Zusammenfassender Überblick zum OERcamp in Lübeck

Das OERcamp in Lübeck ist vorbei. Dank einer motiviert arbeitenden Barcamp-Doku-Kümmer/innen-Gruppe und vielen weiteren Teilgebenden, die bei der Dokumentationn unterstützt haben, ist insbesondere der Barcamp-Teil im Session-Plan relativ umfassend und gut dokumentiert.

In diesem Blogbeitrag habe ich darauf aufbauend zusammengefasst, was während der zwei Tage in Lübeck alles weiternutzbar geteilt, erkundet, gemacht und geplant, gelernt und diskutiert wurde. Eine ergänz- und kopierbare Version dieser Überblicksdarstellung zum Weiternutzen unter Public Domain findest Du hier als HackMD.

Was beim #OERcamp alles weiternutzbar geteilt wurde:

Das OERcamp bestand nicht nur aus einem Barcamp und damit aus vor Ort gemeinsam geplanten Sessions, sondern auch aus vorbereiteten Workshops. Insbesondere in diesem Rahmen haben Referent/innen Präsentationen und andere Bildungsmaterialien geteilt. Wie es sich für ein OERcamp gehört stehen die im folgenden ausgeführten Materialien alle unter einer offenen Lizenz. Sie können vor diesem Hintergrund nicht nur zum Selbstlernen verwendet, sondern z.B. auch für eigene Veranstaltungen und Workshops zu OER-Themen angepasst, remixt und weiter genutzt werden.

  • Eine Übersicht über mögliche Tools zur OER-Erstellung mit Beispielsaufgaben zum Ausprobieren findet sich auf der Website oertools.de. Die benötigten Codes sind (inklusive wOERdspielen) auf der im Workshop verwendeten Jeopardy-Tafel bzw. auf dieser Mini-Website genannt und direkt verlinkt.
  • Eine ausführliche Linkliste zum Finden offener Bildungsmaterialien in unterschiedlichen Formaten ist in diesem Workshop-Pad zusammengestellt.
  • Eine Kurzanleitung inklusive praktischem Arbeitsauftrag zum Finden offener Bildungsmaterialien (auch zum Weiternutzen als Workshop-Konzept zum OER-Einstieg geeignet) ist in Form einer Google-Slides Präsentation geteilt.
  • Umfassende Erklärungen und Tutorials, wie man Gitlab zur Erstellung von Bildungsmaterialien nutzen kann und im zweiten Schritt auch einen ganzen Kurs/ eine Klasse/ ein Seminar auf Gitlab abbilden kann, sind – passend zum Thema – direkt auf Gitlab eingestellt.
  • Eine Präsentation zum Einstieg in die Nutzung der OERWorldmap (-> Dort kann man sein OER-Projekt eintragen und ihm auf diese Weise eine größere Reichweite und bessere Auffindbarkeit verschaffen) steht als GoogleSlides Präsentation zur Verfügung.
  • Ein Selbstlernangenbot zum Thema, wie man ein offenes Bildungsmaterial Schritt für Schritt erstellt – ist mit der Website OERworkflow umgesetzt. Eine Kurz-Visualisierung der Website-Inhalte gibt es hier als Strukturbild.
  • Eine Übersicht wie man mit HackMD kollaborativ Vortragsfolien erstellen kann steht als Präsentation zum Weiternutzen zur Verfügung.
  • Eine Übersicht als Präsentation zum MOOC-Making auf oncampus gibt es als Google Slides – und dazu passend auch der Hinweis auf den MOOC-Maker-Kurs für alle, die auf oncampus einen MOOC veröffentlichen wollen (Wenn man ihn als OER zur Verfügung stellt, dann kostet einen das nichts).
  • Vorgestellt wurde die ZUM – ein ehrenamtliches OER-Graswurzelprojekt, um OER an die Schule zu bringen, unter Lehrer/innen zu verbreiten und insbesondere zum Selbstmachen und Teilen aufzurufen. Geteilt wurde dazu eine Google Slides Präsentation. Weitere Stichpunkte zur ZUM bzw. allgemein zum Thema ‘OER an der Schule’ sind im Pad dokumentiert.
  • Geteilt, diskutiert und für weitere Kommentare geöffnet ist eine Darstellung als GoogleDoc, wie Online-Office zum Lehren und Lernen genutzt werden kann. Die Session zu diesem Thema nutzte diese Darstellung als gemeinsame Dokumentationsumgebung.

Und: Aus dem Abendprogramm gibt es die Inhalte der Lübeck-Stadtführung zum Weiternutzen als H5P-Inhalt.

Was beim OERcamp gemacht und geplant wurde …

OERcamp heißt oft auch Machen – und darüber hinaus auch Pläne schmieden und erste Schritte gehen bei der Umsetzung neuer Projekte. Einige Ergebnisse, Ideen und Vorhaben sind im Folgenden zusammengestellt. Wer an den Vorhaben mitarbeiten will, findet entsprechende Kontaktdaten.

