technologie wird das Internet – vorsichtig ausgedrückt – nicht unbedingt besser. Denn auf Knopfdruck können Inhalte generiert werden, die Traffic erzeugen, aber nicht unbedingt qualitativ wertvoll sind. Man kann KI-Technologie aber auch in gegenteilige Richtung nutzen. Ich probiere das zum Beispiel für Mini-Tools aus, also kleine Anwendungen, mit denen ich etwas online machen kann (z.B. eine Zufallsauswahl, eine Gruppeneinteilung …). Für solche Mini-Tools gibt es oft Websites mit jeder Menge Tracking und Werbeeinblendungen. Der beste Weg wäre nun natürlich, sich so etwas einfach schnell selbst zu coden. Die Kompetenz dazu haben aber nicht alle. Eine Alternative ist deshalb, einem KI-Modell zu beschreiben, was man haben will – und sich dazu den Code für eine statische Website generieren zu lassen. Das lässt sich dann direkt ausprobieren – und wenn etwas nicht funktioniert, entsprechend korrigieren. Für eine größere Verbreitung wäre es mir zu unsicher und auch nicht sinnvoll. Für den Einsatz in den eigenen Lernveranstaltungen erscheint es mir aber sehr unproblematisch – und man hat dann werbe- und trackingfreie Mini-Tools. (Mein Beispiel: Ich hatte eine Ledscroller-Website gesehen und fand das spaßig, um in Veranstaltungen z.B. Pausenzeiten anzuzeigen. Somit habe ich die Idee einem KI-Modell beschrieben – und konnte schon kurz darauf meine eigenes LEDTextTool nutzen.) Hilfe zur Dateiübertragung: Schickst du dir auch immer mal wieder Bilder, Texte oder Links zwischen deinem Smartphone und einem anderen digitalen Endgerät per Mail oder Messenger hin und her? Einfacher könnte das mit dem Online-Tool clip.fish gehen: Website auf dem digitalen Endgerät öffnen, angezeigten QR-Code mit dem Smartphone scannen und Inhalte eingeben und teilen. (Das Tool ist Open Source und lässt sich auch selbst installieren.) Zur Prokrastination empfehle ich die Website: Owls in Towels. Du findest dort genau das, was der Name verspricht: in Stoff eingewickelte Eulen, die allesamt super niedlich sind (Übrigens geschah das nicht aus Ulk, sondern weil sie von Wildhüter*innen gerettet wurden und das Stoffeinwickeln für eine Behandlung oft erforderlich ist. Dazu gibt es Infos zur jeweiligen Eule und Hinweise, wie Eulen geholfen werden kann.) Ich kannte schon die Akronyme VUCA (volatility, uncertainity, complexity und ambiguity) sowie BANI (= brittle [brüchig], anxious [ängstlich], non-linear [nicht-linear], incomprehensible [unbegreiflich])) für die Beschreibung unserer aktuellen Gesellschaft. Neu gefunden habe ich nun PUMO. Das steht für polarized, unthinkable, metamorphic und overheated. Das finde ich durchaus passend! Das hier finde ich eine spannende (englischsprachige) Seite mit hilfreichen Illustrationen zum Umgang mit Komplexität. Ich war bei einem Online Meet Up der Bloggerkonferenz – einer Community, die das Internet neu denken und dafür die ursprünglichen Ideen des Bloggens wiederbeleben und weiterentwickeln wollen. Ich finde das eine spannende Idee und mag den offenen Ansatz. Wenn du bloggst oder darüber nachdenkst, das zu tun, könnte es für dich auch spannend sein. Mehr Infos gibt es hier. Ich habe oben die Mathetik, als die Wissenschaft vom Lernen erwähnt (im Gegensatz zur Didaktik, der Wissenschaft vom Lehren). Dieser Begriff war mir zuvor nicht geläufig – und ich habe noch einen weiteren Begriff in diese Richtung entdeckt: die Heutagogik. Das hat nichts mit dem ‚Heute‘ zu tun, sondern es ist vom griechischen Wort für ’selbst‘ abgeleitet. Es ist also eine Form der Pädagogik, die sehr stark auf das selbstbestimmte Lernen fokussiert. Passend zum Thema dieser Edumail lesen wir im Mai im Edubuchklub das Buch „Das könnte Schule machen!“ von Stefan Ruppaner und Anke Willers. Wenn du mitlesen willst, kannst du gerne dazu kommen. Ich habe das Manuskript für das Buch, das ich im Beltz-Verlag schreibe, eingereicht. Und obwohl es jetzt erst einmal im Lektorat ist und dann noch der ganze Layoutprozess folgt, ist das Buch schon jetzt online zu finden und sogar vorbestellbar 🙂. Mich hat das sehr gefreut, weil es mir etwas schwer gefallen ist, jetzt etwas zu schreiben, was erst im Oktober erscheint – aber immerhin habe ich so dann schon jetzt etwas, was ich teilen kann. Und nochmal eine richtig schöne Prokrastination, wie ich finde: Auf dieser Website verwandelt sich dein Bildschirm in eine Höhlenwand, die du mit deinen Händen, die du über die Kamera erkennen lässt, bemalen kannst. |
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🗒️ Ausblick und Veranstaltungstipps |
