Schule funktioniert meistens so, dass man als Schüler*in hingeht und dort lernt. Häufig ist das mit ziemlich viel Fremdbestimmung verbunden: Zeiten, Räume, Inhalte, Regeln … sind überwiegend vorgegeben und werden als nicht veränderbar erlebt. Die Gemeinschaftsschule Bildungsmanufaktur in Halle (Saale), als Teil des Bildungshauses Riesenklein, versucht hier mit der Zukunftsmanufaktur einen anderen Weg. Die Lernenden und die Pädagog*innen nehmen sich zwei Tage Zeit, um gemeinsam zu entwickeln, wie sie ihr Lernen an ihrer Schule gestalten wollen. Alle können dazu ihre Themen einbringen. Gemeinsam wird dann an diesen Themen überlegt, fantasiert, gearbeitet, diskutiert, gestritten, konkretisiert und entwickelt – und zum Abschluss gemeinsam festgehalten, was man wie ändern und gestalten will.

Ich durfte in diesem Jahr bei der Zukunftsmanufaktur hospitieren. Das Konzept, meine Eindrücke und die gesammelten Erfahrungen teile ich in diesem Blogbeitrag. Ich hoffe, dass der Beitrag anderen Schulen als Inspiration und Unterstützung dient, um vielleicht ein ähnliches Vorhaben an der eigenen Bildungseinrichtung zu initiieren und anzugehen.
Was braucht es zur Durchführung?
Die Idee und das Konzept der Zukunftsmanufaktur lässt sich aus meiner Sicht sehr gut auf andere Schulen übertragen.
- Vorbereitet und durchgeführt wurde das Konzept allein von Mitgliedern aus der Schule. Es braucht also erst einmal „nur“ ein paar motivierte Mitstreiter*innen.
- Für die Zukunftsmanufaktur wurden zwei „normale“ Schultage umgestaltet, was auch an anderen Schulen, z. B. durch die Nutzung von Projekttagen, möglich sein dürfte.
- Die Bildungsmanufaktur ist als inklusive und freie Gemeinschaftsschule mit einem reformpädagogischen, von der Freinet-Pädagogik geprägtem Profil sicherlich keine „normale“ Schule, aber ganz bestimmt gibt es an allen Schulen Kinder und Jugendliche mit Ideen, wie ihr Lernen verbessert werden kann – man muss nur Vertrauen haben und den Raum schaffen, um dazu gemeinsam zu träumen und anschließend auch konkret zu werden.
Den Ablauf der Zukunftsmanufaktur im Bildungshaus Riesenklein habe ich als sehr strukturiert und durchdacht erlebt. Anpassungen und Weiterentwicklungen an den eigenen Bildungskontext sind gut möglich.
Wie war der Ablauf der Zukunftsmanufaktur?
Bereits vor dem eigentlichen Termin der Zukunftsmanufaktur gab es eine offene Themensammlung. Die Veranstaltung selbst war dann zweitägig. Am ersten Tag gab es einen ausführlichen Einstieg im Plenum, dann zwei Arbeitsgruppenphasen und ein Plenum für ein Zwischenfazit. Am zweiten Tag gab es nur einen kurzen Einstieg im Plenum, dann eine dritte Arbeitsgruppenphase und schließlich das Abschlussplenum.
Im Folgenden stelle ich das Konzept ausführlicher vor:
Vorab: Themensammlung
Die Zukunftsmanufaktur startete schon einige Tage vor dem eigentlichen Termin mit einer offenen Themensammlung. Analog auf Karten und/oder digital in einer Taskcard konnten hier alle ihre Themen und Wünsche einbringen. Organisiert wurde das über die einzelnen Lerngruppen.