  • In Form eines Mini-Sprints wurden OER-Materialien zum Thema Stressreduktion bei Lernenden gemeinsam gesammelt/ kuratiert und in diesem Pad zusammengetragen.
  • Geplant wurde die Erstellung eines prägnanten und weiternutzbaren Materials, das neu Interessierte von OER überzeugt. In diesem Material sollen drei Aspekte berücksichtigt werden: Eine kurze ‘Fahrstuhl-Botschaft’, Get started (= Schnell etwas mit OER machen und dabei sehen, was das Potential ist) und ‘More Info’ (= Weitere Informationen erhalten). Die ersten gesammelten und gemeinsam erarbeiteten Überlegungen dazu sowie Infos zum Mitmachen finden sich im Pad der Session. Umgesetzt werden soll das Material in der Open Education Arbeitsgruppe des Bündnis Freie Bildung.
  • Gesammelt wurden Ideen, wie sich gemeinsam Impulse in der Bildungspolitik setzen lassen. Siehe dazu die Präsentation des Bündnis freie Bildung zum Einstieg sowie die Ergebnisse im Pad
  • Angeregt wurde, sich in die Weiterentwicklung von H5P mit einzubringen. Das geht auch, wenn man nicht programmieren kann. Einige konkrete Vorschläge dazu finden sich in Olivers Blog. Zum Übersetzen kann man auch direkt die Website der deutschen Übersetzungs-Community zu H5P besuchen.
  • Überlegt wurde die Erstellung einer Symbol-Bibliothek als OER. Ausgangspunkt der Überlegungen waren Angebote wie z.B. das NounProject, das Icons/ Symbole zur Verfügung stellt, aber durch die CC BY Lizenzierung in der Weiternutzung oft schwierig ist. Optimal wäre es, gemeinsam eine Public Domain Symbol-Bibliothek zu erstellen. Näher ausgeführt sind die Überlegungen im Pad der Session. Dort werden auch die Kontaktadressen derjenigen gesammelt, die daran weiter denken möchten.
  • Als mögliches Projekt für die OER-Community wurde die Gestaltung und offene Verbreitung einer (WordPress)-Installation zur eigenen Installation für Lehrende überlegt. Sie sollte vorinstallierte Plugins und ein passendes Theme bieten, das die die Erstellung von Bildungsmaterialien (mit offener Lizenzierung und Metadaten) sowie die Strukturierung in Form von individuellen Lernpfaden für Lernende ermöglicht. Weitere Infos zum Hintergrund der Idee finden sich im Pad der Session. Wie man auch ohne solch eine unterstützende Installation schon jetzt in wenigen Schritten eine eigene Website erstellt, die man dann z.B. zur Veröffentlichung von OER nutzen kann, wurde in einer weiteren Session erklärt. Kurz zusammengefasst sind die Schritte im Pad. Geplant ist dazu die Gestaltung eines ausführlicheren Online-Tutorials. Englischsprachig läuft mit dem DomainCamp aktuell ein Online-Kurs zu diesem Thema, an dem man sich kostenfrei beteiligen kann.
  • Gesammelt wurden Kriterien einer optimalen Lernplattform. Zusammengestellt sind sie im Pad der Session. Weiter bearbeitet werden soll das Thema in den Arbeitsgruppen des Bündnis Freie Bildung, die allen Interessierten zur Mitarbeit offen stehen.
  • Weiter entwickelt werden soll das Lotsen-Newbie-Programm, das erstmalig beim OERcamp ausprobiert wurde. Die bisherigen Vorschläge sind im Pad gesammelt und dürfen gerne ergänzt werden.
  • In der Session zum Thema Datenschutz an Schulen (-> Session-Pad mit einigen Aspekten der Diskussion) wurde überlegt, ein OER zur Unterstützung beim Lesen von Datenschutzerklärungen zu erstellen, um Pädagog/innen bei Auswahl von Tools und Online-Angeboten zu unterstützen.
  • Auf dem OERcamp gab es mehrere Podcast Live Aufzeichnungen, die in der zugehOERt-Reihe von OERinfo veröffentlicht werden. Über den Twitter-Account von OERinfo wurden zudem mehrere Live-Interviews direkt vom OERcamp geteilt: Erfahrungen von Newbies beim OERcamp, Wie es dazu kam, dass dänische Kolleginnen am OERcamp teilnahmen, Einblicke in das Lotsen-Newbie-Programm, Aufgaben des DIPF und ein Bericht aus dem Barcamp-Doku-Workshop.
  • Im Pre-Workshop des OERcamp zum Thema ‘Gute Barcamp-Dokumentation’ gab es die Idee, Session-Pläne von Barcamps durch Übertragung in einen einfachen WordPress-Blog nach dem Ende der Veranstaltung mit einer intelligenten Verschlagwortung besser auffindbar und auf diese Weise einfacher weiternutzbar zu machen. Eine Zusammenstellung wie die vorliegende könnte hierfür z.B. die Teaser liefern. Die Idee kann evtl. beim Hack4OER Sommercamp von Jointly in Weimar weiter verfolgt werden.