Ich freue mich auf den Mai – mit vielen Veranstaltungen, zu denen Du Dich jetzt noch bei Interesse anmelden kannst: Am 9. Mai bin ich in Hamburg beim Bildungssymposium „Die Schule für morgen heute gestalten“ – unter anderem beteilige ich ich an einem Panel zu KI und gestalte einen Workshop. Mehr Informationen. Am 14. Mai, 17 Uhr rede ich in Nürnberg beim University:Future Festival zum Thema: ‚Mit Lernfreude zu gesellschaftlicher Handlungsfähigkeit.‚ Der Vortrag wird auch online gestreamt. Mehr Informationen Am 15. Mai startet die bereits oben erwähnte EPALE-Akademie zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Mehr Informationen. Vom 16.-18. Mai bin ich bei der OERcamp Werkstatt in Darmstadt. Bei dieser Veranstaltung können in schöner Umgebung mit Unterstützung von Coaches die Materialien gestaltet werden, an denen man gerade ohnehin arbeitet. Mehr Informationen und Anmeldung. Am 21. Mai gestalte ich den hybriden Workshop ‚Wie kann neu lehren und lernen konkret aussehen?‚ auf der Fachtagung von Bildung & Begabung. Der Workshop ist zwar schon ausgebucht, aber es gibt viele weitere, spannende Programmpunkte. Weitere Informationen. Am 23. Mai findet im Bildungshaus Riesenklein hier bei uns in Halle an der Saale der Fachtag des Bundesverbands der Freien und Alternativschulen „Selbstbestimmtes Lernen trifft künstliches Denken“ statt. Ich bin bei einem Panel und mit mehreren Workshops dabei. Weitere Informationen. Vom 26.-28. Mai ist re:publica in Berlin. Am 27. Mai, 17.30 Uhr beteilige ich mich an einem Panel zu KI. Ich freue mich auf viele persönliche Begegnungen, gemeinsames Lernen und Austausch. Melde dich gerne, wenn du rund um die eine oder andere Veranstaltung Zeit und Lust auf einen Kaffee hast! |
Neben den oben genannten Veranstaltungen möchte ich dich als Ausblick noch auf drei weitere Veranstaltungen hinweisen, an denen ich selbst leider nicht teilnehmen kann, aber die ich aus einer Offenheitsperspektive sehr spannend finde: Am 3. Juni 2025 findet in München der MOERFI-Demo-Tag statt. Das Motto lautet: Plattformen, Portale und Perspektiven – Auf dem Weg zu einem OER-Ökosystem. Hier gibt es weitere Informationen. Am 16. und 17. Juni 2025 laden Wikimedia und das Niedersächsische Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung nach Hannover zur Veranstaltung ‚Offene KI in der Schule‘ ein. Hier gibt es weitere Informationen. Am 17. und 18. Juni 2025 findet die Jahrestagung des KNOER-Netzwerks in Berlin statt. In diesem Jahr steht sie unter dem Thema „Open Education & Open Science im Dialog: Synergien für die digitale Transformation in der Hochschule“. Hier gibt es weitere Informationen. |
Zum Abschluss: KI-Verwirrung |
Ich nehme immer mehr Hinweise wahr, in denen auf oberflächliche Merkmale hingewiesen wird, mit denen sich KI-generierte Texte angeblich erkennen lassen. Sehr häufig wird in diesem Zusammenhang zum Beispiel der lange Gedankenstrich (‒) genannt. Dieses Zeichen findet sich nicht direkt auf der Tastatur. Deshalb nutzen Menschen oft fälschlicherweise einen kurzen Bindestrich (-) statt des Gedankenstrichs. Ein KI-Modell macht das aber korrekt. Ich finde: Solche oberflächlichen Merkmale haben null Aussagekraft und helfen uns bei der Gestaltung eines guten sozialen Austausches im Kontext von KI überhaupt nicht weiter. Um die Praxis der ‚KI-Erkennung dank oberflächlicher Merkmale‘ darum ad absurdum zu führen, habe ich mir von ChatGPT eine Grafik mit solchen oberflächlichen Merkmalen zusammen stellen lassen: |
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Meine Idee dahinter: Wenn KI-Sprachmodelle auf einen Klick eine Liste mit solchen Eigenschaften generieren können, ist es genauso mit einem Klick möglich, solche Eigenschaften auch wieder aus Texten zu entfernen oder ganz genauso auch bewusst weiterhin oder gerade deshalb als Mensch zu nutzen. Wenn du das im Hinterkopf hast und dann die Edumail oder irgend einen anderen Text auf KI-Generierung überprüfen willst, müsste klar sein: Es ist nicht möglich, zu erkennen, ob ein KI-Sprachmodell das generiert hat oder ein Mensch oder ob es – was aus meiner Sicht die schlauste Lösung ist – ein PingPong Spiel war. Da bleibt also – im Fall der Edumail – nur Vertrauen, dass ich dir keinen stochastischen Quatsch maile und für mich die Hoffnung, dass die Inhalte für dich relevant sind. Genieße die schöne Frühlingssonne und den hellen Mai! Herzliche Grüße Nele | eBildungslabor PS. Ich freue mich wie immer über Rückmeldungen, Anregungen oder auch Anfragen für spannende Bildungsprojekte. Du kannst mir dazu einfach auf diese Mail antworten. |
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