Alle Meldungen wurden im weiteren Prozess berücksichtigt. Wichtig war in dieser Phase, dass Lernende und Pädagog*innen gleichermaßen Themen nennen konnten. Im Ergebnis entstand eine große Vielfalt. Angefangen von einer Wasserrutsche im Schulhof, über mehr Fast Food beim Mittagessen, die Bekämpfung von Rassismus in der Schule, mehr Draußenlernen, vielfältigeren Sportangeboten, einem Englisch-Atelier oder dem Wunsch nach Erlaubnis, Haustiere in die Schule mitbringen zu dürfen.
Das Vorbereitungsteam sortierte und clusterte alle Nennungen zu Oberthemen. Jedes Oberthema fand sich auf einer Din-A4-Seite wieder (inklusive der genannten einzelnen Themen). So konnte später jede Person ihren Wunsch wiederfinden. Die Oberthemen wurden jeweils auf Din-A4-Seiten ausgedruckt und auf einer Pinnwand zur Zukunftsmanufaktur mitgebracht.

Was mit diesen Oberthemen dann gemacht wurde, erkläre ich später. Zunächst ging es am Veranstaltungstag mit einem Willkommen im Plenum los.
Willkommen im Plenum: Begrüßungsworte und Wurfmikrofon
Für den Einstieg wurde der sogenannte Festsaal der Schule genutzt. Hier wird normalerweise gegessen, und es finden auch zahlreiche Veranstaltungen statt. Für die Zukunftsmanufaktur waren Tische und Stühle an die Seite geräumt, sodass mit viel Platz für Bewegung gestartet werden konnte.
Nach einer kurzen Begrüßung gab es ein Wurfmikrofon-Countdown, um die Zukunftsmanufaktur „richtig“ zu starten. Ein Wurfmikrofon wurde in die Menge geworfen, und wer es erhielt, zählte immer eine Zahl von 13 an als Countdown abwärts. Bei 0 startete Musik, und die Zukunftsmanufaktur war offiziell eröffnet!
Kennenlernen und Einfinden: mit Bewegung und Marshmallow-Challenge
Da sich nicht alle Beteiligten aus allen Jahrgängen mit Namen kennen – insbesondere betrifft das den neuen 5er-Jahrgang, der ja erst seit einigen Wochen in der Bildungsmanufaktur ist – hatten alle beim Ankommen ein Namensschild beschriftet. Nun ging es darum, miteinander in Bewegung und auch in den Austausch zu kommen. Dazu gab es eine schnelle Raumaufstellung mit Fragen mit Bezug zum Bildungshaus (Magst du lieber die Tage, an denen es Müsli gibt oder die, an denen es belegte Brote gibt? Würdest du den Schultag lieber später anfangen oder lieber früher aufhören? Spielst du lieber am Tischkicker oder an der Tischtennisplatte? …). Erwachsene, Kinder und Jugendliche wuselten kunterbunt durcheinander.
Da es bei der Zukunftsmanufaktur darum gehen sollte, auch ganz neue und vielleicht auch ein bisschen verrückte Ideen zu entwickeln, schloss an diese erste Auflockerung eine Kreativitätsübung an:
- Alle fanden sich in 5er-Gruppen zusammen. Dabei sollte man Menschen suchen, mit denen man sonst noch (fast) nie etwas zu tun gehabt hat und die mindestens nicht zur eigenen Lerngruppe gehören.
- Im Raum waren abgezählte Zahnstocher, Spaghetti, Marshmallows und Klebeband verteilt. Jede Gruppe suchte sich diese Materialien zusammen und stellte sich einen Tisch auf.
- Nun war 20 Minuten Zeit, um aus den Materialien ein möglichst hohes Bauwerk zu gestalten.

Diese sogenannte Marshmallow-Challenge macht immer wieder viel Freude und sorgt für kreatives gemeinsames Tüfteln. Mit den sehr altersgemischten Teams und den darin vertretenen sehr unterschiedlichen Perspektiven war es in diesem Fall besonders spaßig.
Nach Beifall und Ehrung für das beste Team ging es dann an die Vorstellung des weiteren Ablaufs.
Orientierung und Planung: Vorstellung von Programm, Regeln und Awareness-Team
Der zeitliche Ablauf und alle weiteren benötigten Informationen standen online auf einer Unterseite der Schulwebsite zur Verfügung. (Diese war sehr minimalistisch und übersichtlich erstellt mit dem PicoCSS).

