Audio-QR-Codes (und mehr!) mit H5P erstellen

Beim Educamp in Hattingen am zurückliegenden Wochenende habe ich neben ganz vielen anderen spannenden Inspirationen auch eine Session zu ‘Audio im Bildungskontext’ besucht – angeboten von André Hermes. André hat die Session aufgezeichnet – hier findest Du seinen Blogbeitrag samt Aufzeichnung.

Ein Thema der Session waren Audio-QR-Codes, d.h. QR-Codes, die beim Scannen ein Audio abspielen. Nutzbar sind solche Audio-QR-Codes in vielfältiger Art und Weise: für ein Audio-Feedback unter einer Klassenarbeit, für ein ‘sprechendes Plakat’, zum Vokabellernen (Gegenstände im Klassenzimmer mit QR-Codes bestücken, werden sie gescannt, hört man, wie der Gegenstand in der Fremdsprache gesagt wird) und vieles mehr.

Ich habe mich daan erinnert, dass ich in Fortbildungen sehr häufig die Frage gestellt bekomme, wie sich solche Audio-QR Codes erstellen lassen. Denn in klassischen QR-Code-Generatoren steht in der Regel nur Text oder URL zur Auswahl. Das bedeutet: Um ein Audio über einen QR-Code abrufen zu können, muss das gewünschte Audio zunächst irgendwo im Internet hochladen werden.

Daraus folgen meist zwei Fragen:

  1. Wo kann ich das Audio hochladen?
  2. Wie bekomme ich das hochgeladene Audio dann in den QR-Code?

H5P kann Audio …

Die Antwort auf die erste Frage ist schnell gefunden, denn H5P kann Audio. Es kann sowohl in zahlreiche Inhaltstypen integriert werden, als auch separat (d.h. nur eine Audio-Datei) hochgeladen werden. Die Antwort lautet somit: Um eine Audio-Datei irgendwo im Netz hochzuladen, kann man einfach ein H5P-Material mit dem Inhaltstyp ‘Audio’ erstellen.

Von der Antwort auf Frage 1 zur Antwort zu Frage 2 ist es dann nur noch ein kleiner Schritt: URL des erstellten Inhaltstyps kopieren – und daraus mit einem QR-Code Generator einen QR-Code erstellen. Wird er gescannt, wird der H5P-Inhalt abgerufen und das Audio kann abgespielt werden. Aber könnte dieser Schritt nicht einfacher gemacht werden?

… und auch Audio-QR!

Auf der Rückfahrt von Hattingen habe ich mich daran erinnert, dass Oliver Tacke vor Kurzem einen ‘H5P-QR-Code’ Inhaltstyp entwickelt hat. Allerdings stand dort – wie bei den meisten anderen QR-Code-Generatoren – kein Audio zur Verfügung. Könnte das ergänzt werden? Die erste Antwort von Oliver gestern Abend war: Wahrscheinlich ja! Seine Antwort heute lautet: Ja, es geht – und kann sogar schon direkt ausprobiert werden. Deshalb erst einmal ein riesiges Dankeschön für eine superschnelle Programmierung über Nacht :-)

Die von Oliver gefundene Lösung für den gesuchten Audio-QR-Code ist, dass im Auswahlfeld für den Inhalt des QR-Codes nicht nur eigene Inhalte eingetragen werden können (ein Text, eine URL etc.), sondern auch eine Referenzierung für andere H5P-Inhalte angeboten wird. Um mit H5P einen Audio-QR-Code zu erstellen kann ich jetzt also folgendermaßen vorgehen:

  1. Ich erstelle einen neuen H5P Inhalt.
  2. Ich wähle als Inhaltstyp KewAr Code (= QR-Code)
  3. Ich wähle als Inhalt des QR-Codes H5P aus.
  4. Ich wähle als H5P-Inhalt Audio aus und lade mein gewünschtes Audio hoch.
  5. Speichern und fertig :-)

Hier siehst Du ein Beispiel. (Wie auch bei den anderen QR-Codes von H5P kann ich den QR-Code nicht nur scannen, sondern in einer rein digitalen Nutzungs-Variante auch auf Klick erhalten).

… und auch (fast) alles, was sonst noch gebraucht wird!

Die Erweiterung um H5P im Auswahlfeld des H5P-QR-Codes bietet nicht nur die Möglichkeit, einen Audio-QR-Code zu erstellen, sondern ganz genauso auch einen QR-Code für jeden anderen möglichen H5P-Inhalt. Auf diese Weise gibt es quasi einen ‘integrierten QR-Code-Ersteller für H5P-Inhalte’.

Audio-QR ausprobieren!

Weder der entwickelte KewAR-Inhaltstyp noch die neue Erweiterung um die Referenzierung zu anderen H5P-Inhalten ist bereits offiziell in H5P integriert. Die Bibliothek zum selbst Installieren findest Du in Olivers Github Verzeichnis.

Alternativ habe ich es auf Einstiegh5p installiert. Dort kannst Du es also direkt testen. (Du musst nicht registriert sein, um auf EinstiegH5P Test-Inhalte zu erstellen.)

Übrigens: Das volle Potential von H5P lässt sich entfalten, wenn ich auch noch die H5P-Option zur Audio-Aufnahme mitnutze. Dann kann ich via H5P zunächst das Audio aufnehmen (hier ist ein beispielhafter Inhalt dazu), herunterladen – und dann wiederum mit H5P in einen Audio-QR-Code gestalten. Für eine aufwändigere Audio-Produktion ist das natürlich nicht sinnvoll, aber wenn es nur darum geht, z.B. einzelne Worte oder einen Dialog/ ein Feedback einzusprechen, kann das durchaus ausreichen. Auf diese Weise können auch Lernende ohne großen Aufwand selbst eigene Audio-Produkte (z.B. ein sprechendes Plakat) gestalten.

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