4. Wie wird Dokumentation bei Barcamps üblicherweise umgesetzt?

Bislang habe ich vor allem sehr viel Hintergrund zum Thema Dokumentation aufgeschrieben. Nun wird es konkreter und praktischer. Wir schauen uns an, wie eine Dokumentation bei einem Barcamp gestaltet werden kann. Der Fokus liegt hier auf Phase 2: dem eigentlichen Dokumentieren – aber das dazu dann auch Vorbereitung und Aufbereitung gehört, hast Du ja in der letzten Einheit gelernt.

Übrigens: Es ist kein Zufall, dass wir uns hier mit der Dokumentation von Barcamps beschäftigen. Warum Dokumentation gerade bei Barcamps so entscheidend ist, habe ich hier aufgeschrieben.

Grundlage: Kollaborative Dokumentations-Infrastruktur

Bei Barcamps werden teilnehmende Personen zu teilgebenden Personen. Das bedeutet auch, dass alle gemeinsam die Verantwortung für die Dokumentation übernehmen. Das Veranstalter*innen-Team unterstützt die Dokumentation, indem eine ‚Infrastruktur zum Dokumentieren‘ zur Verfügung gestellt wird.

Im folgenden Video stelle ich Dir ein klassisches Setting – für jede Session wird im Sessionplan ein vorstrukturiertes Etherpads verlinkt, auf das alle Zugriff haben – vor:

Exkurs: Etherpad

Solch eine kollaborative Schreibumgebung als Etherpad ist ein sehr vielfältig und einfach einsetzbares Tool. Ausführlich stelle ich das Tool unter anderem in diesem offenen Selbstlernkurs vor. Und bei kits.blog kannst Du Dir ein eigenes Pad einrichten.

Erweiterung: Hashtags und individuelle Wege

Ein Etherpad hat den großen Vorteil, dass es so einfach und niederschwellig ist. Demgegenüber gibt es den Nachteil, dass darin längst nicht alles abgebildet werden kann. Auch wenn manche Etherpads inzwischen den Upload von Bildern erlauben, liegt der Fokus auf Text.

Es lohnt sich deshalb sehr, die Basis-Infrastruktur durch weitere Aktivitäten zu ergänzen:

  • Hashtag und soziale Netzwerke: Wenn eine Veranstaltung einen Hashtag hat, dann können über soziale Netzwerke weitere Einblicke (z.B. Bilder und Videos – aber auch kurze textliche ‚Aha-Momente‘) geteilt werden. Das Durchschauen dieses Hashtags ist dann in der Aufbereitungs-Phase oft eine wahre Goldgrube.
  • Individuelle Aufzeichnungen: Neben dem ‚direkt und sofort teilen über soziale Netzwerke‘ kann man natürlich auch erst einmal nur für sich aufnehmen: Bilder machen oder Videos, Links abspeichern, Notizen festhalten … Wichtig ist es dann, diese Aufzeichnungen in der Aufbereitungsphase ‚auszupacken‘ und zu teilen.

📝 Reflexion

Du kannst Dir selbst einen Eintrag von solch einer Dokumentation verschaffen, indem Du hier den Sessionplan 2019 der Edunautika – und verlinkte Dokumentationen anschaust. Außerdem kannst Du (auch als Gast) den Hashtag #Edunautika von damals auf Twitter lesen. Hast Du schon eigene Erfahrungen bei der Dokumentation von Barcamps gesammelt? Wenn ja: Was fandest Du gut? Was würdest Du verbessern?