Alle waren explizit dazu eingeladen, eigene Geräte zu nutzen. Ansonsten standen Tablets der Schule zum Ausleihen zur Verfügung, Die Info-Website wurde während der Veranstaltung immer wieder aktualisiert. So blieben alle immer auf dem neuesten Stand und wussten, wo was stattfand und was gemeinsam schon erarbeitet wurde. Die Vorstellung und Anleitung im Plenum konnte vor diesem Hintergrund sehr knapp gehalten werden. Es wurde außerdem angekündigt, dass das Orga-Team der Zukunftsmanufaktur während der Arbeitsphasen bei Fragen oder Unterstützungsbedarf immer zur Verfügung stehen wird.
Ich fand bei diesem Einstieg mehrere Aspekte bemerkenswert:
- Erinnert wurde an Gesprächsregeln, die auch ansonsten so ähnlich in der Schule gelten und die ich als sehr hilfreich und gut formuliert empfinde:
◦ Versucht, euch so zu verständigen, dass alle teilhaben können und jede*r gehört wird.
◦ Ich lasse andere fertigreden.
◦ Ich spreche von mir und für mich.
◦ Ich fasse mich kurz.
◦ Ich höre zu.
◦ Trefft Entscheidungen so, dass es allen gut geht und es keinen schwerwiegenden Einwand mehr gibt.
◦ Ich lasse mich überraschen.
◦ Klärt, wer die Arbeitsergebnisse vorstellt. - Im Vorfeld hatten sich Freiwillige (sowohl Pädagog*innen als auch Lernende) gemeldet, um während der Zukunftsmanufaktur als Awareness-Team zu unterstützen. Die Mitglieder dieses Teams konnten durch eine violette Armbinde erkannt werden, und sie stellten sich auch kurz im Plenum vor. Ihre Botschaft war: „Es ist wichtig, dass du dich wohlfühlst und dass deine Bedürfnisse respektiert werden. Melde dich bei uns, wenn das nicht klappt!“
- Es wurde allen während der folgenden Arbeitsphasen ausdrücklich erlaubt, eine Pause zu machen, wenn man eine Pause brauchte. Die Gruppen konnten auch entscheiden, an anderen als den zugeteilten Räumen zu arbeiten. Dazu musste das Veranstaltungsteam informiert werden.
- Zur Entwicklung und Präsentation von Ideen konnten auch ein Ort zum Malen oder die Druckerei des Bildungshauses genutzt werden.
Themenpriorisierung und Gruppenfindung
Nach diesem Einstieg und der Orientierung ging es im nächsten Schritt um die Gruppenbildung. Wie oben dargestellt, waren dazu die vorab gesammelten Themen zu Oberthemen geclustert und auf Pinnwänden verfügbar. Die Priorisierung und Auswahl erfolgte nun nach einer simplen Regel:
- Jede Person erhielt einen Klebepunkt und markierte damit das Oberthema, zu dem sie arbeiten wollte.
- Ein Oberthema konnte stattfinden, wenn es mindestens 5 Klebepunkte erhielt. (Wer ein Thema mit weniger Punkten gewählt hatte, musste sich spontan anders entscheiden.)
- Jede Gruppe bekam einen Raum und eine Kiste, in der neben Stiften und analoger Dokumentationsmöglichkeit auch die Gesprächsregeln, die Ziele der einzelnen Arbeitsphasen und die Gesprächsregeln zu finden waren.