Wozu beim OERcamp diskutiert und gelernt wurde …

Ein OERcamp bietet viel Raum, um eigene Projekte vorzustellen, voneinander zu lernen und vor allem auch, um Fragen zu stellen. Im folgenden werden die Themen von diesen Diskussions- und Lern-Sessions sowie -Workshops sortiert, zusammengeführt, kurz angeteasert und die jeweiligen Links zu den Session-Pads geteilt. Auf diese Weise soll ein kompakter Überblick zu den vielfältigen Themen auf dem #OERcamp ermöglicht werden.

  • Ein ganz wichtiges Thema auf dem OERcamp war die Open Source Software H5P. Es gab sowohl einen Einstiegsworkshop (hier dokumentiert) als auch einen Workshop zum Teilen von H5P-Ideen (hier dokumentiert). Eine weitere Session (hier dokumentiert) ermöglichte das Ausprobieren von H5P im Rahmen einer Moodle-Installation.
  • Überlegt wurde wie mit OER und Open Access zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen beigetragen werden kann. Hier ist der Link zum Pad
  • Diskutiert wurde in mehreren Sessions und Workshops zur Frage der Qualität bei OER. Grundlage der Session mit dem Fokus Hochschule war unter anderem eine wissenschaftliche Veröffentlichung zum Qualitätsentwicklungsmodell an der Hamburg Open Online University. Ein Überblick über die Diskussion findet sich im Pad der Session. Allgemeiner um die Güte von Materialien aus dem Internet ging es in einem weiteren Workshop, der hier dokumentiert ist.
  • Eingeführt wurde in die Podcast-Produktion. Grundlage dazu war diese Einstiegspräsentation (von einer anderen Veranstaltung). Die Diskussion und Erkenntnisse der Session sind im Pad festgehalten.
  • Vorgestellt und ausprobiert wurde das Projekt Edutags – eine kollaborative Bookmark-Sammlung im Bildungsbereich.
  • In einer weiteren Session wurde überlegt, wie Fortbildungen von Lehrkräften gestaltet und wie sie Akzeptanz finden können. Stichpunkte dazu im Pad
  • Diskutiert wurde die Frage, wie man schon jüngere Kinder Creative Commons erkunden und erlernen lassen kann. Festgehalten ist die Diskussion inklusive einiger hilfreicher Links zum Thema im Pad der Session
  • Urheberrecht und Lizenzfragen waren Themen in mehreren Sessions und Workshops. Dokumentiert sind bislang insbesondere die folgenden drei: Pad 1, Pad 2 und Pad 3 Spezifisch um die OER-Rechtsberatung an einer Hochschule ging es in einer weiteren Session, die hier dokumentiert ist
  • Erkundet wurde das Medienarchiv der PH Wien und das OER-Literaturarchiv Literadio als Beispiele für weiternutzbare OER.
  • Mit regionalem Fokus auf Lübeck wurde in zwei weiteren Sessions diskutiert. Zum einen gab es eine Session mit der Frage, wie man OER in Lübeck an die Schulen bringen kann (hier dokumentiert). Zum anderen gab es die – ebenfalls im Pad gut dokumentierte Session – über OER-Erfahrungen von Oncampus.
  • Eine weitere OER-Projektvorstellung und Diskussion war das Projekt Open an der Ruhr Universität in Bochum (-> Session-Pad)
  • Um Vernetzung und um offene Möglichkeiten, voneinander zu lernen, ging es in einer Session zu Twitter als Fortbildung. Die wesentlichen Diskussionspunkte sind im Pad festgehalten und in einem Strukturbild visualisiert.
  • Nur indirekt um OER ging es in der Session Informationsangebote für das 21. Jahrhundert. Hier wurde überlegt, auf welche Art und Weise man Informationen in unserer heutigen Gesellschaft verbreten kann. Bezug genommen wurde dabei unter anderem auf das Angebot der Bildungsserver. Einzelne Stichpunkte aus der Session finden sich im Pad.
  • In der Session ‘Nachnutzung von OER’ ging es um das Thema Remix. Der Fokus lag auf der Frage, wie man anderen die Nachnutzung der selbst erstellten OER möglichst einfach machen kann. Erste Ideen und Erfahrungsberichte sind im Pad festgehalten.
  • Eine weitere Frage war, wie man selbst ein Barcamp organisiert. Dazu gab es mehrere Workshops. In Kürze wird dazu ein Barcamp-Buch von Jöran mit zahlreichen Praxistipps und Anleitungen erscheinen.

Gegen Ende des OERcamp gab es den Aufruf, das eigene Lernen mit den Hashtags #TIL (= Today I Learned) und #OERcamp zu teilen. Die Tweets ermöglichen vielfältige und gesammelte Einblicke in individuelle Lernprozesse.

Mein Fazit

Kaum zu glauben, dass all das in nicht mal ganz zwei Tagen entwickelt und erarbeitet wurde! Danke an alle Teilgebenden und vor allen an das OERcamp-Orga-Team von J&K

Es fehlt noch etwas? Ergänze es gerne in den Pads und in der HackMD-Version dieses Blogbeitrags


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