Damit konnte die erste Arbeitsgruppenphase starten. Alle machten sich auf den Weg zu dem Raum, der ihrem ausgewählten Thema zugeordnet war.
Arbeitsgruppenphase 1: Ideen mit Offenheit entwickeln
Der Auftrag für die erste Arbeitsphase lautete: Austauschen, Träumen & Fabulieren. Ideen sollten dabei in einer für die Gruppe geeigneten Art und Weise festgehalten werden. In den Online-Materialien gab es Anregungen für Kreativitätsmethoden (Brainwriting, Brainstorming, Kopfstand-Methode, Mind-Mapping und einiges andere mehr). Außerdem wurde ein Vorschlag zum Vorgehen für eine in der Gruppe zu bestimmende Moderation mitgegeben:
- In einer ersten Runde sagt jede*r ihre Assoziation zum Thema als ein Begriff.
- Im nächsten Schritt wird eine Person für die Dokumentation bestimmt.
- Im dritten Schritt werden Informationen zum Thema gesammelt.
- Anschließend wird offen diskutiert und weiterentwickelt. Hier könnte man auch etwas basteln oder bauen.
- Im letzten Teil wird versucht, die wichtigsten Punkte gemeinsam festzuhalten.
Spannend fand ich hier vor allem, dass in sehr gemischten Teams gearbeitet wurde. Keine Gruppe brauchte einen Erwachsenen, um loszulegen. So konnten auch die Pädagog*innen zu den Gruppen gehen, deren Themen sie für sich am relevantesten fanden.
Die Gruppen entschieden sehr selbstverantwortlich für sich, wie sie arbeiten wollten:
- Analog oder digital
- In der großen Gruppe oder aufgeteilt in mehrere Kleingruppen.
- Mit welcher Art von Moderation (Redestab-Weitergabe, Melden, Zeitbegrenzung …)
Die Bildungsmanufaktur konnte hier darauf aufbauen, dass alle Beteiligten viel Erfahrung mit demokratischen Prozessen und kollaborativen Diskussionen mitbringen. Ich denke aber, dass das auch an anderen Schulen, wo es diese Erfahrungen vielleicht weniger gibt, ein wünschenswertes Lernziel ist – und deshalb solch eine Zukunftsmanufaktur vielleicht ein guter Einstieg dazu sein kann.
Arbeitsgruppenphase 2: Ideen skizzieren
Nach der Mittagspause ging es dann direkt mit der zweiten Arbeitsgruppenphase weiter. Hier lag der Fokus darauf, konkrete Ideen zu skizzieren. Viele Gruppen nutzten diese Phase, um sich in Kleingruppen aufzuteilen und Plakate zu einem einzelnen Vorschlag zu gestalten. Außerdem wurde das anschließende Zwischenplenum vorbereitet.
Zwischenplenum: Was haben wir erarbeitet?
Im Zwischenplenum kam jede Gruppe zu Wort. Die Gruppen hatten vorab festgelegt, wer für sie im Plenum sprechen soll. Von 5.-Klässler*innen über Abiturient*innen bis hin zu einzelnen Pädagog*innen waren die Vortragenden auch hier bunt gemischt. Jede Gruppe hatte nur zwei Minuten zur Verfügung. Das war aber ausreichend, um einen schnellen Überblick zu den wichtigsten Themen und Ideen zu erhalten. Sehr schön fand ich in dieser Phase die große Wertschätzung im Umgang untereinander. Alle hörten sich gegenseitig zu und die Redner*innen wurden immer mit viel Applaus belohnt.
Zum Abschluss des Tages konnte man noch Feedback und wertschätzende Gedanken an Pinnwänden hinterlassen: Was hat mich erstaunt? Was hat mich gefreut? Was finde ich schon gut, so wie es ist?

Einstieg in Tag 2: ‚Verpackungsmaterial-Kollaborations-Bauwerk‘
Am zweiten Tag startete die Zukunftsmanufaktur wieder mit Ankommensmusik und Begrüßung im Plenum. Als Warm-Up gab es dann ein spielerisches Bauen mit Verpackungsmaterial aus Maisstärke.

Von diesen ‚Mais-Chips‘ wurde ein großer Sack im Raum geleert. Die Aufgabe war es, daraus in 15 Minuten ein kollaboratives Bauwerk zu erstellen. Das bedeutet: alle Mais-Chips mussten miteinander verbunden sein. Eine sehr coole, spaßige und kollaborationsförderliche Idee.

Arbeitsgruppenphase 3
Gut aufgewärmt liefen dann alle los in die dritte und letzte Arbeitsgruppenphase mit dem Ziel eines Realitätschecks der am Vortag entwickelten Ideen. Der Auftrag war hier, die Ideen zum einen danach zu sortieren, was kurzfristig, was mittelfristig und was langfristig umgesetzt werden könnte. Außerdem gab es Leitfragen zur Konkretisierung der Ideen:
- Was muss getan werden?
- In welcher Reihenfolge?
- Wer kann was übernehmen?
- Welche Kooperationspartner*innen sind vorstellbar?
Es wurde daran erinnert, dass spätestens jetzt die Dokumentation ganz entscheidet ist. Ergebnisse sollten in eine eingerichtete Taskcard eingetragen, verlinkt bzw. analoge Ergebnisse fotografiert und hochgeladen werden.
Abschlussplenum
Vor Beginn des Abschlussplenums war der ganze Raum mit aufgeregter Erwartung und Wuseligkeit erfüllt. Viele hängten Plakate an den bereitgestellten Pinnwänden auf. Andere stellten Online-Präsentationen fertig. Die Gruppen hatten wie am Vortag zwei Minuten Zeit für ihre Vorstellungen. Das war natürlich ziemlich wenig. Es war aber klar, dass es nur um ein Blitzlicht gehen würde.
Ich fand es sehr beeindruckend, wie gut der ‚Realitätscheck‘ geklappt hatte. Alle Beteiligten kamen mit sehr gut überlegten, zum Teil schon sehr ausgearbeiteten und konkretisierten Ideen ins Plenum zurück. Sehr schön war, dass zu dieser Abschlussvorstellung oft die gesamten Gruppen auf die Bühne kamen – und so deutlich wurde, wer alles mitgearbeitet hat und dass alle Ideen ein ganz wunderbares Gemeinschaftswerk sind.
Mit der Zukunftsmanufaktur ist der Prozess nun natürlich nicht zu Ende, sondern beginnt gerade erst so richtig. Denn nun wird in den nächsten Wochen in vielen Kleingruppen weiter gearbeitet und einige Ideen sicherlich auch direkt zur Umsetzung gebracht. Außerdem wird die Veranstaltung selbst evaluiert, um sie bei der nächsten Durchführung noch besser gestalten zu können.
Ein paar inhaltliche Einblicke
Da die Themen für solch eine Zukunftsmanufaktur, wie dargestellt, von den Lernenden und den Pädagog*innen kommen, werden es je nach Schule sicherlich sehr unterschiedliche Themen sein. Ich gebe trotzdem einen kurzen inhaltlichen Einblick darüber, was diskutiert und was erarbeitet wurde. Ich finde, dass sich gerade daran sehr gut die Ernsthaftigkeit, mit der die gemeinsame Schulentwicklung angegangen wurde, und die vielfältigen Perspektiven zeigen lassen, die beteiligt waren. Ich fand es außerdem großartig, mitzuerleben, wie viele Ideen in solch einer eigentlich doch recht kurzen Zeit entstehen können.
Hier ist eine kleine Auswahl:
Die Gruppe Digitalisierung hat unter anderem einen Vorschlag erarbeitet, wie die eigenen Geräte besser von den Schüler*innen in die Schule mitgebracht und genutzt werden können. Außerdem wurden sich mehr Angebote zu Informatik gewünscht. Gemeinsam soll ein Material zu KI erarbeitet werden.
Die Gruppe Klimaschutz möchte unter anderem gerne Papierschöpfaktionen gestalten, bei der alle Altpapier von zu Hause mitbringen, um daraus dann Recyclingpapier zu machen, das in der Schule im Laufe des Schuljahres verwendet werden kann. Außerdem könnte die Ämterliste in den Lerngruppen um ein „Energieamt“ erweitert werden. Bei Ausflügen könnten alle Gruppen Müllsack und Müllzange mitnehmen, um Müll zu sammeln.

Die Essensgruppe hat beispielsweise vorgeschlagen, dass es als Saft nicht immer nur Apfelsaft geben soll, dass es zu Nudeln auch mal andere Soßen als Tomatensoße geben könnte und dass es für ein Gericht in der Woche ein Essens-Voting geben könnte, bei dem das Gericht mit den meisten Stimmen gekocht wird.
Die Gruppe „Angebote“ hat sich überlegt, dass es mehr Angebote von Schüler*innen für Schüler*innen geben könnte. Dazu soll ein ‚buntes Brett‘ angeboten werden, auf der man Wünsche und Angebote eintragen kann. Außerdem soll jede Woche ein ‚Freitagsangebot‘ gestaltet werden, zu dem man bis Mitte der Woche Vorschläge einreichen kann.
Die Planungsgruppe hat für ein „Gleitzeit“-Modell der Schulzeit plädiert: Es gibt eine Kernzeit, bei der alle da sind. Wer morgens davor lieber früher kommen will, kann nachmittags dann auch früher gehen. Alternativ kann man auch erst zur Kernzeit kommen und dann entsprechend länger bleiben.

Die Gruppe Hof & Garten hat einen riesenkleinen Garten zur Begegnung überlegt und die Anschaffung und Pflege einer riesigen Palme im Essensraum vorgeschlagen.
Die Gruppe Räume hat sich sehr detailliert überlegt, wie Räume verändert/ anders genutzt werden könnten. Zum Beispiel sollte es nicht nur einen (größeren) Ruhe- und Rückzugsraum geben, sondern besser viele kleinere und auch einen ‚Toberaum‘. Außerdem wurde ein Vorschlag für ein Tonstudio ausgearbeitet und überlegt, wie ein Kino gestaltet werden könnte.

Die Gruppe Antidiskriminierung möchte unter anderem gerne ein kontinuierlich arbeitendes Awareness-Team und Gebärdensprache als Fremdsprachenangebot. Sie haben außerdem bereits ein Plakat zur Aufklärung über die Verwendung von Pronomen entworfen, das dann in der Schule genutzt werden kann.
Die Gruppe Sport schlug beispielsweise vielfältigere Sportangebote vor und brachte einige konkrete Verbesserungen (größere Tore auf dem Schulhof, neue Basketballkörbe, neue Fußbälle …) ein.
Die Gruppe Leistungsrückmeldung und Prüfungskultur schlug vor, besser und schon früher auf die ab Klasse 10 vorgeschriebenen Noten vorzubereiten.
Die Gruppe ‚Arbeitsmethoden‘ schlägt vor, an den Anfang von Freiarbeitsmaterialien einen besseren Überblick aufzunehmen, was einen darin erwartet. Außerdem haben sie Vorschläge gemacht, wie die Arbeitsatmosphäre verbessert werden könnte (z.B. Draußen-Arbeitsplätze im Sommer, weniger grelles Licht, bequemere Stühle). Die Lernlandkarten könnten aus ihrer Sicht digital gestaltet werden – als Lern-o-Mat.
Die Gruppe Oberstufe hat dazu beratschlagt, wie das Lernen in der Oberstufe umgestaltet werden kann. Ein konkreter Vorschlag ist die Gestaltung einer Projektwoche zur Frage: Abi und dann?
Es gab noch viele mehr Vorschläge. Ziemlich großartig, was in einer doch relativ kurzen Zeit alles entstehen kann!
Fazit
Ich bin sehr begeistert von der Idee, der professionellen und fröhlichen Umsetzung und den entstandenen Ideen. Eine Weiternutzung des Konzepts an anderen Schulen kann ich uneingeschränkt empfehlen!
Vielen Dank ans riesenkleine Team, dass ich mit dabei sein durfte!
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